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Damit das Vermögen bestmöglich betreut wird: Family-Offices in Deutschland

Die neue Studie von Deloitte Private identifiziert Handlungsempfehlungen und Potenziale bei der Verwaltung großer Privatvermögen in Deutschland

  • Viele Family-Offices zeichnet eine langfristige Perspektive und ein Fokus auf Stabilität bei der Vermögensverwaltung aus, zugleich sollen auch Flexibilität und Innovationskraft bewahrt und gestärkt werden
  • Family-Offices stellen ein breites Leistungsspektrum über unterschiedliche Asset Klassen dar 
  • Vier Handlungsempfehlungen und Potenziale für Family-Offices 

 

München, 23. Mai 2023 — Aufgaben, Strukturen, Herausforderungen: Die neue Family-Office-Studie von Deloitte Private zeichnet ein detailliertes Bild der Family-Offices und liefert aufschlussreiche Erkenntnisse über Strukturen und Leistungsspektren dieser. Des Weiteren analysiert sie die Bedeutung von Family-Offices in Deutschland, erläutert Strategien und Ansätze und leitet praktische Handlungsempfehlungen ab. Einsichten in diese und andere Aspekte liefert die Studie, für die von Mai bis Juni 2022 insgesamt 112 deutsche Familienunternehmen, Family-Offices und Private Equity-Gesellschaften befragt wurden. Ergänzend führte Deloitte Private vertiefende Experteninterviews durch.

Family-Offices in Deutschland

Family-Offices spielen in Deutschland eine zunehmend größere Rolle, insbesondere, wenn es um die Wahrnehmung der Interessen von Unternehmerfamilien und vermögenden Personen geht. Sie kümmern sich um die Verwaltung des Vermögens der Inhaber, aber auch um viele andere anspruchsvolle Aufgabenbereiche, wie u.a. rechtliche und regulatorische Fragestellungen. Ihren Ursprung haben sie in den USA. Familien betrauen diese meist kleinen, aber schlagkräftigen Dienstleistungsunternehmen mit dem Management von Beteiligungen, Vermögen und Assets. Aber auch individuelle Belange der Familienmitglieder gehören zu den vielfältigen Aufgaben. Für bestimmte Kompetenzbereiche nutzen Family-Offices und vergleichbare Organisationen auch externe Expertise und Beratung.  

Mit dieser Studie liegt ein umfassender Überblick über die verschiedenen Perspektiven vor, mit denen sich das Family-Office täglich auseinandersetzen muss. Der Family-Officer benötigt Expertise in vielen Disziplinen, muss in ganz unterschiedlichen Lebenslagen und Zusammenhängen unterstützen und sieht sich einem permanenten Wandel gegenüber, sei es bei den rechtlichen und/oder regulatorischen Rahmenbedingungen, aufseiten der Familie oder im Familienvermögen. „Wir treiben die Forschung zu spezifischen Erfolgsfaktoren und Herausforderungen mittelständischer Unternehmen und Family-Offices voran. In diesem Kontext sehen wir es als unsere Aufgabe an, diesen Weg als externer Partner langfristig zu begleiten und gerade auch die Family-Offices nachhaltig mit fachlichem Knowhow, Kenntnis der aktuellen Entwicklungen und innovativen Ansätzen zu unterstützen“, erklärt Dr. Christine Wolter, Partnerin und Leiterin von Deloitte Private. „Ein tiefes Verständnis der Governance eines Family-Office, verbunden mit einer breit aufgestellten, themenübergreifenden Unterstützung mit spezialisierter ökonomischer und rechtlicher Expertise bildet dabei die Grundlage erfolgreicher Zusammenarbeit“, ergänzt sie. 

Breites Leistungsspektrum bei Family-Offices 

Investitionsthemen stellen klassischerweise die Kernaufgabe eines Family-Office dar. Daneben weisen folgende Tätigkeiten die meisten Nennungen durch die Studienteilnehmer auf: Dienstleistungen rund um Fragen der Unternehmensnachfolge (95%), Mediation und Interessenausgleich (86%), Organisation des grenzüberschreitenden Lebenswandels (86%), Förderung der nächsten Generation (83%) und allgemeine Beratungsleistungen (81%). Dazu kommen klassische Aufgaben wie etwa die Beratung zu Steuern und Compliance (68%), bei der Auswahl und Bewertung von Anlage- und Investitionsoptionen (67%) sowie bei der Regelung von Vermögensfragen (64%). 

Für bestimmte Dienstleistungen greifen die Family-Offices auch auf externe Beratung zurück, seither etwa für Rechtsberatung, steuerliche Beratung und Wirtschaftsprüfung. Ein weiterer Ausbau der Beratungsleistungen wird von den Studienteilnehmern insbesondere in den Bereichen Strategie und Anlageberatung gewünscht. 

Investments, Risiken, Renditen: Strategien und Ansätze

Die meisten Family-Offices sind für die Verwaltung und das Investment erheblicher Mittel zuständig. Welche Ansätze und Ziele die Family-Offices verfolgen, wird bei der großen Mehrheit durch eine Familienstrategie oder den zentralen Vermögensträger bestimmt (80%). Bei Familien besteht mehrheitlich der Wunsch, zukünftig eine solche zu entwickeln oder weiterzuentwickeln (64%). Für die formale Verankerung einer Familienvermögensstrategie werden verschiedene Möglichkeiten genutzt, etwa Gesellschaftsvertrag, Testament, Vollmacht, Ehevertrag und Familienverfassung. 

Zentrale Aufgabe der Family-Offices ist traditionell die Vermögensverwaltung. Die wichtigsten Ziele sind dabei die Erzielung einer Rendite und der Kapitalerhalt. Bei der Vermögensverwaltung wird weitgehend eine strategische Grundausrichtung verfolgt (83%). Allerdings verfügen 30 Prozent der Organisationen nicht über eine Strategie für die Reinvestition. Die Vermögensverwalter investieren in eine große Bandbreite von Assets: Aktien, Immobilien, Anleihen, Private Equity, andere liquide Güter, Investmentfonds und Rohstoffe. Bei den Branchen dominieren Industrie (63%), IT (58%) und Basiskonsumgüter (51%), bei den Regionen Deutschland (84%), Europa außer Deutschland (70%), Nordamerika (60%) und Asien (44%). 

Handlungsempfehlungen für Family-Offices analysiert 

Family-Offices weisen einen geringen Grad an Formalisierung auf, auch digitale Methoden sind nicht überall im Einsatz. Zugleich ist jedoch in vielen Fällen eine Steigerung der Effizienz erwünscht. Zwar wird beispielsweise die Investitionstätigkeit in der Selbsteinschätzung von den Teilnehmenden durchgehend als gut oder sehr gut beurteilt. Auffällig ist vor diesem Hintergrund aber auch, dass 79 Prozent der Organisationen die Funktionsfähigkeit ihrer Prozesse und Methoden noch keiner externen Überprüfung unterzogen haben. Nur 53 Prozent verwenden einen einheitlichen Prozess zur Auswahl und Bewertung von Investments, 29 Prozent betreiben kein umfassendes Asset Reporting. Aus den Studienergebnissen lassen sich vier konkrete Handlungsempfehlungen für Family-Offices ableiten:

  1. Aufs Kerngeschäft fokussieren
    Durch eine realistische Analyse des Leistungsportfolios und die Hinzuziehung externer Expertise können sich die Organisationen auf wertstiftende Aktivitäten konzentrieren und die Performance verbessern.

  2. Chancen und Risiken in der Familie realistisch einschätzen
    Das Family-Office sollte sich um eine realistische Einschätzung der Familienverhältnisse bemühen, um Zielkonflikte frühzeitig zu identifizieren. Hier kann eine Familienstrategie helfen.

  3. Offenheit gegenüber sämtlichen Investmentformen zeigen
    Die Berücksichtigung auch von Kapitalanlagen jenseits des traditionellen Horizonts sowie eine Intensivierung des Anlage- und Kapitalreportings können zur Optimierung der Rendite beitragen. 

  4. Interne Prozesse realistisch bewerten
    Eine Analyse der eigenen Fähigkeiten und Prozesse ist eine Voraussetzung für die Erhöhung von Professionalität und Performance. Dafür können Family-Offices eine strukturierte Bestandsaufnahme unternehmen oder, bei mangelnder interner Expertise, diese von einem externen Partner durchführen lassen.

Über Deloitte Private 

Mit innovativen Produkten und Problemlösungen sind der deutsche Mittelstand und Familienunternehmen das Rückgrat und der Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. Die von zunehmender Komplexität geprägten, notwendigen wirtschaftlichen, technologischen und regulatorischen Transformationen können insbesondere auch angesichts weitreichender geopolitischer Entwicklungen wesentlich effektiver in Ökosystemen und mit Spezialexpertise bewältigt werden. Für familiengeführte, mittelständische Unternehmen und Family-Offices kommt es in diesem Umfeld darauf an, neue Impulse gezielt zu entwickeln und entsprechend der Unternehmensgröße effizient umzusetzen. 

 „Neu denken. Perspektiven schaffen. Realisieren.“ bringt die Gesamtphilosophie, für die Deloitte Private im Markt steht, auf den Punkt:  Ganzheitliche und innovative Lösungen für den Mittelstand, Familienunternehmen und Family-Offices. 

Deloitte Private hinterfragt etablierte Sichtweisen, zeigt individuelle Handlungsoptionen auf und stellt für deren Umsetzung das Know-how des global führenden Beratungs- und Prüfungshauses mit mehr als 400.000 Experten aus über 150 Ländern für Sie bereit gleichzeitig ermöglicht Ihnen Deloitte Private Zugang zu innovativen Ökosystemen. Und das von der Strategie bis zur Umsetzung. 

Die komplette Studie finden Sie hier.