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Dienstradleasing konsolidiert sich auf hohem Niveau

Umsatz geht leicht zurück, Verbreitung wächst

  • 2024 erzielte der Dienstradleasing-Markt einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro.
  • Immer mehr Menschen können ein Dienstrad über ihren Arbeitgeber leasen: 2024 waren es 41 Prozent der Erwerbstätigen.
  • 2,1 Millionen über den Arbeitgeber geleaste Fahrräder sind im Umlauf – Onlineleasing nimmt weiter zu.

München, 24. Juni 2025 – Der Boom der Vorjahre am Markt für geleaste Diensträder hat leicht an Fahrt verloren: Mit 3,1 Milliarden Euro fiel der Umsatz in 2024 erstmals etwas geringer aus als im Vorjahr (3,2 Mrd. Euro). Zugleich ging die Zahl der neu geleasten Fahrräder zurück auf 0,75 Millionen (2023: 0,79 Mio.). Am beliebtesten sind nach wie vor E-Bikes mit einem Anteil von 78 Prozent (2023: 80%). Der Markt für Dienstradleasing ist damit seit 2020 jährlich um durchschnittlich 23 Prozent gewachsen. 

„Künftig rechnen wir wieder mit einem Wachstum, wenn auch geringer als in der Vergangenheit“, sagt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der deutschen Sport Business Gruppe bei Deloitte: „Vor allem bei kleineren und mittelständischen Unternehmen besteht für Dienstradleasing-Anbieter noch Potential.“ Deutschlandweit bieten 269.000 Arbeitgeber Dienstradleasing an (2023: 204 Tsd.). 78 Prozent davon sind Klein- oder Kleinstunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeiter:innen. Im vergangenen Jahr hatten 18,7 Millionen Menschen Zugang zu Dienstradleasing – das sind 11 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor und 41 Prozent aller Erwerbstätigen (2023: 37%).

Hochpreisige Fahrräder bevorzugt

Derzeit haben rund zwei Millionen Deutsche ein Fahrrad über den Arbeitgeber geleast. „Die Durchschnittspreise von Diensträdern liegen deutlich über denen des Gesamtmarktes. Grund dafür ist, dass es einerseits einen Mindestpreis bei Leasing-Abschlüssen gibt und die Verbraucher darüber hinaus eher zu höherpreisigen Modellen tendieren, bei welchen die Ersparnis höher ist. So trägt das Dienstradleasing zu höheren Durchschnittspreisen und damit zu höheren Umsätzen im gesamten Fahrradmarkt bei“, erklärt Stefan Ludwig.

Ein geleastes E-Bike kostete im vergangenen Jahr durchschnittlich 3.720 Euro. Das sind 40 Prozent mehr als für ein vergleichbares Modell im Gesamtmarkt (durchschnittlich 2.650 Euro). 2023 lag der Preis für ein E-Bike im Gesamtmarkt noch bei 2.950 Euro. Grund für den Preisfall waren 2024 Rabatte auf E-Bikes. 

Online-Leasing nimmt zu

Zwischen 2020 und 2024 wuchs die Leasing-Flotte jährlich um durchschnittlich 30 Prozent. Ende 2024 befanden sich 2,1 Millionen über den Arbeitgeber geleaste Fahrräder im Umlauf. Die Zahl der online geleasten Zweiräder nahm 2024 auf 17 Prozent zu (2023: 12%). Nichtsdestotrotz stärkt Dienstradleasing den stationären Handel, denn im Gesamtmarkt ist der Onlineanteil mit 29% deutlich größer.

Ein Gamechanger

Wasilis von Rauch, CEO bei Zukunft Fahrrad, sagt: „Das Dienstradleasing ist ein echter Gamechanger – für die Menschen, die damit effizient und gesund zur Arbeit kommen, und für die Fahrradwirtschaft, die dadurch eine stabile Nachfrage nach hochwertigen Modellen hat und somit weiter wachsen kann. Vor allem hat das E-Bike profitiert: Heute hat bereits jeder vierte Haushalt in Deutschland ein E-Bike – rund ein Drittel kommt über das Leasing. Nichts weniger als eine Marktrevolution! Jetzt braucht es eine eigenständige gesetzliche Regelung für das Dienstradleasing und eine moderne Infrastruktur, die 30 Millionen Alltagsradfahrenden in Deutschland ein überzeugendes Angebot macht und in Zukunft noch mehr Menschen begeistert.“

Für die zweite Ausgabe der Studie „Der deutsche Dienstradleasing-Markt“ wurden die größten Dienstradleasing-Anbieter zu verschiedenen Marktdaten mit einem standardisierten Fragebogen befragt. Die Studienteilnehmer:innen decken rund dreiviertel des Dienstradleasing-Marktes ab. Die erhobenen Marktdaten wurden anschließend auf Basis von Händlerinformationen auf den Gesamtmarkt hochgerechnet.