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Digitalisierung und Modernisierung des öffentlichen Sektors in der Schweiz: Wo stehen wir im internationalen Vergleich?

Die Schweiz hat bei der Modernisierung ihres öffentlichen Sektors Fortschritte gemacht, steht jedoch weiterhin vor bedeutenden Herausforderungen. Unser aktueller Bericht zeigt, wie weit die Digitalisierung und Transformation der öffentlichen Dienstleistungen vorangeschritten sind – und wo noch Handlungsbedarf besteht, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fortschritte und aktuelle Situation

Die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen entwickelt sich stetig weiter. Bürgerinnen und Bürger profitieren zunehmend von nutzerfreundlichen digitalen Angeboten wie Apps und digitalen Bürgerkonten. Dennoch bleiben viele interne Verwaltungsprozesse analog und zeitaufwändig. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Schweiz bei zentralen digitalen Lösungen wie der elektronischen Identität (E-ID) oder dem elektronischen Voting (E-Voting) noch Nachholbedarf hat. Auch die Gesetzgebung zur elektronischen Patientenakte befindet sich noch in der Überarbeitung.

Herausforderungen der föderalen Struktur

Ein zentrales Hindernis für die Digitalisierung ist die föderale Struktur der Schweiz. Diese ermöglicht zwar Innovationen auf lokaler Ebene, erschwert jedoch die Harmonisierung und Standardisierung von Daten und Prozessen. Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden ist oft fragmentiert. Das „Once-only“-Prinzip, bei dem Bürgerinnen und Bürger ihre Daten nur einmal angeben müssen, befindet sich noch in Pilotphasen. Zudem prägt eine Kultur der Zuverlässigkeit und Effizienz die Verwaltung, die Innovationen und mutige Veränderungen eher zögerlich angeht.

Infrastruktur und Digitalisierungsschub

Fortschritte gibt es bei der Infrastruktur, beispielsweise mit der geplanten Swiss Government Cloud. Dennoch dominiert häufig das Denken in kleinen, isolierten Projekten. Um die digitale Transformation zu beschleunigen, sind mehr Mut, gemeinsame Plattformen und skalierbare Lösungen erforderlich. Gleichzeitig stehen die öffentlichen Verwaltungen unter Druck, effizienter zu arbeiten und Kosten zu sparen – nicht zuletzt durch das vom Bund angekündigte Entlastungspaket mit Sparzielen in Milliardenhöhe.

Chancen durch Künstliche Intelligenz (KI)

Die Digitalisierung, insbesondere der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, bietet grosse Chancen. KI kann helfen, Prozesse zu automatisieren, Schnittstellen zu harmonisieren und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Schweiz arbeitet an einer nationalen KI-Strategie, die Innovation und Vertrauen fördern soll. Entscheidend ist, dass KI nicht nur für einfache Aufgaben eingesetzt wird, sondern auch komplexe Fachverfahren unterstützt und so echten Mehrwert schafft. Dafür sind mehr digitale Kompetenzen, eine stärkere Kommunikation zwischen Entscheidungsträgern und Experten sowie klare Governance-Strukturen notwendig, die Transparenz und Fairness gewährleisten.

Fazit und Ausblick

Unser Bericht kommt zum Schluss, dass die Schweiz grösser denken, digitale Fähigkeiten ausbauen und die Zusammenarbeit über alle föderalen Ebenen hinweg verstärken muss. Innovation und neue Technologien wie KI sind zentrale Hebel für eine zukunftsfähige, moderne Verwaltung.

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