Zum Hauptinhalt springen

Deloitte Aging Workforce Survey

Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial der Generation 50+

Der Arbeitskräftemangel beschäftigt viele österreichische Unternehmen, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation. Arbeitskräfte 50+ haben das Potenzial, dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entgegenzuwirken, allerdings schöpfen heimische Betriebe dieses noch nicht voll aus. Dabei ist sich der Großteil der Befragten der hohen Relevanz der Zielgruppe 50+ bewusst. Aufholbedarf gibt es vor allem bei Maßnahmen im Gewinnen und Halten älterer Mitarbeiter:innen. Unterschätzt wird außerdem, wie AI den Arbeitsalltag insbesondere für ältere Arbeitnehmende erleichtern kann. 

Deloitte Aging Workforce Survey

∼ 550

Vertreter:innen aus österreichischen Unternehmen

84 %

stufen Mitarbeitende ab 50 als wichtige Ressource im Fachkräftemangel ein

59 %

setzen keine Maßnahmen zum Gewinnen oder Halten älterer Mitarbeiter:innen 

25 %

befürchten fehlende technologische Kompetenzen

Wir haben in unserer Studie untersucht, wie gut Österreichs Unternehmen auf die „Aging Workforce“ vorbereitet sind, welche Herausforderungen es gibt und welche Strategien und Maßnahmen es zur Gewinnung und Bindung älterer Mitarbeitender braucht. Wichtig ist dabei auch der Abbau von Altersstereotypen und die Aufwertung von Erfahrungswissen. 

Luft nach oben: Ältere Mitarbeitende ans Unternehmen binden

Fast der Hälfte der Unternehmen, die ältere Personen beschäftigen, tun dies vor allem aufgrund der natürlichen Alterung der Belegschaft. Nur 26 % der Betriebe ergreifen gezielte Maßnahmen zur Bindung dieser Altersgruppe, wie eine lebensphasenorientierte Gestaltung der Arbeitszeit oder gezielte Gesundheitsförderung. Die strategische Verankerung von Active-Aging-Maßnahmen bleibt die Ausnahme, dementsprechend groß ist auch die Sorge vor gesundheitlichen Einschränkungen und höheren Ausfallzeiten.  

Deloitte View

Unternehmen schaffen sich einen zentralen Wettbewerbsfaktor, wenn sie die Zielgruppe 50+ proaktiv in ihrer Leistungsfähigkeit unterstützen. Je früher man hier im Berufslebenszyklus mit maßgeschneiderten Acitve-Aging-Maßnahmen ansetzt, desto besser. 

Vertrauen in technologische Skills fehlt

Bei neuen Technologien, wie Artificial Intelligence, befürchten 18 % der befragten Unternehmen, dass Skills und Know-how von älteren Arbeitnehmer:innen nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind. Ein Viertel der Befragten ist der Meinung, dass die Zielgruppe 50+ über weniger digitale Kompetenzen verfügt als ihre jüngeren Kolleg:innen. Ein knappes Viertel ist außerdem der Meinung, dass die technologischen Entwicklungen ältere Mitarbeitende überfordern.  

Deloitte View

AI hat das Potenzial, den Arbeitsalltag enorm zu erleichtern, auch in Bezug auf die Aging Workforce. Künstliche Intelligenz kann entscheidend dazu beitragen, ein alters- und alternsgerechtes Arbeitsumfeld zu schaffen und Altersdiskriminierung im Bewerbungsprozess zu verringern. Studien zeigen außerdem: Ältere Arbeitnehmende können genauso gut mit AI umgehen wie jüngere. Wichtig ist, dass alle Mitarbeitenden die Möglichkeit bekommen, neue Erfahrungen zu gewinnen und sich neue Kompetenzen anzueignen. 

Unsere Handlungsempfehlungen für Ihr Unternehmen

Befürchtungen und Sorgen evidenzbasiert bewerten 

Begegnen Sie Stereotypen und Vorurteilen wie hohen Kosten und gesundheitlichen Einschränkungen mit relevanten Fakten aus Ihrem Unternehmen. Beispielsweise könnten sich höhere Gehälter erklären lassen, wenn ältere Mitarbeiter:innen in Führungspositionen arbeiten und mehr Verantwortung tragen.

Die Zielgruppe strategisch ansprechen 

Um das Arbeitsmarktpotenzial voll auszuschöpfen, sollten Sie auch ältere Arbeitskräfte gezielt ansprechen – mit passenden Werten, geeigneten Kanälen und überzeugenden Stellenangeboten. 

Active Aging bewusst gestalten und in der HR-Strategie verankern 

Für Ihre Wettbewerbsfähigkeit kann es entscheidend sein, ältere Beschäftigte langfristig arbeits- und leistungsfähig zu halten. Einzelmaßnahmen greifen zu kurz, es braucht maßgeschneiderte Strategien, die auf die individuellen Zielsetzungen Ihres Unternehmens abgestimmt sind. 

Alterssensibler Umgang mit AI 

Vermeiden Sie negative Zuschreibungen und überprüfen Sie, ob geringere Kompetenzen und Überforderungen von älteren Arbeitnehmer:innen im Umgang mit AI zutreffen oder nicht. Bieten Sie alterssensible Schulungen an, die gezieltes Lernen und die Entwicklung von Kompetenzen ermöglichen. 

Dem Fachkräftemangel begegnen – mit den richtigen Maßnahmen für ältere Mitarbeitende

Ältere Arbeitnehmende sind eine essenzielle Zielgruppe, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Österreichs Unternehmen haben das zwar erkannt, bei der Gewinnung und Bindung der „Aging Workforce“ gibt es allerdings Luft nach oben. Unsere Expert:innen unterstützen Sie gerne dabei, das vorhandene Potenzial zu nutzen und Maßnahmen zum Gewinnen und Halten der Zielgruppe 50+ strategisch zu verankern. 

Das könnte Sie auch interessieren

Unsere Studienergebnisse aus dem Vorjahr zum Download