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Deloitte und TÜV NORD entwickeln Plattform für digitale Homologation

Mehr Sicherheit für SDVs

  • Das Software-definierte Fahrzeug verändert sich während seines gesamten Lebenszyklus. Insbesondere sicherheitsrelevante Softwareupdates müssen behördlich genehmigt werden.
  • Deloitte und TÜV NORD entwickeln gemeinsam erstmals eine Lösung, um diese Homologation zu digitalisieren. Die 'Deloitte SDV Operate' Plattform wird erstmals auf der IAA Transportation präsentiert.
  • Plattform digitalisiert und beschleunigt den Prozess, schafft rechtliche Sicherheit für OEMs und mehr Sicherheit auf unseren Straßen.
 
München, 12. September 2024 – Die Transformation zum softwaredefinierten Fahrzeug (SDV) ist im vollen Gange. Das hat folgenschwere Auswirkungen auf aktuelle Flotten: Während Lastwagen und Pkws früher als 'fertig' galten, sobald sie ausgeliefert wurden, verändern Softwareupdates Fahrzeuge erstmals in der Geschichte signifikant während des gesamten Lebenszyklus – inklusive Auswirkungen auf ihre Sicherheit. Solche Updates unterliegen der Homologation, also einer behördlichen Freigabe.
 
Deloitte und TÜV NORD entwickeln gemeinsam erstmals eine Lösung, um die Homologation zu digitalisieren. Dieses Modul ist ein integraler Bestandteil der 'Deloitte SDV Operate' Plattform, welche das Management des gesamten Lebenszyklus vernetzter Fahrzeuge ermöglicht. Im Zuge von Homologation stellt es für OEMs eine umfassende Lösung zur Verwaltung neuer Fahrzeugsoftware dar, von der Einführung bis hin zu drahtlosen (OTA) Updates. Die Plattform wird von Deloitte und TÜV Nord auf der IAA Transportation in Halle 12/Stand B02 vorgestellt und soll Ende dieses Jahres live gehen.
 
Dr. Elmar Pritsch, Partner und globaler Leiter SDV bei Deloitte, erklärt: „Derzeit stehen SDVs noch am Anfang, aber wir erwarten zukünftig immer häufigere und kürzere Intervalle bei Softwareupdates. Damit die Transformation Richtung SDV nicht ins Stocken gerät, ist eine schnelle, effiziente und digitale Homologation essentiell.“ Insbesondere Updates zum autonomen Fahren, der Brems- und Motorensteuerung sowie im Bereich Cybersecurity können weitreichende Auswirkungen auf die Sicherheit von Fahrzeugen haben. Eine fehlerhafte Software kann in extremen Fällen Menschenleben gefährden. „Es ist unerlässlich, solche Funktionen gründlich zu prüfen und zu genehmigen. Unsere SDV Operate Plattform digitalisiert und beschleunigt den Prozess, schafft rechtliche Sicherheit für OEMs und mehr Sicherheit auf unseren Straßen. Das ist in dieser Form bislang einmalig“, so Pritsch.
 
Verbesserte Kommunikation zwischen OEM und Zertifizierer
 
Die SDV Operate Plattform integriert verschiedene Module und Funktionen, um eine effiziente und transparente Homologation zu gewährleisten. Dazu gehören:
 
  • Marktplatz: Ermöglicht die Integration, Verwaltung und Monetarisierung von Drittanbieter-Anwendungen.
  • Compliance AI Hub: Regionale Analyse-Engine und Homologations-Wörterbuch, die bei der Einhaltung internationaler Vorschriften unterstützen.
  • OEM-Portal: Verwaltung von Software-Updates, Fahrzeugtypen und Automatisierung von Berichtsanalysen.
  • Simulation und Virtualisierung: Management von Simulationstestergebnissen und Fahrzeugbestandsdaten, um virtuelle Tests und Modelländerungen zu unterstützen.
  • Abonnement und On-Demand-Fahrzeugfunktionen: Verwaltung von Flotten- und Kampagnenstatus sowie Bereitstellung neuer Fahrzeugfunktionen auf Abruf.
 
Die Plattform bietet eine transparente Historie und Versionskontrolle für Software-Module sowie eine Reduktion der Kosten durch vereinfachte Arbeitsprozesse. Ein zentrales Portal ermöglicht die kontinuierliche Homologation, während detaillierte Berichte und Analysen den Status von Tickets und Aktivitäten sowohl für OEMs als auch technische Dienstleister darstellen.
 
„Mit der SDV Operate Plattform zeigen TÜV NORD und Deloitte einen innovativen Ansatz zur Verwaltung der digitalen Homologation von Software-definierten Fahrzeugen. Die Plattform lässt sich individuell auf die Bedürfnisse des Kunden zuschneiden und bietet flexible und skalierbare Lösungen. Dabei deckt sie den gesamten Prozess ab, von der Einführung neuer Fahrzeuge bis hin zu OTA-Updates“, betont Leif-Erik Schulte, Leiter des Instituts für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) bei TÜV NORD