Hey, wir sind Anna und Leonie und in Deloittes Aktuarteam namens „Actuarial & Insurance Services“ als Senior Consultants tätig.
Im Blog-Interview mit uns erfahrt ihr alles, was ihr zum Berufseinstieg bei uns im Team wissen müsst, d.h. mit welchen Themen wir uns in der Versicherungswelt beschäftigen, was unsere Aufgaben sind, welche Vorerfahrungen von Nöten sind und wie es mit der Aktuarsausbildung ausschaut. Außerdem verraten wir euch unsere persönlichen Tipps und Learnings und bringen nochmal auf den Punkt, wieso die Arbeit bei uns im Aktuarteam so viel Freude macht.
Hallo Anna! Hallo Leonie! Mit welchen Themen beschäftigt ihr euch im Bereich „Actuarial & Insurance Services“?
Anna:Ich beschäftige mich aktuell mit Themen aus der Lebens- als auch der Krankenversicherung. Im Bereich der Lebensversicherung liegt mein Fokus insbesondere auf Prüfungs- und Reviewtätigkeiten rund um stochastische Unternehmensmodelle im Rahmen von Solvency II und IFRS 17. Für die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen schaue ich mir beispielsweise die versicherungstechnischen Annahmen, die in ein solches Modell eingehen, an, sowie die Vereinfachungen eines Modells gegenüber der Realität, Umsetzungen von Modelländerungen und Veränderungen gegenüber den Vorjahresberechnungen. In diesem Zusammenhang unterstütze ich auch bei Jahresabschlussprüfungen. Außerdem konnte ich auch schon selbst in der aktuariellen Modellierung tätig werden. Im Bereich der Krankenversicherung habe ich bisher Validierungen für Berechnungen unter Solvency II und IFRS 17 durchgeführt und Einblicke in die Kalkulation in der privaten Krankenversicherung erhalten. Im Rahmen meiner Masterarbeit in Zusammenarbeit mit Deloitte durfte ich zudem Erfahrungen im Bereich Machine Learning sammeln.
Leonie: Ich bin so wie Anna im Bereich Lebens- und Krankenversicherung tätig und beschäftige mich hauptsächlich mit IFRS 17 Themen. Zunächst lag mein Fokus auf der Umsetzung der IFRS 17 Richtlinien bei verschiedenen Bewertungsansätzen; mittlerweile arbeite ich eher im Bereich der Validierung. Außerdem konnte ich auch schon ein paar Erfahrungen mit der Aufbereitung von Daten für die aktuarielle Modellierung sammeln.
Was sind eure konkreten Aufgaben als Senior Consultants?
Anna & Leonie: Die Frage ist pauschal schwierig zu beantworten, da je nach Projekt, Kunde und Thema viele abwechslungsreiche Aufgaben anfallen. Grob zusammengefasst kann man aber sagen: Im Rahmen der Prüfungstätigkeiten sind unsere Aufgaben insbesondere die Sichtung, das Testing, das kritische Hinterfragen der zu prüfenden Unterlagen auf Angemessenheit und Vollständigkeit, die Klärung etwaiger offener Fragen mit internen und externen Ansprechpartner:innen und die Unterstützung bei der Berichterstellung. Im Falle von Modellierungsprojekten sind wir an der eigentlichen Implementierung sowie beim Testing und der Dokumentation beteiligt. Außerdem nehmen wir bereits von Beginn an aktiv an Kundenterminen teil und haben regen Kontakt, beispielsweise im Rahmen von Präsentationen oder bei Rückfragen zum Projekt – das ist als essenzieller Part des Berateralltags besonders spannend und hilfreich! Als Senior Consultants arbeiten wir immer mit anderen Teammitgliedern zusammen, die sich mit dem Projektthema bereits gut auskennen oder allgemein einfach schon mehr Erfahrung gesammelt haben. Das sieht dann meistens so aus, dass gemeinsam mit (Senior) Manager:innen an einem Projekt gearbeitet wird, die dann für Rückfragen aller Art zur Verfügung stehen.
Eingestiegen seid ihr damals direkt nach dem Studium. Was habt ihr studiert und welche sonstigen praktischen Vorerfahrungen habt ihr mitgebracht? Hat euch beides gut auf eure aktuelle Tätigkeit vorbereitet?
Anna: Ich bin sogar bereits während des Studiums bei Deloitte eingestiegen, zunächst als Praktikantin und im Anschluss als Werkstudierende. Parallel zur Erstellung meiner Masterarbeit habe ich dann als Consultant in Teilzeit gearbeitet, und mittlerweile bin ich Senior Consultant. Zuvor war ich bereits als Praktikantin in der aktuariellen Beratung in einem anderen Unternehmen tätig. All das hat mich sehr gut auf meine aktuelle Tätigkeit vorbereitet. Zum einen konnte ich erste inhaltliche Erfahrungen sammeln, zum anderen Einblicke in den Alltag einer Unternehmensberatung gewinnen. Das Studium selbst hat mir hauptsächlich in Bezug auf meine Arbeits- und Denkweise geholfen, insbesondere beim Lösen komplexer Problemstellungen. Die tatsächlichen Inhalte nutze ich in meinem beruflichen Alltag jedoch weniger.
Leonie: Ich habe mein Masterstudium in Versicherungsmathematik an der TU Wien absolviert. Davor habe ich einen Bachelor in Finanz- und Versicherungsmathematik gemacht, daher konnte ich mir im Rahmen des Studiums bereits einiges an theoretischem Wissen aneignen. Meine ersten Praxiserfahrungen habe ich dann durch Praktika bei einer bekannten österreichischen Versicherungsgruppe und bei Deloitte selbst gesammelt, wodurch ich einen guten Einblick in den Arbeitsalltag von Aktuar:innen bekommen und bereits einiges lernen konnte.
Insbesondere am Anfang, wenn man inhaltlich noch nicht so viele Berührungspunkte mit der Aktuarswelt hatte, hilft: fragen, fragen, fragen – egal was und wen!
Sind Vorerfahrungen zwingend notwendig oder was sind hier eure Erwartungen an Berufseinsteiger:innen?
Anna: Meiner Erfahrung nach ist insbesondere fachliches Vorwissen für den Berufseinstieg zwar hilfreich, viel lernt man aber auch im Berufsalltag selbst durch die Arbeit auf vielen verschiedenen und abwechslungsreichen Projekten. Ich zum Beispiel hatte während meines Studiums auch nur kleinere Kurse mit Versicherungsbezug. Vielmehr haben mir meine Teamfähigkeit, der Spaß an Projektarbeiten und eine grundlegende Neugier, mich in vielfältige, unbekannte Themen einzuarbeiten, dabei geholfen, schnell im Berufsalltag anzukommen. Das nötige Fachwissen habe ich eher über die verschiedenen Projekte erlangt. Zudem unterstützt einen Deloitte auch durch interne Schulungen und die Förderung der Aktuar DAV-Ausbildung (Deutsche Aktuarvereinigung).
Leonie: Die Erfahrungen, die ich durch verschiedenste versicherungsmathematische und auch versicherungsrechtliche Kurse an der Uni gesammelt habe, haben mir den Einstieg sicherlich erleichtert. Da es im Bereich der Versicherungsmathematik aber immer mehr und Neues zu lernen gibt, denke ich, dass das Wichtigste eigentlich Offenheit ist – sowohl Offenheit, neue Dinge zu lernen, als auch Offenheit gegenüber anderen Menschen. Besonders Teamfähigkeit ist sicher eines der wichtigsten Soft Skills, um bei uns anzufangen.
Leonie, du bist Teil des Wiener Teams und du, Anna, Teil des Kölner Teams. Arbeitet ihr dennoch eng zusammen? Und wie können wir uns die Zusammenarbeit in eurem Team allgemein vorstellen?
Anna: Wir beide haben bisher noch nicht zusammengearbeitet, generell ist es aber üblich, in standortübergreifenden Teams zu arbeiten. Die Teamgröße ist dabei sehr projektabhängig und daher unterscheidet sich auch die Zusammenarbeit stark. Ich hatte Projekte, die ich allein mit erfahrenen Kolleg:innen bearbeitet habe, aber auch Projekte, an denen mehrere Partner:innen und (Senior) Manager:innen beteiligt waren. Durch solch unterschiedliche Teamkonstellationen bekommt man einen guten Überblick über verschiedene Herangehensweisen und inhaltliches Fachwissen aus verschiedenen Schwerpunkten der Kolleg:innen vermittelt. Dadurch, dass man standortübergreifend arbeitet, findet die Zusammenarbeit nicht selten remote statt. Ich selbst komme für den persönlichen Austausch mit Kolleg:innen aber auch sehr gerne häufiger ins Büro.
Leonie: Mit Anna habe ich bis jetzt tatsächlich noch nicht zusammengearbeitet, allerdings schon mit anderen Kolleg:innen aus dem Kölner Team. Generell gibt es im gesamten Aktuarteam viel Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Standorten, wodurch man einander einerseits immer besser kennenlernt und andererseits auch meist in jedem Bereich mindestens eine:n Expert:in hat, die gerne ihr Wissen mit einem teilen.
Was findet ihr an eurer Arbeit im Aktuarteam besonders spannend und wieso macht euch das Ganze so viel Spaß?
Anna: Mir gefällt insbesondere die Abwechslung durch die verschiedenen Projekte sehr gut. Es gibt immer neue und spannende Herausforderungen. Ich bekomme einen super Überblick über vielfältige Themen und arbeite mit vielen verschiedenen Kolleg:innen und Kunden zusammen. Insbesondere für den Berufseinstieg hat mir das wirklich gefallen, weil man in viele Themen auch einfach mal reinschnuppern kann, wodurch man viel leichter herausfindet, was es alles an Bereichen in der Aktuarswelt gibt. Man erhält ein Bild vom großen Ganzen und kann damit viel besser entscheiden, was einem davon am meisten Spaß macht.
Leonie: Mir gefällt es auch sehr gut, dass wir uns stets mit verschiedenen und vor allem auch aktuellen Themen beschäftigen. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Wegen, unsere eigene Arbeitsweise sowie Produkte, die wir unseren Kunden zur Verfügung stellen, zu optimieren. Dadurch lerne ich sehr viel, was ich auch bei anderen Projekten und sogar in meinem Alltag anwenden kann.
Was sind eure persönlichen Tipps für alle, die sich für einen Berufseinstieg im Aktuarteam interessieren? Was hättet ihr damals selbst gerne vor eurem Start gewusst?
Leonie und Anna: Insbesondere am Anfang, wenn man inhaltlich noch nicht so viele Berührungspunkte mit der Aktuarswelt hatte, hilft: fragen, fragen, fragen – egal was und wen! Wir haben beide in unserer Anfangszeit die Erfahrung machen dürfen, dass sich bei uns im Team jede:r gerne die Zeit nimmt, uns etwas beizubringen und uns beruflich zu fördern. Insbesondere wenn man sein Studium gerade frisch abgeschlossen hat, erwartet niemand von einem ein umfangreiches Fachwissen. Unser Team hat Expert:innen auf so vielen verschiedenen Gebieten, das sollte man auf jeden Fall nutzen!
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