Hallo, ich bin Viviane, und ich leite als Innovation Co-Lead gemeinsam mit unserem Chief Innovation Officer den Innovationsbereich bei Deloitte, zu dem auch die Deloitte Garage gehört. Statt nach meinem Architekturstudium Häuser zu bauen, wollte ich lieber im Innovationsbereich aktiv werden. So bin ich vor sechs Jahren zu Deloitte gekommen. Was die Garage als Innovationsplattform ausmacht und was wir dort genau machen, erfahrt ihr im Interview.
Hi Viviane! Du hast Architektur studiert und leitest heute Innovation bei Deloitte. Das klingt nach einem spannenden Werdegang. Wie kam es dazu und was genau machst du?
Ich habe tatsächlich einen kleinen Umweg im Lebenslauf. Nach meinem Architekturstudium bin ich relativ schnell in den Bereich Innovation und Technologie gewechselt, weil mich das mehr interessiert hat als das Bauen von Häusern. Zuerst habe ich ein Start-up im Bereich Construction Technology gegründet und bin dann im Innovation & Ventures Team bei Deloitte gestartet. Dort habe ich unsere Kunden dabei begleitet, ihre Ziele durch Innovation zu erreichen und neue Geschäftsmodelle aufzubauen. Inzwischen leite ich als Co-Lead mit unserem Chief Innovation Officer unseren Innovationsbereich.
Du sagtest, du bist Co-Lead des Innovationsbereichs. Was macht ihr da genau und wofür seid ihr verantwortlich?
Wir gestalten im Grunde die Zukunft von Deloitte durch die Entwicklung und Förderung von Innovationen. Wir investieren in richtungsweisende Technologien wie künstliche Intelligenz und entwickeln innovative Services und Lösungen für unsere Kunden. Unser Ziel ist es, unsere Kunden und uns selbst auf die Welt von morgen vorzubereiten und die Weichen für den Erfolg in der Zukunft zu stellen.
Was bedeutet Innovation für Deloitte insgesamt?
Innovation ist für Deloitte essenziell. Um in der Zukunft relevant zu bleiben, müssen wir uns kontinuierlich weiterentwickeln und unseren Kunden helfen, dies ebenfalls zu tun. Die Welt dreht sich immer schneller und die Zukunft ist ungewiss. Wir glauben fest daran, dass sich die Zukunft aktiv gestalten lässt. Deshalb investieren wir in neue Technologien und optimieren unsere eigenen Prozesse, um sowohl unsere als auch die Zukunft unserer Kunden zu sichern und voranzutreiben.
Gute Ideen brauchen eine gezielte Förderung, um zu echten Lösungen zu werden. Wie sieht dieser Prozess konkret aus? Wer kann Vorschläge machen und wie geht es dann weiter?
Gute Ideen können bei Deloitte überall entstehen, sei es bei einem Praktikanten oder einer Partnerin. Um diese Ideen zu fördern, haben wir ein Programm etabliert, das ähnlich wie Startup-Investments funktioniert. Mitarbeitende mit Ideen können sich an das zentrale Innovationsteam wenden, um Unterstützung bei der Finanzierung und Entwicklung zu erhalten. Es gibt sowohl Fundings für Ideen in einer frühen Phase als auch Förderungen für weiterentwickelte Konzepte. Dies ermöglicht es den Teams, sich voll auf ihre Ideen zu konzentrieren und diese zu marktreifen Lösungen auszubauen. Dabei arbeiten wir immer eng mit unseren Kunden zusammen, um sicherzustellen, dass die entwickelten Produkte marktnah und relevant sind.
Innovation ist essenziell, sowohl für unsere Kunden als auch für uns selbst. Denn um in der Zukunft erfolgreich zu sein, müssen wir uns kontinuierlich weiterentwickeln.
Echter Trend oder Eintagsfliege: Wie erkennt ihr, welche Ideen zukunftsfähig sein werden und welche eher nicht?
Es liegt in der Natur der Sache, dass bei Innovation immer eine gewisse Unsicherheit oder sogar ein Risiko dabei sein kann. Man weiß zu Beginn nie genau, ob man gerade ein großes Thema erkannt hat oder ob man einer Eintagsfliege aufgesessen ist. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, auf die richtigen Themen zu setzen, kombinieren wir Datenanalysen mit einer kundenzentrierten Innovationsmethodik, bei der wir kontinuierlich mit Kunden und Expert:innen sprechen. Unterstützt werden wir dabei durch unsere eigenen KI-Tools. So arbeiten wir sehr eng am echten Markt und validieren unsere Hypothesen frühzeitig und ganzheitlich. Wenn wir im Gespräch mit Kunden auf Desinteresse stoßen, ist das ein Indikator, sich von der Idee zu verabschieden. Bei positiver Resonanz wissen wir, dass wir auf einem guten Weg sind.
Hast du Beispiele für Ideen, die in letzter Zeit an euch herangetragen wurden und die jetzt marktreif sind?
Wir haben beeindruckende Innovationen, die von Tools im Bereich Nachhaltigkeit bis hin zu AI-Agenten im Bereich Tax oder Banking reichen. Ein konkretes Beispiel ist unser CSRD-Tool, das unser Nachhaltigkeitsteam entwickelt hat, um die Berichterstattung für unsere Kunden zu automatisieren. Dieses Tool ist bereits im Einsatz und zeigt, wie schnell und effizient wir Innovationen umsetzen können.
Sprechen wir mal konkret über die Deloitte Garage. Erzähl uns ein bisschen mehr darüber. Was passiert dort und warum ist solch eine zentrale Stelle wichtig?
Die Deloitte Garage ist eine zentrale Innovationsplattform, die unsere Innovationsaktivitäten bündelt und Synergien schafft. Wir sind ein sehr großes und diverses Unternehmen mit einem breiten Portfolio an Dienstleistungen - von Wirtschaftsprüfung über Steuerberatung bis hin zu verschiedenen Beratungstätigkeiten. Die Garage ermöglicht es uns, gemeinsame Innovationsprioritäten wie künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit mit vereinten Kräften und Expertise voranzutreiben. Gleichzeitig bietet sie Raum für bereichsspezifische Innovationen, sei es im Bereich Audit, Consulting oder Tax & Legal. Jeder dieser Bereiche hat seine eigenen Innovationsteams, die sich um fachspezifische Lösungen kümmern. Die Deloitte Garage agiert zum einen bereichsübergreifend, zum anderen ist sie aber auch in den einzelnen Businesses verwurzelt und kann somit sowohl übergreifende als auch spezialisierte Innovationen fördern.
Eine persönliche Frage zum Schluss: Welche Erfindung aus den letzten 5 bis 10 Jahren bereichert dein Leben und auf welche könntest du gut verzichten?
Chat GPT ist für mich eine der beeindruckendsten Erfindungen. Es hat einen enormen Einfluss auf meine Arbeit und mein tägliches Leben. Beruflich nutze ich es, um Effizienzen zu schaffen und neue kognitive Möglichkeiten zu eröffnen. Privat habe ich es sogar verwendet, um ein Rezept für ein leckeres Granola zu generieren. Die Vielseitigkeit und die Möglichkeiten von Chat GPT sind wirklich revolutionär und verändern die Art und Weise, wie wir mit Informationen und Aufgaben umgehen.
Ein ambivalentes Verhältnis habe ich dagegen zu sozialen Medien. Obwohl sie in der heutigen Welt fast unverzichtbar erscheinen, empfinde ich sie oft als Zeitverschwendung. Man möchte nur kurz auf eine Nachricht reagieren und findet sich dann plötzlich in einem endlosen „Rabbit Hole“ von Inhalten wieder, die ungebremst auf einen einwirken. Daher würde ich gerne auf soziale Medien verzichten, wenn das möglich wäre.
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