München, 14. März 2023 — Die Capital Requirements Regulation III (CRR III) steht vor der Tür, doch längst nicht alle Banken sind für die Auswirkungen des voraussichtlich ab 2025 anzuwendenden Eigenkapitalrahmenwerks gewappnet. So lautet das Ergebnis der jüngsten Umfrage, die Deloitte unter mehr als 50 nationalen und internationalen Bankhäusern durchgeführt hat.
„Die Finalisierung des Basler Eigenkapitalrahmenwerks CRR III wird zu erheblichen Änderungen der Eigenkapitalanforderungen in Europa führen“, sagt Michael Cluse, Director im Bereich Financial Industry Risk & Regulatory bei Deloitte. „Vergleichbare Institute erwarten mitunter sehr unterschiedliche Auswirkungen. Daher sind individuelle Analysen unverzichtbar. Die meisten Banken müssen mit einem Anstieg der Eigenkapitalanforderungen rechnen. EU-Ministerrat und -Parlament haben ihre Verhandlungspositionen und Änderungsvorschläge bereits veröffentlicht, die Umsetzungsfrist rückt somit näher, und die Banken müssen sich auf den neuen Rechtsrahmen einstellen“, ergänzt Dr. Christian Farruggio, ebenfalls im Bereich Financial Industry Risk & Regulatory bei Deloitte tätig.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die notwendigen Anpassungen oft über die reine Aktualisierung der Risk-Weighted-Assets-Berechnungslogiken (RWA) und die aufsichtsrechtlichen Meldesysteme hinausgehen. Viele Banken erwarten strategische Auswirkungen bzw. erhebliche Anpassungen der IT-Systeme, deren Vorbereitung und Durchführung einige Zeit in Anspruch nehmen werden. Um die neuen Regelungen fristgerecht umsetzen zu können, werden zusätzliche Ressourcen benötigt.
Angesichts der verpflichtenden neuen Vorschriften und des begrenzten Zeitrahmens – derzeit wird mit einem Inkrafttreten ab 2025 gerechnet – wird eines deutlich: Bei einem späteren Umsetzungsstart lässt sich zwar größere regulatorische Planungssicherheit erreichen, dies geht jedoch mit einem kürzeren Zeitrahmen für das Umsetzungsprojekt einher. Darüber hinaus bleibt in diesem Fall weniger Zeit, um die individuellen Auswirkungen der erwarteten Änderungen zu verstehen und etwaige erforderliche Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Umfrageergebnisse zu den Auswirkungen auf Kapital und Strategie im Überblick:
„Ursächlich für die steigenden Eigenmittelanforderungen sind die höhere Risikosensitivität der überarbeiteten und nunmehr verpflichtenden Standardansätze. Hinzu kommt der zukünftig stärker eingeschränkte Nutzen aus der Verwendung interner Verfahren und Risikomodelle. Das betrifft insbesondere den ‚Output Floor‘“, sagt Cluse. Die steigende Risikosensitivität führe indes dazu, dass es in Abhängigkeit von Geschäftsmodell und aufsichtsrechtlich verwendeten Ansätzen auch Institute gibt, für die unter den neuen Regeln geringere Eigenmittelanforderungen entstehen.
Webcasts:
Am 16. März 2023 wird Deloitte in einem Webinar die Survey-Ergebnisse vorstellen und dabei auch auf die Unterschiede zwischen den verschiedenen CRR III-Entwürfen eingehen.
Link Eventseite zur kostenfreien Registrierung für die Webcasts:
CRR III Update | Deloitte Deutschland | Financial Services | Webcast
Über die Befragung:
Deloitte hat die CRR III Umfrage im zweiten und dritten Quartal des vergangenen Jahres durchgeführt. Die Umfrageergebnisse basieren auf den Antworten von 52 Bankhäusern – davon 22 aus Deutschland.
Der Ergebnisreport zum Deloitte CRR III Survey 2023 steht ab sofort zum Download bereit:
CRR III: Umsetzung der Basler Eigenmittelanforderungen ("Basel IV") in der EU (deloitte.com)
Verantwortlich für die Inhalte:
Michael Cluse, Direktor im Bereich Financial Industry Risk & Regulatory bei Deloitte, sowie Dr. Christian Farruggio, Senior Manager im Bereich Financial Industry Risk & Regulatory
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