Diverse Führungsetagen haben in österreichischen Unternehmen Seltenheitswert
Diverse Teams sind erfolgreicher und treffen bessere Entscheidungen, dennoch bleibt die Diversität in Österreichs Führungsetagen oft auf der Strecke. Der Deloitte Leadership Survey zeigt: Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis auf Managementebene, Führungskräfte mit internationaler Herkunft oder Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sind selten zu finden.
Großer Aufholbedarf in Sachen Geschlechterverhältnis
Führungsetagen österreichischer Unternehmen nur selten divers
Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen kann aktuell ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern im Top-Management aufweisen. Bei mehr als 40 % sind Frauen sogar nur vereinzelt oder gar nicht in der obersten Führungsetage zu finden. Auch Personen mit internationaler Herkunft sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sind selten vertreten.
Unconscious Bias führt zu homogenen Führungsteams
Mangelnde Diversität durch unbewusste Voreingenommenheit
Entscheidungsprozesse werden von automatischen und unbewussten Denkweisen beeinflusst. Dieses Phänomen wird auch als unbewusste Voreingenommenheit oder Unconscious Bias bezeichnet. Bei Personalentscheidungen spielen vor allem die folgenden Faktoren eine Rolle:
Sympathieeffekt: 73 % | Bevorzugung aufgrund persönlicher Sympathie
Affinity Bias: 62 % | Bevorzugung von Personen, die einem ähnlich sind
Confirmation Bias: 31 % | Bevorzugung von Personen, die die eigene Meinung bestätigen
Entscheidungsfreude und Empathie bei Führungskräften gefragt
Persönlichkeit im Fokus
Auf der Suche nach der perfekten Besetzung für einen Top Job spielt auch die Persönlichkeit eine wichtige Rolle. Unsere Studie zeigt, dass vor allem entscheidungsbereite (48 %) und empathische (40 %) Führungskräfte gefragt sind. Ebenfalls wichtig sind Verantwortungsbewusstsein (39 %) und die Fähigkeit, schnell komplexe Situationen zu erfassen (29 %), während Eigenschaften wie Mut (7 %), Selbstvertrauen (7 %) und Risikobereitschaft (1 %) eine untergeordnete Rolle spielen.
Internes Potenzial wird genutzt
Gesuchte Persönlichkeiten oft schon im Haus
42 % der Befragten an, die Top-Managementpositionen der vergangenen Jahre vorwiegend intern besetzt zu haben.
Diverse Führungsteams bringen nachweislich viele Vorteile für Unternehmen: Unterschiedliche Perspektiven, innovativere Problemlösungen und schlussendlich eine höhere Arbeitgeberattraktivität. Allerdings hat die Sicherstellung von Diversität nur für jedes zehnte Unternehmen Priorität. Das muss sich dringend ändern, gerade um die großen Umbrüche rund um Digitalisierung und Demografie erfolgreich bewältigen zu können.