Hallo, ich bin Irina und gehöre zum Incident Response Team innerhalb unseres Bereichs Cyber & Strategic Risk. In meinem Beitrag erfahrt ihr, wie wir Unternehmen vor IT-Sicherheitsvorfällen schützen und warum sich mehr Frauen einen solchen Beruf zutrauen sollten. Lest mal rein!
In den Medien hört man immer wieder von Ransomware-Angriffen, Datenleaks und Gefahren, die von einem Cyberangriff ausgehen. Du bist Managerin im Bereich Cyber & Strategic Risk - nimm uns doch mal mit in deinen Arbeitsalltag. Mit welchen Fragestellungen beschäftigt ihr euch in deinem Team?
Richtig, Cyberangriffe sind eine der größten Bedrohungen für Unternehmen und können einen enormen Schaden verursachen. Wir helfen Unternehmen dabei, sich auf IT-Incidents vorzubereiten, den potenziellen Schaden zu mindern und einen Angriff, zum Beispiel durch fortlaufendes Monitoring, schon in einem ganz frühen Stadium zu erkennen, bevor sich daraus etwas Ernsteres entwickeln kann. Wie eine Art „Vorsorgeuntersuchung mit Präventivmaßnahmen“, aber eben für IT-Systeme.
Bei aller Vorbereitung und auch mit den Maßnahmen, die du gerade beschrieben hast, werden trotzdem viele Unternehmen Opfer von Cyberangriffen. Was macht ihr in so einem Fall?
Mit unserem Incident Response-Team stehen wir wie eine Art „Cyber-Feuerwehr“ 24/7 in Bereitschaft, um im Fall der Fälle Unternehmen dabei zu unterstützen, IT-Sicherheitsvorfälle effektiv zu beheben. Das machen wir auf der einen Seite mittels technischer Maßnahmen und dämmen zum Beispiel Ransomware-Angriffe ein. Gleichzeitig untersuchen wir mit Methoden der IT-Forensik den Umfang eines Angriffs und ermitteln den sogenannten „Patient 0“, um Angriffe ähnlicher Art nachhaltig unterbinden zu können. Wir bieten den Service jedoch Ende-zu-Ende und unterstützen somit auch beim Stakeholder-Management, der Vorbereitung von Entscheidungsgrundlagen sowie bei der Krisenkommunikation.
Was fasziniert dich gerade am Thema Cyber besonders?
Cyberangriffe beginnen leise. Nach dem Klick, z.B. auf eine Phishing-Mail, passiert für den Anwender erstmal überhaupt nichts Sichtbares. Die Angreifer erlangen dadurch jedoch in der Regel Zugang zum Netzwerk, bewegen sich darin und lernen somit die IT-Infrastruktur kennen. Diese Gefahr sichtbar zu machen, Unternehmen vorzubereiten, zu schützen, zu verteidigen – das ist unglaublich spannend und hat mich von Anfang an fasziniert. Außerdem ist der Bereich Cyber allgemein super vielseitig und erstreckt sich über alle Branchen und über Unternehmen jeder Größe.
Wolltest du immer schon in einem Beruf mit Technologiebezug arbeiten? Und muss man dann klassisch Informatik studieren, um im Bereich Cyber zu arbeiten?
Ich wollte immer verstehen, wie Dinge funktionieren und das eben besonders auf der technischen Ebene, war aber nie ein klassischer „Techi“ und hab nicht mit 13 Jahren an Computern rumgeschraubt. Ein Interesse an technologischen Themen ist im Bereich Cyber natürlich wichtig, aber wir sind hier ein super diverses Team und haben neben Informatiker:innen und Ingenieurinnen auch Krisenmanager:innen, Chemiker:innen und viele Kolleg:innen mit einem Background in BWL.
Seid mutig und probiert euch aus!
Du engagierst dich sehr dafür, dass sich mehr Frauen für technische Berufe interessieren und sich einen Job auf diesem Gebiet zutrauen. Warum ist dir das wichtig?
Ich möchte generell für den Bereich Cyber begeistern - unabhängig vom Geschlecht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade viele Frauen und Mädchen dem Arbeitsfeld Cyber eher reservierter gegenüberstehen. Das liegt vielleicht auch daran, dass viele das Bild im Kopf haben, den ganzen Tag an der Konsole zu arbeiten. Diese Jobs gibt es hier natürlich auch, aber eben bei Weitem nicht nur. Ich möchte gerade Mädchen und junge Frauen darin bestärken, sich etwas zuzutrauen, mutig zu sein und in unbekannte Bereiche vorzudringen. Cyber kann nämlich alles sein: sehr technisch, prozessorientiert, businessorientiert, strategisch, kreativ und noch vieles mehr.
Was rätst du gerade jungen Frauen, die sich nicht sicher sind, ob Jobs mit neuen Technologien wie Metaverse, AI & Co. das Richtige für sie sind?
Seid mutig und probiert euch aus! Und generell rate ich auch immer, Themen länger eine Chance zu geben und dranzubleiben.
Was macht das Team, in dem du arbeitest, so besonders?
Auf der einen Seite verbindet uns die Passion für Cyber, wir wollen gemeinsam etwas bewegen, Neues entwickeln. Was aber auch den Unterschied macht, ist der gute Zusammenhalt im Team und die flachen Hierarchien.
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