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IFRS Dynamic Risk Management (DRM)

In den letzten Jahren hat der International Accounting Standards Board (IASB) erhebliche Fortschritte bei seinem Projekt zum Dynamic Risk Management erzielt. Im Vorfeld eines für 2025 erwarteten Exposure Drafts bedeutet dies nun, dass sich Banken mit den entsprechenden Auswirkungen für ihr Geschäft auseinandersetzen müssen.

Was wird unter Dynamic Risk Management (DRM) verstanden?

  • Das Projekt „Dynamic Risk Management (DRM)” des IASB steht für die Entwicklung eines neuen Rechnungslegungsstandards, der die bestehenden Anforderungen des IAS 39 zum Portfolio-Hedge-Accounting ersetzen soll.
  • Das DRM-Modell sieht eine deutlich stärkere Interaktion zwischen Vermögenswerten/Verbindlichkeiten und internem Risikomanagement vor.
  • Wichtige Änderungen sind unter anderem die Hinzufügung von Risikolimits, die sich aus der Risikomanagementstrategie ableiten, sowie der Ausgleich von Fair-Value-Änderungen und Nettozinserträgen aus Derivaten durch eine neue Bilanzposition „DRM-Adjustment”.
  • Der Übergang vom Portfolio-Hedge-Accounting nach IAS 39 zum DRM-Rahmenwerk erfordert einen erheblichen Arbeitsaufwand und die Zusammenarbeit mehrerer Funktionen innerhalb eines Unternehmens, um sicherzustellen, dass das neue Modell korrekt umgesetzt wird.
Event: Dynamic Risk Management Summit

Branchenexperten, Standardsetter und Notenbanker diskutieren intensiv den neuen IFRS-Standard „Dynamic Risk Management“. 

Datum: 8. Dezember 2025
Zeit: 12:30 – 18:15 Uhr, anschl. Dinner (bis ca. 22 Uhr)
Location: Deloitte Office Frankfurt, Europa-Allee 91

=> Hier geht es zur Registrierung.

Wie funktioniert das vorgeschlagene DRM-Modell?

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Ein Überblick über das DRM-Framework

Wie kann Deloitte Sie unterstützen?

  • Wissensaustausch: Kontinuierlicher Informationsaustausch mit unseren erfahrenen Spezialist:innen über die Mechanismen und Innovationen von DRM.
  • Unterstützung bei der Implementierung: Identifizierung von Daten-, Prozess- und Methodiklücken und Ableitung von Optimierungsmaßnahmen.
  • DRM-Simulation: Simulation potenzieller Bilanz- und GuV-Auswirkungen, berechnet mit dem Deloitte DRM-Simulationstool.
  • DRM-Fahrplan: Gemeinsame Entwicklung einer Governance-Struktur und Roadmap für eine mögliche DRM-Vorstudie.
  • Management-Analyse: Bewertung verschiedener Steuerungs- und Kontrollansätze und Ableitung von Implementierungsanforderungen.

1. Was ist Dynamic Risk Management (DRM)?

Beim Dynamic Risk Management (DRM) handelt es sich um einen proaktiven, kontinuierlichen Ansatz zur Identifizierung, Bewertung und Minderung von Risiken in Echtzeit. Anders als beim traditionellen Risik Management, das sich auf statische Rahmenwerke stützt, passt sich das Dynamic Risk Management (DRM) kontinuierlich an Veränderungen des Geschäftsumfelds, der Marktbedingungen und aufkommende Bedrohungen an. Dadurch werden die Widerstandsfähigkeit und die Entscheidungsfindung verbessert.

2. Ist die Anwendung von DRM obligatorisch?

Unternehmen, die derzeit Makro-Hedge-Accounting gemäß IAS 39 anwenden, müssen den Ansatz des Dynamic Risk Management (DRM) übernehmen. Dies ist notwendig, da die aktualisierten DRM-Leitlinien in den kommenden IFRS 9-Standard integriert werden sollen.

3. Ab welchem Zeitraum ist DRM anwendbar?

(TBD)

4. Erfordern die DRM wesentliche Änderungen im Treasury- und Risk Management System bzw. in den Anwendungen?

Die spezifischen Änderungen hängen von der bestehenden Infrastruktur eines Unternehmens und der Komplexität seiner Hedging-Aktivitäten ab. Die Implementierung von DRM zieht dagegen oft umfangreiche Upgrades oder Ersetzungen von Systemen und Anwendungen nach sich.

5. Wie unterscheidet sich das Dynamic Risk Management vom Traditional Risk Management?

Beim Traditional Risk Management wird in der Regel ein statischer, periodischer Bewertungsansatz verfolgt, der sich häufig auf historische Daten stützt. Das DRM nutzt dagegen Echtzeit-Analysen, Szenario-Modellierung und automatische Überwachung, um Risikostrategien dynamisch an neue Bedrohungen und Chancen anzupassen.

6. Was sind die wichtigsten Komponenten eines DRM-Rahmens?

Ein robuster DRM-Rahmen umfasst:

  • Risikoermittlung und -überwachung, Risikomessung und -bewertung, Strategien zur Risikominderung, Technologie und Automatisierung sowie Governance und Einhaltung. 

7. Wie kann das Dynamic Risk Management das Financial Risk Management verbessern?

Das DRM unterstützt Finanzinstitute und Unternehmen dabei, Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken proaktiv zu managen. Dazu werden Echtzeit-Risikobewertungen und Stresstests durchgeführt. Dies verbessert die Kapitalallokation, die Einhaltung von Vorschriften und ermöglicht effektivere Absicherungsstrategien.

8. Wie unterstützt bzw. beeinflusst das Dynamic Risk Management die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften?

Das regulatorische Umfeld verändert sich ständig und erfordert von Unternehmen Flexibilität. Mithilfe von DRM-Frameworks können Aktualisierungen der Vorschriften in Echtzeit integriert, die Berichterstattung über die Einhaltung der Vorschriften automatisiert und sichergestellt werden, dass die Strategien zur Risikominderung mit den neuen Anforderungen übereinstimmen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von Strafen bei Nichteinhaltung der Vorschriften verringert.

9. Ist das Dynamic Risk Management auf alle Branchen anwendbar?

Das Dynamic Risk Management (DRM) ist für Finanzinstitute wie Banken aufgrund ihres hohen Zinsrisikos zwar besonders wichtig, doch die laufende Entwicklung zielt darauf ab, seine Anwendbarkeit auf andere Sektoren auszuweiten. Dazu gehören das Gesundheitswesen, die verarbeitende Industrie und die Lieferkette sowie Energie- und Versorgungsunternehmen. Dies zeigt die wachsende Bedeutung von DRM in verschiedenen Branchen. 

10. Was sind die wichtigsten Herausforderungen bei der Umsetzung des Dynamic Risk Managements?

Unternehmen sehen sich möglicherweise mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert: dem Widerstand gegen Veränderungen bei Traditional Risk Management-Ansätzen, der Komplexität der Integration mit bestehenden Systemen und Datenquellen, hohen Anfangsinvestitionen in Technologie und Analysefunktionen, dem Bedarf an qualifiziertem Personal zur effektiven Interpretation von Echtzeit-Risikodaten sowie der Zusammenarbeit mit bereichsübergreifenden Abteilungen wie IT, Finanzen, Risiko und Treasury innerhalb des Unternehmens.

11. Wie unterstützt Deloitte Unternehmen bei der Einführung eines Dynamic Risk Managements?

Wir von Deloitte bieten durchgängige DRM-Lösungen, darunter:

  • Entwicklung von Risikostrategien, die auf die jeweiligen Branchenherausforderungen zugeschnitten sind..
  • Technologie-Integration durch den Einsatz von KI, ML und Echtzeit-Analysen.
  • Anpassung an gesetzliche Vorschriften, um die Einhaltung der Governance sicherzustellen.
  • Schulung & Change Management für eine nahtlose Übernahme.

Wir unterstützen Unternehmen dabei, ein widerstandsfähiges, anpassungsfähiges und datengesteuertes Risk Management aufzubauen. Damit können sie Unsicherheiten bewältigen und nachhaltiges Wachstum fördern.

12. Was ist der größte Vorteil bei der Verwendung von DRM? 

Unternehmen erhalten eine bessere Übersicht und sind in der Lage, schneller zu reagieren. Dank DRM können Probleme frühzeitig erkannt, sichere Entscheidungen getroffen und die Auswirkungen von Überraschungen verringert werden – ganz gleich, ob es sich um einen Marktzusammenbruch, eine Lieferverzögerung oder eine Datenverletzung handelt.

Der International Accounting Standards Board (IASB) hat in den vergangenen Monaten wesentliche Fortschritte beim Dynamic-Risk-Management-(DRM-)Projekt erzielt. Ziel ist die Entwicklung eines eigenständigen Bilanzierungsmodells für dynamische Risikomanagementaktivitäten, das die bisherigen Regelungen des IAS 39 bzw. IFRS 9 zum Portfolio Fair Value Hedge Accounting (PFVHA) ablösen soll.

Das überarbeitete DRM-Modell basiert auf Rückmeldungen aus dem Outreach 2020/2021 und sieht eine engere Anbindung an das interne Risikomanagement vor. Der Ansatz umfasst sechs Prozessschritte, die prospektiv und retrospektiv angewendet werden. Vor Veröffentlichung des Exposure Draft bleiben offene Punkte wie die Behandlung nicht-linearer Optionen, Off-Market-Derivate sowie neue Offenlegungsanforderungen zu klären.

Weitere Informationen finden Sie hier: Whitepaper