Die Schweiz ist eine führende Maschinenbaunation. Im Bereich des Werkzeugmaschinenbaus liegt die Schweiz in Europa an dritter Stelle, direkt hinter den viel grösseren Volkswirtschaften Deutschland und Italien. Typische Stärken wie Innovation, Qualitätsbewusstsein und Zuverlässigkeit helfen der Schweiz, sich erfolgreich auf dem Markt zu positionieren. Die Schweizer Fertigungsindustrie arbeitet traditionell eng mit ihren DACH-Nachbarn zusammen.
Die aktuelle Deloitte-Studie "Wachstumsmotor Maschinenbausektor 2030" zeigt, dass auch kritische Zukunftsentwicklungen nicht zum Untergang der Branche in der DACH-Region führen werden. Im Gegenteil, das Ingenieur-Know-how aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wird auch dann noch weltweit gefragt sein, wenn Tech-Unternehmen das Geschäft dominieren oder es Wettbewerbern aus China gelingt, die Technologieführerschaft in der Branche zu übernehmen. Andererseits kann sich die Branche in keinem der Szenarien zurücklehnen und entspannen. So oder so, die nächsten Jahrzehnte werden den Maschinenbauern grosse Anstrengungen abverlangen.
Eine Grundannahme der Studie ist, dass zukünftige Maschinenangebote weiterhin dem Trend zu immer komplexeren Paketen aus Maschine + Service + Software folgen werden. Für die Maschinenbauer bedeutet dies, dass sie mehr und mehr in einem oder mehreren Ökosystemen arbeiten, in denen spezialisierte Partner für die Datenanalyse, Software oder Online-Dienste zuständig sind. Innerhalb eines Ökosystems ist der Partner, der die entscheidenden Schritte zur Wertschöpfung beiträgt, in der Regel der Anführer. Daher bildet "im Ökosystem" die erste der beiden Variablen bei der Auswahl des Szenarios.
Eine zweite Grundannahme der Studie ist, dass die Digitalisierung tendenziell flexiblere und modularere Maschinen ermöglicht, deren Kern eine hochgradig anpassungsfähige Software ist. Diese "Standardmaschinen" konkurrieren mit "auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Sondermaschinen" - letztere haben das Erfolgsrezept des Maschinenbaus in den letzten Jahrzehnten geprägt. Welches dieser beiden Prinzipien sich in welchem Segment in Zukunft durchsetzen wird, ist noch offen und wird sich wohl erst in den nächsten Jahrzehnten entscheiden. Daher ist "Spezialisierung versus Standardisierung" die zweite Szenariovariable.
Sie können hier die vollständige Studie "Wachstumsmotor Maschinenbausektor - Vier Szenarien für eine erfolgreiche Zukunft im Jahr 2030" herunterladen und alle Details zu den Szenarien und den Handlungsempfehlungen für Maschinenbauunternehmen erfahren. Trotz aller Herausforderungen sehen wir eine positive Zukunft, aber es bedarf weiterer harter Anstrengungen, um sicherzustellen, dass der Maschinenbau auch 2030 noch der Wachstumsmotor in der DACH-Region ist.