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„Unser konsequenter Fokus auf Unconscious Bias im Recruiting ist der Beweis für eine hohe Priorisierung dieses wichtigen Themas bei Deloitte, denn: eine faire und objektive Personalauswahl ist für uns nicht verhandelbar.“

Anja und Viona erklären, wie sie unbewusste Denkmuster im Recruiting erkennen und abbauen, um Chancengleichheit zu schaffen.

Anja und Viona aus dem Talent Acquisition Team beschäftigen sich in ihren Rollen intensiv mit dem Thema Unconscious Bias – Anja als Head of Talent Acquisition und Projektleiterin, Viona als Senior Referentin und Multiplikatorin. 
Im Blog-Interview geben euch die beiden spannende Einblicke, wie wir bei Deloitte mit dem Thema Unconscious Biases umgehen und welche Maßnahmen wir ergreifen, um diese zu reduzieren. 

Hey ihr beiden! Was genau ist unter Unconscious Bias zu verstehen und warum ist es so wichtig, sich im Recruiting damit auseinanderzusetzen?  
Viona: Unconscious Biases sind unbewusste Denkmuster, die unsere Entscheidungen beeinflussen, ohne dass wir es merken. Jeder Mensch trägt sie in sich. Im Recruiting können diese Biases dazu führen, dass Bewerbende unbewusst benachteiligt werden. Wenn wir uns dieser Denkmuster jedoch bewusstwerden und sie reduzieren, schaffen wir eine objektive Bewertung, faire Chancen und fördern gleichzeitig vielfältige Teams. 

Das ist ein spannender Ansatz! Welche Rolle spielt Vielfalt bei Deloitte und wie fügt sich das Thema Unconscious Bias hier ein?  
Anja: Diversität, und damit einhergehen auch Inklusion, sind zentrale Werte und strategische Ziele bei Deloitte. Vielfältige Teams bringen nicht nur innovativere Ideen hervor, sondern schaffen gleichzeitig ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden wertgeschätzt und eingebunden fühlen. Unconscious Bias spielt dabei eine entscheidende Rolle: Selbst mit den besten Absichten können unbewusste Denkmuster den Erfolg unserer Bemühungen untergraben. Genau deshalb sensibilisieren wir unsere Führungskräfte, Recruiter:innen und Entscheidungsträger:innen aktiv für diese Muster. 

Wie kam es dazu, dass ihr euch im Talent Acquisition mit dem Thema Unconscious Bias auseinandergesetzt habt? 
Anja: Die Entscheidung, uns intensiv mit dem Thema Unconscious Bias auseinanderzusetzen, war ein bewusster Schritt hin zu mehr Fairness und Qualität in unseren Recruiting-Prozessen. Als Unternehmen mit einem hohen Anspruch an eine objektive und chancengerechte Personalauswahl, sehen wir es als unsere Verantwortung sicherzustellen, dass alle Bewerber:innen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter oder anderen persönlichen Merkmalen die gleichen Möglichkeiten erhalten. Unbewusste Denkmuster beeinflussen Entscheidungen oft subtil – gerade im Recruiting, wo es um Menschen und Potenziale geht. Deshalb haben wir unser Team und unsere Hiring Manager für diese Mechanismen sensibilisiert und konkrete Maßnahmen zur Bias-Reduktion implementiert. Ein bias-sensibler Prozess ist nicht nur fairer, sondern auch strategisch klüger. 

Ein Highlight war im Rahmen dessen ein mehrtägiger Workshop mit dem gesamten Team, in dem wir ein Manifesto mit klaren Zielen und Handlungsprinzipien erarbeitet haben. Daraus haben wir erste Maßnahmen abgeleitet, wie den Verzicht auf Bewerbungsfotos und die Anpassung unserer Interviewschulungen mit Fokus auf Biases. Gemeinsam mit dem Deloitte Greenhouse haben wir darauf aufbauend Multiplikator:innen aus unserem Team ausgebildet – ein entscheidender Schritt, um das Thema nachhaltig im gesamten Recruiting-Prozess zu verankern.

Viona: Das Training im Deloitte Greenhouse war für uns Multiplikator:innen besonders wertvoll. Wir haben nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Methoden und Facilitator-Techniken gelernt, um Workshops durchzuführen und das Thema nachhaltig zu etablieren.

Das hört sich echt vielversprechend an! Welche Maßnahmen habt ihr davon denn nun konkret umgesetzt? 
Viona: Zum einen haben wir eine virtuelle Einführungssession entwickelt, die inzwischen fester Bestandteil des Einarbeitungsplans für neue Kolleg:innen im Talent Acquisition ist. So stellen wir sicher, dass alle neuen Teammitglieder von Tag 1 an für Biases sensibilisiert sind. Darüber hinaus haben wir ein physisches Workshopformat ins Leben gerufen, das Ende 2024 erstmals erfolgreich durchgeführt wurde und nun jährlich stattfindet. Hier reflektieren wir zentrale Themen rund um Unconscious Bias auf einer vertieften Ebene und stoßen nachhaltige Veränderungen an. 

Anja: Ein weiterer großer Schritt war die Entwicklung eines speziellen Schulungsformats für unsere Fachbereichsvertreter:innen, die im Recruiting Prozess eingebunden sind. Die Schulung sensibilisiert sie gezielt für ihre Rolle im Auswahlprozess sowie die faire Beurteilung von Bewerbenden. Damit haben wir einen essenziellen Beitrag dazu geleistet, auch über das Talent Acquisition Team hinaus eine einheitliche, faire und bewusste Recruitingkultur zu fördern.   

Schön, dass ihr bereits so viel erreicht habt. Was sind denn eure next steps? 
Viona: Ganz nach dem Motto „Repeat Awareness“ informieren, schulen und enablen wir alle, die im Recruiting-Prozess involviert sind, kontinuierlich über das Jahr hinweg. Im September steht unser „Bias-Reflec-tember“ an – ein Format mit Übungen, Quizformaten und Awareness-Posts, das dauerhaftes Bewusstsein schafft und die Objektivität im Recruiting stärkt.

Der erste und wichtigste Schritt ist, sich bewusst zu machen, dass niemand vor Unconscious Bias gefeit ist – diese Denkmuster sind in jedem von uns verankert, denn: ‘If you have a brain – you have a bias’.

Das klingt nach einer spannenden Reise. Was war bisher euer persönliches Highlight im gesamten Prozess? 
Anja: Unser konsequenter Fokus auf Unconscious Bias im Recruiting ist der Beweis für eine hohe Priorisierung dieses wichtigen Themas bei Deloitte, denn: eine faire und objektive Personalauswahl ist für uns nicht verhandelbar. Besonders stolz macht mich die Offenheit und das ernsthafte Interesse unserer Kolleg:innen an den Trainings. Die Diskussionen sind lebendig, der Austausch tiefgehend – und man spürt, wie jede:r mit einem geschärften Blick und neuen Erkenntnissen in das nächste Interview geht. Diese kollektive Bereitschaft zur Reflexion begeistert mich immer wieder. 

Viona: Dem kann ich mich nur anschließen. Für mich war besonders die Moderation des Workshops mit unserem Team ein besonderer Moment. Es war großartig zu sehen, mit wie viel Achtsamkeit und Motivation alle an das Thema herangegangen sind. Der Raum war voller Energie und kreativer Ideen, wie sich jede:r Einzelne ein Bewusstsein für die eigenen Biases schaffen kann.  

Habt ihr abschließend noch einen Tipp für alle, die sich dem Thema Unconscious Bias nähern wollen? 
Viona: Der erste und wichtigste Schritt ist, sich bewusst zu machen, dass niemand vor Unconscious Bias gefeit ist – diese Denkmuster sind in jedem von uns verankert, denn: „If you have a brain – you have a bias“. Das stärkt eine offene Haltung und die Bereitschaft, daran zu arbeiten. Wichtig ist, den Mut zu haben, sich ehrlich mit den eigenen blinden Flecken auseinanderzusetzen.