Der aktuelle wirtschaftliche Druck bereitet den jungen Generationen Sorgen. Wie eine neue Studie von Deloitte zeigt, haben mittlerweile viele Gen Zs und Millennials in Österreich Probleme ihre täglichen Lebenshaltungskosten zu decken – und das, obwohl sie im Job Ehrgeiz und Ambition an den Tag legen. Während ein Großteil vor allem monetäre Unabhängigkeit und Sinn in der Arbeit sucht, wird das Anstreben einer Führungsposition immer unattraktiver.
Wien, 14. Mai 2025 – Mit dem Global Gen Z & Millennial Survey erhebt Deloitte jährlich die Stimmungslage junger Menschen. In diesem Jahr wurden über 23.000 Personen aus 44 Ländern befragt – darunter auch 305 Gen Zs der Jahrgänge 1995 bis 2006 und 203 Millennials der Jahrgänge 1983 bis 1994 aus Österreich. Dabei zeigt sich: Trotz großem Ehrgeiz im Berufsleben ist der finanzielle Druck, der auf den beiden Generationen lastet, enorm.
Das dritte Rezessionsjahr in Folge geht an den jungen Menschen nicht spurlos vorbei. Im Gegenteil: Die Lebenshaltungskosten sorgen in Österreich bei über einem Viertel der Gen Zs und fast der Hälfte der Millennials für Kopfzerbrechen. Ein Großteil macht sich zudem Sorgen über die finanzielle Absicherung in der Pension. Das ist eine alarmierende Bestandsaufnahme.
Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte Österreich.
Streben nach finanzieller Sicherheit und Sinn
Auf fehlende Ambitionen im Job ist die prekäre monetäre Lage der jungen Generationen jedenfalls nicht zurückzuführen. Das Erreichen finanzieller Unabhängigkeit und Jobsicherheit zählen für sie zu den wichtigsten Karrierezielen. Das Anstreben einer Führungsposition hingegen ist vor allem für die österreichischen Millennials kaum attraktiv: Lediglich 7 % nennen dies als zentrales Ziel im Arbeitsleben.
Erfolg bedeutet für Gen Zs und Millennials nicht unbedingt das Hinaufklettern der Karriereleiter im klassischen Sinne. Viel mehr streben sie nach finanzieller Sicherheit, Sinn und Wohlbefinden. Es liegt auch an den Unternehmen, den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Säulen eines glücklichen Berufslebens zu bieten.
Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte Österreich
Aktuell sind jedoch nur wenige junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihren Führungskräften zufrieden. Während sich etwa 45 % der österreichischen Millennials von ihren Vorgesetzten Führung und Unterstützung im Job wünschen, nehmen dies lediglich 16 % auch im Arbeitsalltag wahr. 43 % der Gen Zs erwarten sich zudem klare Grenzen zwischen Job und Privatleben sowie die Sicherstellung einer guten Work-Life-Balance, nur 25 % sind aber der Meinung, dass sich ihre Führungskräfte dafür einsetzen.
Job als zentraler Stressfaktor
Auch die mentale Gesundheit der jungen Mitarbeitenden darf von den Führungskräften nicht vernachlässigt werden. Zwar haben immerhin 54 % der Gen Zs und 60 % der Millennials in Österreich das Gefühl, dass diese von ihrem Arbeitgeber ernst genommen wird. Dennoch trägt der Job für über 40 % der Befragten aktuell maßgeblich zu Angstzuständen und Stress bei.
Auch wenn nur wenige junge Menschen eine Führungsfunktion als primäres Karriereziel angeben, fehlt es der jungen Generation nicht an Ambition. Weiterentwicklung bleibt auf der Top Agenda junger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Allerdings kommt hier Führungskräften eine Schlüsselrolle zu, die vielfach nur unzureichend wahrgenommen wird. Die GenZ und Millennials erwarten Guidance, Unterstützung und Inspiration von ihren Führungskräften. Diese werden den Anforderungen aber oft aufgrund der Fülle von operativen und administrativen Aufgaben nicht gerecht. Genau hier müssen Unternehmen ansetzen.
Anna Nowshad, Partnerin bei Deloitte Österreich
GenAI verunsichert junge Generationen
Unsicherheit gibt es auch angesichts des rasanten digitalen Wandels – vor allem rund um die Entwicklung von Generative Artificial Intelligence (GenAI). Die Hälfte der Millennials und fast zwei Drittel der Gen Zs glauben, dass die Technologie zum Wegfall vieler Jobs führen wird. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass ein Großteil (55 % der Millennials; 65 % der Gen Zs) nach Jobmöglichkeiten sucht, die von der Automatisierung weniger betroffen sind.
Gerade die jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzen Gen AI bereits sehr aktiv und sehen auch großen Nutzen darin. Die Unternehmen sind hier gefordert, die Ängste vor Jobverlusten zu nehmen und aktiv gemeinsam mit den Mitarbeitenden an der Weiterentwicklung ihrer Jobs und Skills zu arbeiten. Nicht zuletzt auch, um den jüngeren Generationen langfristig sichere Jobs mit Zukunft bieten zu können und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu sichern.
Anna Nowshad, Partnerin bei Deloitte Österreich
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