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Deloitte Unternehmensbarometer 2025

Ambivalente Stimmung am Wirtschaftsstandort Österreich

In unsicheren Zeiten blickt die österreichische Wirtschaft mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen und der erneute Anstieg der Inflation setzen den Unternehmen zu, doch gleichzeitig beweisen sie ein hohes Maß an Resilienz. Das zeigt der aktuelle Deloitte Unternehmensbarometer, für den wir rund 550 heimische Führungskräfte nach ihrer Einschätzung der aktuellen Lage befragt haben. 

Die Keyfindings im Überblick:

Drängende Probleme:

Hohe Preise, stark gestiegene Personalkosten und Zölle 

Verhaltener Ausblick:

Großteil erwartet weiterhin eine schwierige gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Klare Prioritäten:

Unternehmen setzen auf Krisen- und Kostenmanagement

Eindeutiger Auftrag:

Inflationsbekämpfung, Bürokratieabbau, Reduktion der Kostenbelastungen, Reformen im Pensionssystem

„Überraschenderweise zeigen sich die Unternehmen trotz der angespannten Lage durchaus resilient. 42 % schätzen die Stimmung im eigenen Unternehmen als positiv ein, immerhin 32 % als neutral. In Bezug auf die aktuellen Krisen beweisen sie wirklich ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit.“ 

Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich 

Ambivalente Stimmung in der Wirtschaft Die Stimmung in den österreichischen Unternehmen ist von Pessimismus und Zuversicht geprägt. Bei fast allen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehen die befragten Führungskräfte eine negative Entwicklung. Insbesondere die derzeitigen Preise im Energie- und Dienstleistungsbereich sowie die stark gestiegenen Personalkosten belasten die Unternehmen. Trotzdem sind sie nach wie vor zuversichtlich, die aktuellen Herausforderungen zu meistern.  

Kritischer Blick auf die Zollpolitik und wirtschaftspolitische Prioritäten

Ein Hauptaugenmerk der Unternehmen liegt aktuell darauf, die Auswirkungen der schwierigen Rahmenbedingungen bestmöglich abzufedern. Dabei stehen folgende Themen im Fokus:  

77% Kostenmanagement 

63% Sicherung der Finanzierung  

55% Margenverbesserung  

57% Halten geeigneter Mitarbeiter:innen 

Die US-Zollpolitik wird kritisch betrachtet, die Mehrheit der Führungskräfte ist mit den aktuellen Vereinbarungen unzufrieden. Dies führt zu Unsicherheiten und der Suche nach alternativen Lösungen.  

Deloitte View

Die Unsicherheiten rund um die Zölle werden wohl anhalten, über zwei Drittel gehen sogar von einer weiteren Verschlechterung aus. Viele Unternehmen suchen deshalb nach alternativen Lösungen. Es ist mit einer Verschiebung von Handelsströmen und Lieferketten zu rechnen. 

Konkrete politische Maßnahmen gefordert

Um die aktuelle Talfahrt zu stoppen, sind aus Sicht der Unternehmensführung konkrete wirtschaftspolitische Maßnahmen erforderlich. Die Befragten betonen die Notwendigkeit für eine Bekämpfung der Inflation, Bürokratieabbau und eine Erleichterung der finanziellen Lasten. Weitere Prioritäten sind die Reform des Gesundheitssystems und die Modernisierung des Bildungswesens.

Deloitte View

Die Unternehmen wissen, was sie seitens der Politik brauchen. Die Regierung geht diese Themen zwar schrittweise an – nötig sind allerdings ernsthafte strukturelle Veränderungen.

Ausblick und Appell zum Schulterschluss

Der Ausblick auf die kommenden Monate fällt insgesamt düster aus. Viele Führungskräfte erwarten neben dem Zollstreit und einer gesamtwirtschaftlich negativen Entwicklung auch negative Tendenzen in den Bereichen:  

69% Inflation

61% Cyber-Kriminalität 

58% Verfügbarkeit und Preisentwicklung bei Energie   

Deloitte View

Die Unternehmen fordern dringend Leadership und positive Signale seitens der Politik, die Mut für einen zukünftigen Aufschwung machen. Eine engagierte Wirtschaftspolitik ist jetzt so gefragt wie nie zuvor. Wir haben eine Bundesregierung, die Wert auf Sachlichkeit, Kooperation und Vernunft legt. Das bietet in den nächsten zwei Jahren eine große Chance: Denn wir müssen dringend notwendige Maßnahmen und Reformen für den Standort Österreich umsetzen. Die heimischen Unternehmen haben dazu eine klare Vorstellung und sind bereit mitzuwirken. 

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Unsere Studienergebnisse aus dem Vorjahr zum Download