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"Die Errichtung von Windparks und PV-Anlagen genießt in der Gesellschaft durch die Energiewende nun ein deutlich positiveres Ansehen als vor der Energiewende."

Maximilian ist Senior im Bereich Audit Industry und beschäftigt sich vor allem mit den Themen Power, Utilities & Renewables. Im Blog berichtet er über seine Faszination für die Energiebranche.

Hallo, ich bin Maximilian und als Senior im Team Audit Industry innerhalb von Audit & Assurance tätig.
Ich habe im Herbst 2018 als dualer Student bei Deloitte angefangen. Im Blog erzähle ich euch gerne, wie mein duales Studium aufgebaut war, was mich an der Energiebranche so begeistert und welchen spannenden Themen ich mich im Bereich Power, Utilities & Renewables konkret widme.

Hallo Maximilian, dein initialer Einstieg bei Deloitte hat 2018 mit einem dualen Studium begonnen. Erzähl uns doch gerne mehr darüber und deine bisherige Laufbahn.
Ich habe mich bereits im Sommer 2017 für ein duales Bachelorstudium im Bereich Wirtschaftsprüfung, mit Start im Wintersemester 2018/2019, bei Deloitte beworben. Das Studium ist blockweise organisiert und teilt sich jeweils in dreimonatige Theorie- und Praxisphasen auf. Die Theoriephasen verbringe ich mit anderen Kommiliton:innen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen in der Nähe des Bodensees. In den Vorlesungen wird der Schwerpunkt vor allem auf die relevanten Themen rund ums Audit gelegt. Das sind Module wie nationale und internationale Rechnungslegung, Prüfungswesen, Steuern, (Wirtschafts-) Recht sowie BWL und VWL. In den Praxisphasen, die jeweils auf die „busy season“ (Januar bis März bzw. bis Juni) gelegt sind, arbeite ich hingegen mit meinem Vorgesetzen und dem Team an verschiedenen Jahresabschlussprüfungen unserer Mandanten mit. Besonders spannend war für mich, dass ich so bereits in den ersten drei Jahren Einblicke in viele verschiedene Geschäftsmodelle und Businesses erhalten durfte. In meiner ersten busy season habe ich vor allem Unternehmen in der Real Estate Branche und im Health Care-Sektor geprüft. In meinem zweiten Jahr bin ich dann zu meinem ersten Energieunternehmen gekommen – ein Unternehmen mit Fokus auf Stromhandel und Kraftwerke – und habe außerdem meinen ersten Stahlhändler geprüft. Dies hat sich dann im meinem dritten Jahr so fortgesetzt und ich habe weitere Unternehmen kennengelernt und festgestellt, dass jede Branche ihre ganz eigenen Besonderheiten hat, welche auch zu ganz anderen Risiken für die Jahresabschlussprüfung beispielsweise führen können. Das ist super interessant!

Seit Abschluss deines dualen Studiums arbeitest du im Bereich Power, Utilities & Renewables und betreust dort insbesondere Kunden im Energiesektor und in der Industrie. Was fasziniert dich an diesen beiden Branchen?
Am Energiesektor fasziniert mich vor allem die ständige Aktualität und der stetige Wandel aufgrund der Energiewende in Deutschland und weltweit. Aus den Änderungen ergeben sich für Unternehmen, aber auch für uns als Abschlussprüfer:innen, sowohl einige Chancen in Bezug auf neue Businessmodelle und Umsätze, aber auch viele neue Risiken. In diesem Zusammenhang denke ich zum Beispiel an Uniper, welches aufgrund der stark gestiegenen Energie- und Gaspreise in weitreichende wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist. Als Chancen sehe ich gegenläufig mögliche Gewinne (oder auch Verluste) bei Energiehändlern oder, für Betreiber von Renewables Anlagen, die Möglichkeit des weiteren Ausbaus aufgrund steigender Akzeptanz dieser Energiegenerationen in der Gesellschaft. Als (in-)direkt von der Energiewende betroffene Branche ist auch der Stahlhandel extrem spannend. Die Stahlproduktion ist sehr energieintensiv und daher zurzeit sehr teuer. Gegenläufig ist Stahl im Moment auf dem Markt sehr gefragt. Aus diesem Grund entstehen für Stahlhändler Chancen, ihren Markt zu erweitern bzw., mit möglicherweise schon auf Lager liegenden Beständen, gute Gewinne zu erzielen.

Die Errichtung von Windparks und PV-Anlagen genießt in der Gesellschaft durch die Energiewende nun ein deutlich positiveres Ansehen als vor der Energiewende.

Welche täglichen To Dos ergeben sich für dich? Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Meinen typischen Alltag gibt es im Sinne der Frage tatsächlich gar nicht. Ich führe im Rahmen der Jahresabschlussprüfung verschiedenste Aufgaben in den unterschiedlichen Phasen der Prüfung durch. Somit entscheidet der Prüfungsfortschritt auch über meine täglichen Aufgaben. In der Vorprüfung befasse ich mich vor allem mit den Prozessen und Kontrollsystemen in dem zu prüfenden Unternehmen. Hierfür werden Prozess- und Kontrollgespräche mit dem Mandanten durchgeführt und anschließend Funktionsprüfungen der Kontrollen vorgenommen, in deren Rahmen wir dann Stichproben auswählen und diese prüfen. In der Hauptprüfung befasse ich mich dann vor allem mit sogenannten substanziellen Prüfungshandlungen. Dabei prüfen wir dann die gebuchten Zahlen des Mandanten anhand von analytischen Prüfungshandlungen, wobei wir tiefgreifende Analysen durchführen, um uns einen Erwartungswert für das jeweilige Prüffeld zu bilden. Auch nehmen wir Einzelfallprüfungen vor, bei denen wir, ähnlich zur Vorprüfung, dann wieder Stichproben ziehen und diese auswerten. Ein weiterer Aspekt des Arbeitstages ist natürlich auch mein Arbeitsort. Hier variiert es momentan sehr stark zwischen unserem Deloitte Office, dem Office des Mandanten oder der Arbeit von zuhause.

Mit Blick auf die Energiewende – welche Herausforderungen und Chancen können sich deiner Ansicht nach im Energiesektor ergeben?
Wie bereits ausgeführt, sehe ich die Chancen vor allem bei Energiehändlern und Betreibern von Renewables Anlagen. Die Errichtung von Windparks PV-Anlagen genießt in der Gesellschaft durch die Energiewende nun ein deutlich positiveres Ansehen als vor der Energiewende (und auch vor der Ukrainekrise). Zudem ergeben sich im Rahmen der Energiewende auch immer neue Geschäftsmodelle und Produkte, wie beispielsweise Grünstrom- oder CO-2-Zertifikate und handelbare THG-Quoten (THG = Treibhausgas). Hieraus ergeben sich natürlich auch immer wieder neue Chancen. Gleichzeitig entstehen aber auch neue Herausforderungen für unsere Jahresabschlussprüfung, vor allem bei besonders energieintensiven Unternehmen sowie den Betreibern von fossilen Energieanlagen. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise ist beispielsweise die Prüfung der Bepreisung von Waren oder die Bildung von Erwartungswerten bei Umsatzerlösen schwierig.

Du steckst gerade in den Vorbereitungen zum Wirtschaftsprüfer (WP)-Examen. Erzähl uns doch mehr darüber. Was hast du schon geschafft und was liegt noch vor dir?
Ich habe im Juni dieses Jahres das erste Modul des WP-Examens, also Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre, geschrieben. In diesem Modul sind vor allem die Kostenleistungsrechnung, aber auch Unternehmensfinanzierung und Unternehmenssteuerung wesentliche Bestandteile. Die Ergebnisse des Moduls erwarte ich aktuell mit großer Spannung und gehe davon aus, dass sie im Oktober bei mir eintreffen werden. Im Anschluss daran finden dann die mündlichen Prüfungen statt, die in Kombination mit den schriftlichen Prüfungen über das Bestehen entscheiden. Die Module Prüfungswesen und Steuern darf ich aufgrund von Berufserfahrungsvoraussetzungen erst in ein paar Jahren schreiben, weshalb mein Plan für nächstes Jahr dann das Recht-Modul ist.

Bis du dich tatsächlich „Wirtschaftsprüfer“ nennen darfst, ist es also noch ein langer Weg. Wie wirst du dabei von Deloitte unterstützt?
Deloitte unterstützt mich in Bezug auf das WP-Examen in verschiedensten Bereichen, beispielsweise durch die Gewährung von Freistellungen, Darlehen und Rechnungserstattungen. Es werden also gute Rahmenbedingungen geschaffen, die mir helfen mich gezielt auf das Examen vorzubereiten. Zum anderen werde ich von meinen Prüfer:innen und Vorgesetzten bei der Vorbereitung auf die einzelnen Examensklausuren unterstützt. Sei es durch gemeinsame Gespräche über die Klausurinhalte oder auch durch Fragesessions zu den wichtigen Themenbereichen.

Wie sehen deine Ziele nach dem Examen aus? Hast du schon Pläne?
Nach dem Steuerberater- und dem Wirtschaftsprüferexamen möchte ich auf jeden Fall erst einmal bei Deloitte bleiben und meine ersten Erfahrungen als verantwortlicher Wirtschaftsprüfer für eigene kleine Mandate sammeln. Ich kann mir langfristig auch vorstellen, mich auf einen Director-/Partner-Posten zu bewerben, wenn es die Zeit und die Fähigkeiten zulassen😊.