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Deutsche Führungskräfte unterschätzen KI:

Risiken für Standort Deutschland

  • Entscheider in Deutschland fühlen sich für die KI-Transformation deutlich weniger gut vorbereitet als der weltweite Durchschnitt.
  • Dennoch zeigt sich die Hälfte der Befragten recht unbesorgt und sieht kein oder nur ein geringes Risiko durch generative KI für ihr Geschäft, 15 Prozent mehr als weltweit.
  • Größte Herausforderung ist der Mangel an geeigneten Fach- und Nachwuchskräften, besonders im KI-Bereich; dieses Defizit ist in Deutschland stärker ausgeprägt als weltweit.

München, 19. April 2024. Die deutsche Wirtschaft ist noch nicht ausreichend auf den Wandel vorbereitet, den generative Künstliche Intelligenz (GenAI) für ihre Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze bedeutet. Zugleich wird die Auswirkung durch GenAI auf das eigene Geschäft als vergleichsweise gering erachtet. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der vierteljährlich erscheinenden Studie „State of Generative AI in the Enterprise“, für die das Deloitte AI Institute weltweit mehr als 2800 Business Leader, darunter 150 Führungskräfte in Deutschland, befragt hat.

Nur rund ein Viertel der befragten Firmen- und Bereichsleiter fühlt sich hierzulande hinsichtlich der Strategie gut oder sehr gut auf die Einführung generativer KI in ihren Unternehmen vorbereitet: Sehr gut präpariert fühlen sich in Deutschland gerade mal drei Prozent der Befragten (weltweit 8%), weitere 24 Prozent halten sich für gut vorbereitet (weltweit 26%). Auch in Bezug auf Risiko- und Unternehmenssteuerung (Risk & Governance) hinsichtlich KI sehen sich vergleichsweis weniger deutsche Führungskräfte gut oder sehr gut vorbereitet (Deutschland: 18%/weltweit: 25%).

Unterschiedliche Einschätzung der Geschäftsrisiken in Deutschland und weltweit

Zugleich bewerten die deutschen Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Bedrohung für ihr Geschäftsmodell so niedrig wie in keinem anderen der 16 Befragungsländer. Während in Deutschland 50 Prozent der Studienteilnehmenden durch generative KI kein oder nur ein geringes Risiko auf ihr Geschäft zukommen sehen, sind ihre Peers weltweit deutlich umsichtiger – hier erwarten lediglich 35 Prozent keine oder geringe Herausforderungen. 

"Die meisten Firmenlenker in Deutschland haben die Zeichen der Zeit erkannt und versuchen, sich auf das KI-Zeitalter vorzubereiten“, sagt Dr. Björn Bringmann, Leiter des Deloitte AI Institute. „Dennoch unterschätzen viele noch immer die Auswirkungen durch GenAI auf ihr Business. Dieser Sorglos-Wert ist in Deutschland deutlich höher als im weltweiten Durchschnitt. Zugleich ist die Rat- und Tatlosigkeit bei der Nachwuchsfrage in Deutschland größer als in den meisten anderen Ländern. Das stimmt bedenklich. Die Zurückhaltung könnte sich für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft als riskant erweisen. Denn ob man vorbereitet ist oder nicht: GenAI wird die Wirtschaft umwälzen, daran besteht kein Zweifel" warnt Bringmann.

Die größte Sorge bereitet den Befragten das Fehlen geeigneter KI-Fachkräfte. Dies geben 41 Prozent der deutschen Unternehmen an, global liegt der Wert bei 36 Prozent. Umso wichtiger ist es, in Schulung und Weiterentwicklung der Beschäftigten im Zusammenhang mit generativer KI zu investieren. Doch auch hier hinken deutsche Unternehmen hinterher: Während weltweit 40 Prozent dem Training ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hohe Priorität beimessen, sind es hierzulande nur 30 Prozent.

Grafiken aus der KI-Studie

Die Studie finden Sie auf der Deloitte-Website: KI-Studie 2024: www.deloitte.de