Über die Umfrage
Die Schweizer CFO-Umfrage gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Einstellung von CFOs und Group Finance Directors von bedeutenden Unternehmen mit Sitz in der Schweiz. Sie erscheint halbjährlich, orientiert sich an der europäischen CFO-Umfrage und beinhaltet eine Mischung von Fragen, die für den CFO auf Geschäftsumfeld-, Unternehmens- und operativer Ebene relevant sind.
In der 50. Ausgabe unserer CFO-Umfrage beurteilen CFOs die Konjunkturaussichten verhalten. Die Unternehmensaussichten bleiben dagegen erfreulich optimistisch, mit positiven Umsatzerwartungen und vorsichtiger Ausgabenpolitik. Geopolitische Risiken, Handelskonflikte und Währungsrisiken dominieren die Sorgen der CFOs in diesem Halbjahr. Das internationale Umfeld ist turbulent, bietet aber auch Chancen. Indien ist ein Lichtblick, auch wenn noch wenige Unternehmen dort tätig sind. Schweizer Unternehmen fordern Massnahmen gegen Handelshemmnisse und reagieren auf die globalen Unsicherheiten mit Preis- und Kostenanpassungen.
Der tiefe Zollschock ist überwunden, die Unsicherheit bleibt, die Konjunkturerwartungen fallen entsprechend schwach aus: leicht negativ für die Schweiz, tief negativ für die USA. Die Erwartungen für Deutschland und vor allem für China hellen sich auf.
Im Gegensatz zu den negativen Konjunkturaussichten sind die Unternehmensaussichten mehrheitlich optimistisch. Umsatzerwartungen gehen zwar zurück, liegen aber deutlich im positiven Bereich. Die Margenerwartungen bleiben leicht positiv, obwohl Verkaufspreisanpassungen belasten. Steigende Vorsicht zeigt sich bei den Ausgaben. Eine Mehrheit erwartet sinkende Beschäftigung in der Schweiz und steigende im Ausland.
Geopolitische Risiken bleiben die grössten aus Sicht der CFOs, Handelskonflikte steigen auf den zweiten Platz, ebenso Währungsrisiken. Sorgen um eine konjunkturelle Abkühlung folgen auf dem vierten Platz. Diese vier dominieren die Risikowahrnehmung deutlich.
Trotz zunehmender Herausforderungen sehen CFOs im internationalen Umfeld mehr Chancen als Risiken, mit den USA und Frankreich als Ausnahmen bei den wichtigsten Handelspartnern. Indien bleibt ein Hoffnungsträger, die Aussichten für den Schweizer Markt sind gespalten. Die Folgen des Zollschocks wirken nach.
Der attraktive Schweizer Unternehmensstandort steht unter Druck. Schweizer CFOs fordern grossmehrheitlich Massnahmen zur Standortsicherung, allen voran eine Reduktion von US-Zöllen auf Schweizer Exporte und weitere Freihandelsabkommen.
Die wichtigste Massnahme der Unternehmen zur Reaktion auf gestiegene Handelshemmnisse und Zölle sind Anpassungen der Verkaufspreise. Kostenreduktionen, Personalmassnahmen und Produktionsverlagerungen ins Ausland sind weitere häufige Reaktionen. Viele Unternehmen sehen die Krise zudem als Chance für Investitionen in Technologie und neue Geschäftsfelder.
Für die 50. Ausgabe haben wir neben der Online-Umfrage mehrere Interviews mit CFOs geführt. Die folgenden CFOs haben an einem Interview teilgenommen.