Im vergangenen Jahr schrumpfte die Anzahl der M&A-Transaktionen mit österreichischer Beteiligung von 313 auf 230 – und verzeichnete damit ein Minus von 27%. Auch die Bewertungsniveaus waren rückläufig.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Von globalen makropolitischen Spannungen über hohe Inflation bis hin zum Zinsniveau. Diese Faktoren belasteten den globalen M&A-Markt bereits im Jahr 2022, der heimische M&A-Markt hatte sich bis dato allerdings resilient gezeigt.
2023 war wirtschaftlich und geopolitisch ein angespanntes Jahr. Das spiegelt sich auch in der Anzahl an M&A-Transaktionen mit Österreichbezug wider, welche mit einem Minus von 27% zum Vorjahr stark rückläufig sind.
Andreas Hampel, Director | Deloitte Österreich
Der Trend am österreichischen M&A-Markt geht in Richtung Ausland: In den vergangenen Jahren stieg der Anteil an internationalen M&A-Transaktionen (entweder Käufer oder Zielunternehmen kommen nicht aus Österreich) kontinuierlich an. Im Jahr 2023 zeigten sich jedoch vor allem die Domestic-Transaktionen (Käufer und Zielunternehmen aus Österreich) vergleichsweise stabil und machten zuletzt rd. 20% der Gesamttransaktionen aus.
Obwohl der heimische M&A-Markt sehr international ist – 4 von 5 Transaktionen haben einen Auslandsbezug –, ist im Jahr 2023 der relative Anteil an Domestic-Transaktionen um 4 Prozentpunkte gestiegen. Das deutet auf eine vergleichsweise stabile M&A-Aktivität von heimischen Akteuren hin – auch wenn sich diese zuletzt mit Zukäufen im Ausland eher zurückgehalten haben.
Christoph Zeller, Senior Manager | Deloitte Österreich
Obwohl die Gesamtzahl der M&A-Transaktionen im Jahr 2023 zurückgegangen ist, waren einige Branchen weiter aktiv, manche konnten gar Zuwächse verzeichnen.
Die aktivsten Branchen am österreichischen M&A-Markt 2023:
Besonders bemerkenswert: mit 19 Deals entfallen mittlerweile 8% der Transaktionen auf den Energie-Sektor. Das entspricht einem Zuwachs von vier Prozentpunkten und damit fast einer Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2022.
Eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung ist in der Immobilienbranche zu beobachten. Während diese 2022 noch unter den Top-3 der aktivsten Branchen war, sank die M&A-Aktivität 2023 auf lediglich 26 Transaktionen. Das lässt sich vor allem auf gestiegene Bau- und Finanzierungskosten zurückführen, die die Immobilienbranche mitunter am stärksten betreffen.
Die weiteren makroökonomischen Rahmenbedingungen sowie Megatrends wie Digitalisierung, Internationalisierung und die laufende Energiewende werden wichtige Treiber für die zukünftige Entwicklung des M&A-Markts sein.
Kurz- bis mittelfristig könnte ein Rückgang des allgemeinen Zinsniveaus zusätzliche Impulse mit sich bringen.
Ausblick von Albert Hannak, Partner Financial Advisory
Wir erleben derzeit in vielen Wirtschaftszweigen einen grundlegenden transformativen Wandel, auf den Unternehmen reagieren müssen. Eine ausgereifte M&A-Strategie bietet die Möglichkeit, bestehende Wettbewerbsvorteile nachhaltig abzusichern und neue zu generieren.
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