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"Hätte ich diesen Support seitens Deloitte in den vergangenen Jahren nicht bekommen, wäre ein solcher sportlicher Erfolg definitiv nicht möglich gewesen."

Oliver ist nicht nur Consultant im Bereich Tax, sondern auch Weltmeister im Rudern. Er gibt euch spannende Insights aus beiden Welten.

Hallo, mein Name ist Oliver, ich bin Consultant im Bereich Tax bei Deloitte sowie aktueller Weltmeister im Ruder-Einer. 
Wie das genau zusammenpasst und wie es überhaupt dazu kam, erzähle ich euch gerne im Folgenden. 

Du bist seit Kindesalter im Leistungssport aktiv. Angefangen hast du jedoch nicht mit dem Rudern, sondern mit Schwimmen. Wieso dieser Wechsel?
Genau, ich habe bereits mit 7 Jahren mit dem Schwimmen angefangen und war dort als mehrfacher deutscher Jahrgangsmeister und deutscher Meister mit der Staffel auch recht erfolgreich. Da ich aus einer Ruder-Familie komme, habe ich als Kind aber auch schon einiges vom Rudern mitbekommen und früh ein paar Versuche gestartet. Da man dies für gewöhnlich aber erst im Teenager Alter lernt, gab es für mich zu diesem Zeitpunkt nie wirklich einen Grund das ernsthaft zu betreiben. Nach dem Kentern blieb ich lieber in meinem Element und schwamm weiter ;) Als ich es 2016 beim Schwimmen dann jedoch nicht zu den Olympischen Spielen schaffte und sich zudem meine Trainingsgruppe auflöste, wollte ich etwas ganz Neues probieren. So kam ich schließlich zum Rudern. Der Wille und der Ehrgeiz, alle Bewegungen, Techniken und Abläufe zu erlernen und immer schneller zu werden, packte mich nun doch. Im Nachhinein war der Wechsel eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Deine Karriere als Leistungs-Ruderer ist seither unglaublich. Als „Quereinsteiger“, der nicht die klassische Nachwuchsschmiede des Ruderverbands durchlaufen hat, hast du in nur vier Jahren mehrere Titel eingefahren. Wie ist dir das gelungen, was ist dein Erfolgsrezept?
Eine meiner größten Erfolgstreiber ist definitiv meine unerlässlich hohe Motivation, die mich so stark angetrieben hat, dass ich selbst trotz meines späten Starts schnell große Fortschritte machen konnte. Hinzu kommt auch, dass ich körperlich durch das jahrelange Leistungsschwimmen bereits gut ausgebildet war. Natürlich wird nicht aus jedem Schwimmer ein Ruderer, dafür sind die Sportarten zu verschieden und die Veranlagung einzelner Athleten zu unterschiedlich, aber gewisse Basics sind definitiv vorhanden. Ein wirkliches Erfolgsrezept „von Anfänger:in zum/zur Weltmeister:in in unter 36 Monaten“ gibt es nicht. Sicherlich ist harte und zielstrebige Arbeit eine zwingende Bedingung, die sich bei mir letztlich ausgezahlt hat, aber am Ende kam auch ein ganzer Haufen Glück dazu. Wie es auch sei, ich denke, dass mir diese Leistung so schnell keiner nachmachen wird :)

Die olympischen Spiele – der Wettkampf und Höhepunkt, auf den du so lange hingearbeitet hast – mussten leider auf 2021 verschoben werden. Was bedeutet das für dich und deine aktuelle Trainingssituation?
Natürlich ist das erst einmal eine sehr enttäuschende Situation, denn ich habe nahezu mein ganzes Leben auf den Sport und auf das Datum des olympischen Finales ausgerichtet und dann kommt ein Virus und macht das alles zunichte. Ein Problem, mit dem wir Athleten jedoch sicher nicht allein dastehen. Die Trainingssituation hat sich durch die Unterstützung der bayerischen Staatsregierung, zumindest für mich, kaum verändert. Ich hatte während des Lockdowns die Möglichkeit alleine auf der Regattastrecke zu trainieren und somit mein Gefühl für Boot und Wasser zu behalten. Die einzige Einschränkung, die momentan besteht, ist die verkürzte Zeit des Krafttrainings an den Stützpunkten und die Nutzung der Duschen an der Regattastrecke. Hier gelten für uns Athlet:innen leider weiterhin größere Einschränkungen als in jedem Fitnessstudio.

Hätte ich diesen Support seitens Deloitte in den vergangenen Jahren nicht bekommen, wäre ein solcher sportlicher Erfolg definitiv nicht möglich gewesen.

Deine berufliche Karriere ist neben all dem Leistungssport nie zu kurz gekommen. Wie hast du es geschafft, beides unter einen Hut zu bekommen und wieso hast du dich für einen Berufseinstieg im Bereich Steuern entschieden?
Schon während meiner Schulzeit hatte ich die Doppelbelastung aus Schule und einem extremen Trainingsaufkommen für den Leistungssport. Von daher kenne ich es gar nicht anders und habe es immer gut hinbekommen. Nach einem Praktikum in einer Kanzlei, das mir sehr gut gefallen hat, entschied ich mich nach dem Abitur schließlich für eine Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten inklusive eines berufsbegleitenden Bachelorstudiums bei Deloitte. Mittlerweile befinde ich mich im Masterstudium und strebe nach dem Abschluss mein Steuerberaterexamen an. Im Allgemein kann ich auf jeden Fall von mir behaupten, dass ich meine Zeit durch berufliche und sportliche Karriere gut zu nutzen weiß. Glücklicherweise bleibt mir am Wochenende und der wettkampffreien Zeit noch genug Zeit, um mich mit Freunden zu verabreden.

Inwiefern unterstützt dich Deloitte dabei, Rudern und Karriere bis heute miteinander zu vereinen?
Deloitte unterstützt mich vor allem durch die Freistellung für Trainingslager und Regatten. Mit meinem ganz normalen Jahresurlaub könnte ich an solchen Maßnahmen kaum bis gar nicht teilnehmen. Hätte ich diesen Support seitens Deloitte in den vergangenen Jahren nicht bekommen, wäre ein solcher sportlicher Erfolg definitiv nicht möglich gewesen. Sehr froh bin ich auch über die umfangreiche Unterstützung von Deloitte im Rahmen meiner akademischen Ausbildung.

Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag bei Deloitte aus und was sind deine Aufgaben als Consultant im Bereich Tax?
Nach dem Frühtraining am Morgen komme ich ins Büro und checke erstmal meine Mails. Anschließend mache ich mir einen Tagesplan mit allen To Dos und arbeite diese strukturiert ab. Grundsätzlich kümmere mich um die Erstellung von Steuererklärungen und anderen einkommensteuerrechtlichen Sachverhalten. Seit Mitte August arbeite ich mich jedoch in einen neuen Bereich von Tax & Legal ein, den Private Company Services. Hier kümmere ich mich zukünftig um die steuerliche Beratung mittelständischer Mandanten.

In welcher Form hilft dir der Leistungssport bei der täglichen Arbeit?
Die Fähigkeit sich konzentrieren zu können, zielstrebig und motiviert zu arbeiten und sich weiterentwickeln zu wollen, sind im Leistungssport essenziell und diese Attribute kann ich gut in den Job übertragen. Um Sport und Arbeit unter einen Hut zu bekommen, bedarf es zusätzlich einer Menge Zeitmanagement.