Junge Menschen in Österreich spüren aktuell den wirtschaftlichen Druck. Trotz Ehrgeiz und Ambition im Job haben mittlerweile viele Gen Zs und Millennials Probleme ihre täglichen Lebenshaltungskosten zu decken. Ein Großteil der jungen Österreicher:innen sucht vor allem nach finanzieller Unabhängigkeit und Sinn in der Arbeit. Das Anstreben einer Führungsposition wird hingegen immer unattraktiver.
Gen Z (geb. 1995 – 2006)
Millennials (geb. 1983 – 1994)
Länder
Teilnehmer:innen aus Österreich
Mit der Global Gen Z & Millennial Survey erheben wir jährlich die Stimmungslage der jungen Generationen. 2025 wurden dafür mehr als 23.000 Personen aus 44 Ländern befragt, darunter auch über 300 Gen Zs der Jahrgänge 1995 bis 2006 und über 200 Millennials der Jahrgänge 1983 bis 1994 aus Österreich. Die Ergebnisse zeigen, dass beide Generationen unter großem finanziellem Druck stehen, obwohl sie mit großem Ehrgeiz im Berufsleben stehen.
Die jungen Generationen in Österreich sind beruflich ambitioniert, sie möchten finanziell unabhängig sein und einen sicheren Job haben. Deutlich weniger interessant sind Führungspositionen, die nur für 7 % der befragten österreichischen Millennials ein zentrales Ziel im Arbeitsleben darstellen.
Beim Thema mentaler Gesundheit fühlen sich 54 % der Gen Zs und 60 % der Millennials in Österreich von ihrem Arbeitgeber ernst genommen. Trotzdem trägt der Job für über 40 % der Befragten maßgeblich zu Angstzuständen und Stress bei.
Der rasante digitale Wandel führt auch bei den jungen Generationen zu Unsicherheit. Eine besondere Rolle spielt dabei die Entwicklung von Generative Artificial Intelligence (GenAI):
- Die Hälfte der Millennials und fast zwei Drittel der Gen Zs glauben, dass GenAI zum Wegfall vieler Jobs führen wird.
- 55 % der Millennials und 65 % der Gen Zs suchen nach Jobmöglichkeiten, die von der Automatisierung weniger betroffen sind.
Für viele Gen Zs und Millennials bedeutet Erfolg nicht das Hinaufklettern der Karriereleiter im klassischen Sinn. Sie streben nach finanzieller Sicherheit, Sinn und Wohlbefinden. Somit sind auch Unternehmen gefragt, dies den jungen Mitarbeiter:innen zu ermöglichen. Aktuell sind nur wenige junge Arbeitnehmer:innen mit ihren Führungskräften zufrieden:
Millenials: 45 vs. 16
Ewa 45 % der österreichischen Millennials wünschen sich von ihren Vorgesetzten Führung und Unterstützung im Job, nur 16 % erleben das auch im Arbeitsalltag.
GenZs: 43 vs. 25
43 % der Gen Zs erwarten sich klare Grenzen zwischen Job und Privatleben sowie die Sicherstellung einer guten Work-Life-Balance. Allerdings sind nur 25 % der Meinung, dass sich ihre Führungskräfte dafür einsetzen.
Die Rolle der Führungskräfte
Auch wenn nur wenige junge Menschen eine Führungsfunktion als primäres Karriereziel angeben, fehlt es der jungen Generation nicht an Ambition. Weiterentwicklung bleibt auf der Top Agenda junger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Allerdings kommt hier Führungskräften eine Schlüsselrolle zu, die vielfach nur unzureichend wahrgenommen wird. Die GenZ und Millennials erwarten Guidance, Unterstützung und Inspiration von ihren Führungskräften. Diese werden den Anforderungen aber oft aufgrund der Fülle von operativen und administrativen Aufgaben nicht gerecht. Genau hier müssen Unternehmen ansetzen.
Auf die Frage nach den Faktoren, die ihre Karriereentscheidungen beeinflussen, gaben die weltweit befragten Gen Zs und Millennials Antworten, die in drei Kategorien fielen: Geld, Sinn und Wohlbefinden. Die Umfrage unterstreicht, dass diese Bereiche eng miteinander verbunden sind und die Befragten versuchen, das richtige Gleichgewicht zu finden.
Die Umfrage zeigt, dass die Generation Z und die Millennials ohne finanzielle Sicherheit weniger wahrscheinlich ein positives Gefühl des Wohlbefindens haben und ihre Arbeit weniger wahrscheinlich als sinnvoll empfinden. Die finanzielle Unsicherheit nimmt jedoch seit dem letzten Jahr zu. Fast die Hälfte der Generation Z (48%) und der Millennials (46%) sagen, dass sie sich finanziell nicht abgesichert fühlen.
Etwa neun von 10 Gen Zs (89%) und Millennials (92%) sind der Meinung, dass Sinn und Zweck der Arbeit wichtig für ihre Zufriedenheit und ihr Wohlbefinden sind. Aber Zweck ist subjektiv. Einige wollen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Andere wollen Geld verdienen oder sich neue Fähigkeiten aneignen, damit sie die Ressourcen haben, um auch außerhalb der Arbeitszeit Veränderungen voranzutreiben.
Ein positives Wohlbefinden unterstützt das Gefühl der Sinnhaftigkeit bei der Arbeit. Unter denjenigen, die über ein positives psychisches Wohlbefinden berichten, haben 67% der Gen Zs und 72% der Millennials das Gefühl, dass ihr Job es ihnen ermöglicht, einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, verglichen mit 44% der Gen Zs und 46% der Millennials, die über ein schlechtes psychisches Wohlbefinden berichten.
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