Die anhaltenden Herausforderungen in der Realwirtschaft gehen auch am M&A-Markt nicht spurlos vorbei. Wie eine aktuelle Deloitte Studie bestätigt, hat sich die Zahl der Unternehmensübernahmen im vergangenen Jahr zwar etwas erholt, das Niveau ist aber unter dem langjährigen Durchschnitt. Vor allem die Dienstleistungsbranche musste einen Rückgang verzeichnen. Und das Umfeld bleibt auch für die nächsten Monate herausfordernd.
Wien, 30. April 2025 – Nach einem deutlichen Rückgang der Transaktionen 2023 gab es im vergangenen Jahr wieder eine leichte Erholung am österreichischen M&A-Markt. Eine aktuelle Deloitte Analyse zeigt nun: Die Anzahl der Unternehmensübernahmen mit österreichischer Beteiligung ist 2024 gegenüber dem Vorjahr um 11 % gestiegen. Top-Deals waren etwa die Übernahme der niederländischen Knab Bank durch die Bawag Gruppe um 510 Millionen Euro oder der Erwerb des US-Feuerfestherstellers Resco Products durch die RHI Magnesita um 380 Millionen Euro.
2024 hat sich der heimische M&A-Markt trotz eines herausfordernden makroökonomischen Umfelds erholt. Sinkende Zinssätze und anziehende Unternehmensbewertungen trugen zu dieser Entwicklung bei.
Andreas Hampel, Director bei Deloitte Österreich
Die Entwicklung der Transaktionsaktivität unterscheidet sich in den verschiedenen Branchen: Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT), Industrie sowie Konsumgüter zählten 2024 nach wie vor zu den aktivsten Branchen am M&A-Markt. Ein deutliches Wachstum in der Anzahl der Transaktionen gab es zudem im Pharma- und Medizinbereich. In der Dienstleistungsbranche war hingegen ein Rückgang zu verzeichnen.
Ausländische Investoren prägen den Markt
Die Analyse macht zudem deutlich, dass der internationale Charakter des österreichischen M&A-Markes im vergangenen Jahr ungebrochen blieb. So lag der Anteil grenzüberschreitender Transaktionen nach wie vor bei 80 % mit deutschen Unternehmen als mit Abstand wichtigsten Partnern.
Das große Interesse ausländischer Investoren führte 2024 zu einer Erholung der Inbound Transaktionen. Das sind Transaktionen zwischen ausländischen Käufern und österreichischen Zielunternehmen. Die sogenannten Outbound Transaktionen zwischen österreichischen Käufern und ausländischem Zielunternehmen hingegen waren – wie bereits im Vorjahr – rückläufig.
Christoph Zeller, Senior Manager bei Deloitte Österreich
Unternehmensbewertungen im Bereich des langfristigen Medians
Die globalen Handelsstreitigkeiten der letzten Wochen führten zu einem Einbruch der Aktienmärkte. Auf der anderen Seite wirken sich sinkende Zinssätze wie zuletzt am 17. April von der EZB verkündet tendenziell positiv auf die Unternehmensbewertungen aus. Eine Analyse der Unternehmensbewertungen der im ATX Prime notierten österreichischen börsennotierten Unternehmen zeigt, dass sich die Bewertungen derzeit in etwa im Bereich des langfristigen Medians der letzten Jahre bewegen.
Die Zukunft wird herausfordernd, doch es gibt Lichtblicke
Angesichts der Vielzahl an politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen fällt der Blick in die Zukunft durchwachsen aus. Geopolitische Unsicherheiten und die konjunkturelle Schwäche, insbesondere in der Industrie, bleiben wohl auf absehbare Zeit bestehen. Auf der anderen Seite bieten nationale und internationale Investitionsprogramme Wachstumsimpulse. Auch die Aussicht auf weitere Zinssenkungen und die nach wie vor hohen Kapitalreserven im Private Equity Sektor können dem heimischen M&A-Markt Rückenwind geben und Bewertungsniveaus ansteigen lassen. Eine Rückkehr zur Deal-Aktivität von über 300 Transaktionen pro Jahr, wie es vor 2022 der Fall war, zeichnet sich derzeit aber nicht ab.
Derzeit sind viele Branchen mit großen Herausforderungen konfrontiert. Gleichzeitig werden sich für finanziell stabile Unternehmen aufgrund dieses Umfelds attraktive Chancen bieten, durch den Erwerb von Mitbewerbern die eigene Marktstellung zu sichern. Eine durchdachte M&A-Strategie ist dabei entscheidend.
Albert Hannak, Chairman von Deloitte Österreich
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