Deloitte ist stolz darauf, einen Beitrag zur dritten Ausgabe des Jahresberichts 2023 (SUSREG) der Greening Financial Regulation Initiative des Worldwide Fund for Nature (WWF) geleistet zu haben. Der SUSREG-Bericht wurde im Dezember 2023 veröffentlicht und bewertet die Fortschritte bei der Integration von Klima-, Umwelt- und Sozialrisiken in die Aktivitäten von Zentralbanken, Finanzregulierung und -aufsicht. Die diesjährige Analyse deckt 47 Länder ab, die zusammen über 88% des globalen BIP, 72% der globalen Treibhausgasemissionen und 11 der 17 Länder mit der größten Artenvielfalt der Welt repräsentieren.

Fünf wichtige Highlights

1. Langsame und ungleichmäßige Fortschritte, insbesondere in den großen Volkswirtschaften - Nur 18% der Zentralbanken zeigen vorbildliche Fortschritte bei der Integration klimabezogener Risiken in ihre Geldpolitik und Zentralbankaktivitäten, während 68% der Länder mit hohem Einkommen noch keine angemessenen Maßnahmen zur Überwachung von Klima- und Umweltrisiken im Bankensektor eingeführt haben.
   
2. Grundlegende E&Srisiken bleiben unberücksichtigt - Der Schwerpunkt liegt derzeit weiterhin auf dem Klima. Bei der Banken- & versicherungsaufsicht und bei den Aktivitäten der Zentralbanken bleiben weitergehende elementare Umwelt- und Sozialfragen auf der Strecke.
3. Banken & Versicherungsaufsicht - Mehr als 20 Länder mit Netto-Null-Zielen haben immer noch eine bemerkenswert niedrige Klima-Banken- und Versicherungsaufsichtspolitik, die weniger als die Hälfte der SUSREG-Kriterien erfüllt.
4. Zentralbanken - Von den 45 Zentralbanken, die in diesem Jahr untersucht wurden, haben nur 9 lobenswerte Fortschritte bei der Einbeziehung von Klimarisiken in ihre Geldpolitik und Zentralbankaktivitäten gemacht.

Es enthält auch Beispiele für bewährte Praktiken und einen Vergleich mit wichtigen makroökonomischen Daten, eine Liste der wichtigsten Lücken in der nachhaltigen Finanzregulierung und spezifische Empfehlungen für Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden, um eine Netto-Null-Wirtschaft und eine naturfreundliche Wirtschaft zu erreichen. Der übergeordnete Rahmen kann unten eingesehen werden:

Insgesamt umfasst die Bewertung 15 detaillierte Indikatoren für Zentralbanken, 66 Indikatoren für die Bankenaufsicht, 81 Indikatoren für die Versicherungsaufsicht und 14 Indikatoren für die Schaffung eines günstigen Umfelds zur Förderung nachhaltiger Finanzen. In der diesjährigen Ausgabe wurden mehrere neue Indikatoren hinzugefügt, wie z.B. die Integration von wasserbezogenen Risiken oder "Just Transition"-Initiativen, wodurch die Abhängigkeiten zwischen Klima, Natur und sozialen Fragen hervorgehoben werden.

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl interessanter Schlussfolgerungen aus der diesjährigen Bewertung:

Bankenaufsicht

Während 57% der grundlegenden Indikatoren erfüllt sind (z.B. die Erwähnung von Umweltaspekten in der Regulierung und den Erwartungen der Aufsichtsbehörden), bleiben erhebliche Lücken, da nur 22% der fortgeschritteneren Indikatoren erfüllt sind (z.B. Bezugnahme auf Szenarioanalysen und Stresstests). Die Bankenaufsicht in Bezug auf klimabezogene Risiken ist im Allgemeinen ausgereifter als die Aufsicht über allgemeinere ökologische und soziale Fragen.

68% aller erfassten Länder mit hohem Einkommen haben laut der Bewertung noch keine angemessenen Klima- und Umweltrichtlinien für die Bankenaufsicht verabschiedet.

Zentralbankwesen

Von den 45 untersuchten Ländern zeigen nur 9 bedeutende Fortschritte (mit einer Erfüllung von mehr als 50%) bei der Integration von Klimarisiken in ihre Geldpolitik und ihre Zentralbanktätigkeit, was zu begrenzten Fortschritten bei der Integration von Klima- und Umweltrisiken in Sicherheitenrahmen, Reserveanforderungen und Auslaufplänen für risikoreiche Vermögenswerte führt.

Obwohl viele wirtschaftliche Aktivitäten letztlich von der Natur und den Ökosystemleistungen abhängen, haben die meisten Länder naturbezogene Risiken noch nicht in ihre Geldpolitik und Zentralbankaktivitäten einbezogen.

Versicherungsaufsicht

Im Durchschnitt werden weniger als die Hälfte der grundlegenden Indikatoren und noch weniger der mittleren und fortgeschrittenen Indikatoren für Klima und Umwelt (z.B. doppelte Wesentlichkeitsüberlegungen) erfüllt. Die Beaufsichtigung von Versicherungen für Klimarisiken ist stärker als die Beaufsichtigung von Umwelt- und Sozialrisiken im weiteren Sinne, allerdings fehlen in den meisten klimarechtlichen Rahmenwerken noch wichtige Elemente. Im Allgemeinen liegt die Versicherungsaufsicht leicht hinter ihrem Pendant im Bankensektor zurück.

Klima- und naturbezogene Überlegungen bei der Versicherungsaufsicht fehlen oder sind in vielen Ländern mit großer Artenvielfalt unzureichend, so dass das Finanzsystem einem hohen naturbedingten Risiko ausgesetzt ist.

Wie oben zu sehen ist, liegt noch ein langer Weg vor uns, aber wir haben an Dynamik gewonnen und der WWF ist weiterhin im Dialog mit den Regulierungsbehörden, um das Mandat der Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden als finanzielle und wirtschaftliche treibende Kraft auf dem Weg zu einer naturverträglichen und sozial gerechten Wirtschaft zu unterstützen. Wir bei Deloitte freuen uns sehr, dass wir zu dieser Mission beitragen können.

Entdecken Sie die Zusammenfassung der Ergebnisse und den vollständigen Bericht. Die vollständigen Ergebnisse für jedes einzelne Land und jeden einzelnen Indikator sind in einem vom WWF veröffentlichten Online-Tracker verfügbar.

Der WWF hat Deloitte Schweiz seit 2021 beauftragt, ihn bei der Entwicklung des Rahmens, der Durchführung der Länderbewertungen und der Erstellung des Jahresberichts zu unterstützen. Unserer Ansicht nach ist die Bewertung und Förderung der besten Praktiken im Bereich der nachhaltigen Finanzen, unterstützt durch eine direkte Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden, ein konstruktiver Ansatz, der positive Ergebnisse für die politischen Entscheidungsträger, den Finanzsektor, die Gesellschaft und die Natur liefern wird.