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Österreichische Unternehmen hinken beim Thema KI hinterher

Deloitte Studie zeigt positive Grundstimmung, großes Potenzial, viele offene Fragen

Künstliche Intelligenz ist aktuell in aller Munde, vor allem das Aufkommen generativer Technologien wie ChatGPT haben in den vergangenen Monaten einen noch nie dagewesenen Hype um Künstliche Intelligenz (KI) ausgelöst – auch Unternehmen kommen an der neuen Technologie nicht mehr vorbei und sehen darin großes Potenzial. Das Thema spielt derzeit aber in österreichischen Unternehmen noch eine untergeordnete Rolle.

Unsere Umfrage unter 168 heimischen Führungskräften zeigt zwar, dass 93% der Betriebe dem Einsatz von KI positiv gegenüberstehen, in der Praxis wird die Technologie aber noch kaum genutzt.

Fehlendes Know-how sowie offene Fragen hinsichtlich des Datenschutzes und anderer rechtlicher Rahmenbedingungen machen die Ausschöpfung des vollen Potenzials und eine breite Etablierung schwierig.

Key Findings:

  • Überwiegende Zurückhaltung: Erst wenige Unternehmen haben KI im Einsatz
  • Großes Potenzial: KI bringt Effizienzsteigerung und Reduktion repetitiver Tätigkeiten
  • Aufkommende Bedenken: Befragte sorgen sich bei KI um fehlende Empathie und Verlust von moralischen Maßstäben
  • Mangelnde Klarheit: Fehlendes Know-how und rechtliche Rahmenbedingungen sind größte Hürden

Lediglich in zwei von zehn Unternehmen wird KI schon jetzt in größerem Ausmaß eingesetzt. Beim Rest spielt sie nur eine kleine bis gar keine Rolle. Hier bleibt viel Potenzial liegen. Das muss sich ändern, denn Fakt ist: KI ist gekommen, um zu bleiben.

Evrim Bakir, Managing Partnerin und Business Lead Consulting.

 

Großes Potenzial für Unternehmen

Trotz der noch zurückhaltenden Verwendung von KI wissen Unternehmen um den Mehrwert der neuen Technologie Bescheid. Sehr großes Potenzial sehen sie in der Effizienzsteigerung, in der Reduktion repetitiver Aufgaben und in der Entwicklung neuer und innovativer Services. KI könnte aber auch bei Personalengpässen, der Fehlerreduktion sowie der Förderung agiler Prozesse zu einem zentralen Hilfsmittel werden. Wenig optimistisch schätzen Unternehmensvertreter:innen das Potenzial von KI für finanzielle Einsparungen und die Schaffung neuer Jobs ein.

 

Die Unternehmen, die die Technologie bereits nutzen, setzen sie hauptsächlich im Bereich der Prozessautomatisierung ein. Künftig werden sich die Anwendungsfelder aber mit Sicherheit weiter ausweiten und von Qualitätskontrolle über Contenterstellung bis hin zu Betrugserkennung reichen. Dann wird auch die Hebelwirkung von KI für die Schaffung neuer Jobprofile einsetzen.

Stevan Borozan, Director Consulting und Leiter der Digital Transformation Teams

 

Risiken bereiten Sorge

Der Einsatz von KI bringt nicht nur Chancen, sondern birgt auch zahlreiche Gefahren für Unternehmen. Unternehmensverantwortlichen bereiten vor allem die folgenden Risikofaktoren Kopfzerbrechen: Die fehlende Empathie bei KI-basierten Entscheidungen, der mögliche Verlust von moralischen Maßstäben und zwischenmenschlicher Interaktion sowie die potenzielle Betrugs- und Fehleranfälligkeit von KI. Umso wichtiger ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, Vorkehrungen zu treffen und diese transparent zu kommunizieren. So wird man das volle Potenzial von KI ausschöpfen können.

 

Unklarheiten fordern Unternehmen

Zusätzliche Hürden im Umgang mit KI sind vor allem fehlendes Know-how in der Anwendung, der derzeitige Personalmangel, die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie offene Fragen hinsichtlich Datenschutzes. Zudem braucht es für den breiten Einsatz von KI in Unternehmen finanzielle Ressourcen, hohe Kosten sind allerdings für mehr als ein Viertel der Unternehmen problematisch.

 

Unternehmen müssen sich für den breiten Roll-out von KI sowohl strategisch als auch organisatorisch besser aufstellen. Der Ball liegt aber auch bei der Politik: Es braucht klare rechtliche Rahmenbedingungen, um bestehende Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen und den Umgang mit der neuen Technologie zu erleichtern.

Evrim Bakir, Managing Partnerin und Business Lead Consulting

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