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Von der Ambition zur Aktion: Ihrer Reise zu Netto-Null

Das Erreichen von Netto-Null ist nicht nur ein Versprechen, sondern eine gesetzliche Verpflichtung. Dennoch legen viele Unternehmen ihre Klimaziele immer noch auf Basis unvollständiger oder unzuverlässiger Daten fest. Damit riskieren sie behördliche Strafen, Rufschädigung, das Misstrauen von Investoren und kostspielige Fehlallokationen von Ressourcen. Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen.

In der Schweiz haben über 220 Unternehmen wissenschaftlich fundierte Ziele gesetzt oder sind dabei, diese zu setzen [1]. Und gemäss Schweizer Klimagesetz müssen alle Unternehmen bis 2050 Netto-Null sein. Doch es reicht nicht aus, nur Ziele zu setzen. Gemäss Science Based Targets Initiative (SBTi) müssen Unternehmen detaillierte Übergangspläne entwickeln. Solche werden auch benötigt, um sich für staatliche Fördermittel zu qualifizieren und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

Ein glaubwürdiger Weg zu Netto-Null ist entscheidend für Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit, reduziert Reputationsrisiken und gewährleistet messbare Fortschritte. Indem Unternehmen von der Ambition zur Aktion übergehen, können sie greifbare Ergebnisse erzielen und effektiv zu den Klimazielen der Schweiz beitragen.

Die Vorteile einer glaubwürdigen Netto-Null-Roadmap

Die Entwicklung einer glaubwürdigen Netto-Null-Roadmap bietet mehrere Vorteile:

  • Regulatorische Compliance: Die Einhaltung von Schweizer und EU-Vorschriften (z.B. CSRD, TCFD) hilft, Strafen zu vermeiden, erhöht die Transparenz und schafft Vertrauen und Zuverlässigkeit.
  • Risiko- und Kostenreduktion: Die Minderung von Risiken durch Klima- und Marktveränderungen senkt die Kosten durch vorausschauende Planung, Effizienz und Innovation und macht Ihr Unternehmen zukunftssicher gegen Störungen.
  • Erwartungen der Stakeholder und Markenwert: Eine glaubwürdige Netto-Null-Roadmap erfüllt die Erwartungen der Stakeholder, verbessert den Ruf der Marke und reduziert das Risiko von Greenwashing-Vorwürfen, was wiederum die Marktposition des Unternehmens stärkt.
  • Neue Einnahmequellen:
    • Erschliessung neuer Marktchancen für kohlenstoffarme Produkte, wie grüner Stahl oder recycelte Kunststoffe, die stark nachgefragt werden und Premiumpreise erzielen.
    • Zugang zu grüner Finanzierung: Durch die Demonstration einer glaubwürdigen und umsetzbaren Übergangsstrategie gewinnen Unternehmen Investoren und verbessern die finanzielle Resilienz.

Indem Unternehmen sich auf diese Vorteile konzentrieren, können sie sicherstellen, dass sie nicht nur konform sind, sondern auch wettbewerbsfähig in einem sich schnell entwickelnden Markt positioniert sind.

Ihre Dekarbonisierungsreise

Die Entwicklung einer Netto-Null-Roadmap ist komplex und erfordert ein unternehmensweites Engagement – vom Vorstand und CEO bis zu den Mitarbeitern in allen Funktionen und Regionen. Jetzt zu handeln ermöglicht es Unternehmen, von frühen Wertschöpfungsmöglichkeiten zu profitieren, die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Ein strukturierter Ansatz umfasst typischerweise vier Phasen:

 

 

Einstieg in Ihre Netto-Null-Roadmap

Die Erstellung einer Netto-Null-Roadmap ist für jedes Unternehmen einzigartig, aber bestimmte Leitprinzipien können Ihnen helfen, die ersten Schritte sicher zu gehen.

Klimarisiken stehen zunehmend im Fokus, und Stakeholder erwarten von Unternehmen, dass sie ihren Weg zu Netto-Null für Klimaführerschaft unter dem Carbon Disclosure Project (CDP) demonstrieren. Vorschriften wie CSRD und IFRS verlangen die Offenlegung finanzieller Auswirkungen und die Ausrichtung auf den 1,5°C-Pfad, was das Reputationsrisiko für Unternehmen ohne glaubwürdigen Netto-Null-Plan erhöht.

In der Schweiz und der Europäischen Union (EU) verpflichten Unternehmen dazu, ihre Exposition gegenüber klimabezogenen Risiken und Chancen zu bewerten und zu berichten.a b Gleichzeitig wird die Integration von Klimaschutzüberlegungen in die strategische Planung und den Betrieb wird zunehmend entscheidend.c

Unternehmen müssen Risiken und Chancen unter verschiedenen Klimawandelszenarien bewerten: Fortsetzung des Weges zu +4°C Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts (höhere physische Risiken) oder Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft, um die Erwärmung auf +1,5°C zu begrenzen (höhere Übergangsrisiken).

Eine Bewertung von Klima-Risiken und -Chancen umfasst typischerweise vier wichtige Schritte:

  1. Identifizieren der Untersuchungsgrenzen (Standorte und Umfang der Lieferkette),
  2. Screening von Gefahren und Bewertung der Wesentlichkeit klimabezogener Risiken,
  3. Durchführung der Klima-Risiko-Bewertung unter Verwendung Szenarien des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), der International Energy Agency (IEA) und des Network for Greening the Financial System (NGFS) zur Bewertung physischer und Übergangsrisiken und -chancen, und
  4. Identifizieren und Bewerten von Anpassungs- und Minderungsmassnahmen zur Verbesserung der Resilienz.

Das Verständnis dieser Risiken und Chancen ermöglicht es Unternehmen, Anpassungspläne zu entwickeln, die ihre Bereitschaft und Resilienz gegenüber zukünftigen Unsicherheiten verbessern.

a Article 964b of the Swiss Code of Obligations and Swiss Ordinance on Climate Disclosures

b EU Corporate Sustainability Reporting Directive

c Climate Risk Assessments, Deloitte 2024

 

Eine Marginale Vermeidungskostenkostenkurve (engl. Marginal Abatmet Cost Curve, kurz “MACC”) ist ein leistungsstarkes Werkzeug für Unternehmen in der Schweiz, um kosteneffiziente Dekarbonisierungsmassnahmen zu priorisieren. Sie bewertet die finanziellen und ökologischen Auswirkungen verschiedener Minderungsoptionen und hilft Organisationen die angestrebte CO2-Reduktion zu erreichen.

Folgende wichtige regulatorische Rahmenwerke verlangen direkt oder indirekt das Erstellen einer solchen Bewertung von Reduktionsmassnahmen: das Schweizer Obligationenrecht (Art. 964b), die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS E1-1) und das Klima- und Innovationsgesetz (als Bedingung für die Innovationsförderung).

Um diese Vorschriften einzuhalten, müssen Unternehmen eine glaubwürdige Netto-Null-Roadmap entwickeln und Dekarbonisierungsmassnahmen basierend auf Kosten und Beitrag bewerten.

Eine MACC stellt die Kosten im Vergleich zu den potenziellen Emissionseinsparungen dar, wodurch Organisationen kosteneffiziente, wirkungsvolle Reduktionsmassnahmen identifizieren, ihre Nachhaltigkeitsstrategien verfeinern und eine Übergangsroadmap entwickeln können.

Erkenntnisse aus MACC-Bewertungen unterstreichen die Bedeutung proaktiver Massnahmen, technologischer Fortschritte und regulatorischer Compliance für Kosteneffizienz und langfristige Unternehmensresilienz.

 

Referenzen:

https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/foerderung/dekarbonisierung/fahrplaene-netto-null.html

Ordinance on Climate disclosures

Illustration: https://www.climateworkscentre.org/resource/how-to-read-a-marginal-abatement-cost-curve

Negative Emissionen entfernen CO₂ aus der Atmosphäre durch natürliche oder technologische Mittel und gleichen verbleibende Emissionen aus, die nicht eliminiert werden können.

Warum sind negative Emissionen notwendig?

Die Netto-Null-Roadmap der Schweiz schlägt die Kohlenstoffentfernung für unvermeidbare Emissionen aus Landwirtschaft, Abfall und Industrie vor. Das Klima- und Innovationsgesetz (2023) verlangt Netto-Null bis 2050, und die überarbeitete Verordnung über Klimaberichterstattung stellt sicher, dass die Unternehmensberichterstattung mit dieser Roadmap übereinstimmt.

Position der SBTi

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) fordert Unternehmen auf, Emissionsreduzierungen vor der Nutzung von CO2-Entfernungen zu priorisieren. Nach dem Netto-Null-Standard der SBTi können bis zu 10% der Emissionen durch negative Emissionen ausgeglichen werden, nachdem eine 90%ige Reduktion erreicht wurde.

Laden Sie sich unsere PDF-Datei runter, um zu erfahren, wie wir Sie auf der Netto-Null-Roadmap unterstützen können.