Ein renommiertes österreichisches Versicherungsunternehmen sah sich mit wachsenden regulatorischen Anforderungen, insbesondere der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), und steigenden Erwartungen von Stakeholdern konfrontiert. Ziel war es, eine ganzheitliche ESG-Strategie zu entwickeln, um Nachhaltigkeit in allen Geschäftsbereichen strategisch zu verankern.
Die ESG-Strategie verfolgte das übergeordnete Ziel, Verantwortung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance zu übernehmen. Im Mittelpunkt standen nicht nur die Dekarbonisierung der gesamten Wertschöpfungskette, sondern auch die Sicherstellung eines langfristig stabilen Geschäftsergebnisses, die Stärkung der Marktposition, die Nutzung von Marktchancen und die Bindung leistungsstarker Mitarbeiter.
Hierbei standen folgende Punkte im Fokus:
Nachhaltigkeit kohärent und ganzheitlich in die Geschäftsstrategie zu integrieren ist zunehmend unverzichtbar, aber mitunter durchaus herausfordernd, gerade wenn Unternehmen Zielkonflikte zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit befürchten. Diese kann man aber durch einen strukturierten und abgestimmten Ansatz auflösen, wodurch der wahre Mehrwert sichtbar wird.
Christoph Obermair | Partner | Deloitte Österreich
Vor Beginn des Projekts waren Nachhaltigkeitsinitiativen noch nicht systematisch in die übergeordnete Geschäftsstrategie integriert. Das Unternehmen stand vor folgenden zentralen Herausforderungen:
Fehlende Systematik bei der Einbindung einzelner Initiativen
Unklarheit über den Reifegrad der ESG-Performance in den Geschäftsbereichen
Zielkonflikte zwischen Nachhaltigkeitszielen und wirtschaftlichen Prioritäten
Deloitte entwickelte eine strukturierte Vorgehensweise, um eine umsetzbare und ambitionierte ESG-Strategie zu erstellen:
IST-Aufnahme der Geschäftsfelder (insb. Produktportfolios, bestehende ESG-Konzepte, Maßnahmen, etc.)
Analyse regulatorischer Anforderungen, Wettbewerber und Best Practices
Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse „DMA light“ zur Betrachtung der Inside-Out und Outside-In Perspektive
Analyse und Bewertung des Ambitionsniveaus je Geschäftsbereich
Identifikation von strategischen ESG-Handlungsfelder basierend auf dem definierten Ambitionsniveau
Bewertung der Handlungsfelder unter Berücksichtigung spezifischer Kriterien (Relevanz, Impact, Machbarkeit, etc.)
Auswahl der vielversprechendsten strategischen Optionen in gemeinsamen Workshop
Ausdetaillierung konkreter Handlungsfelder und Maßnahmen je gewählter strategischer Option
Verschriftlichung der Handlungsfelder und Maßnahmen in einem eigenen Strategiedokument
Der Impact
Das Projekt zeigt, dass eine strukturierte, partizipative Vorgehensweise entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung einer ESG-Strategie ist. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Vorstand und den Fachbereichen sowie die Integration von Best Practices wurde eine ganzheitliche Strategie entwickelt, die zukünftige Entwicklungen ermöglicht und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärkt.
Das Ziel ist, ESG nicht nur als strategisches Konzept zu betrachten, sondern es tief in die Unternehmenssteuerung und Geschäftsprozesse zu integrieren. Diese Operationalisierung der Nachhaltigkeitsstrategie gelingt durch folgende Schritte: