Um Klimaneutralität auch in schwer dekarbonisierbaren Bereichen wie der Industrie oder dem Verkehr zu erreichen, braucht es die Entwicklung und die Verbreitung von CO2-neutralen Alternativen. Grüner Wasserstoff ist dabei ein entscheidender Faktor, wie eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt. Demnach erreicht der Markt bis 2050 ein Umsatzvolumen von 1,4 Billionen US-Dollar. Außerdem wird grüner Wasserstoff künftig den Versorgungsmix dominieren: Dieser erreicht bis 2050 einen Marktanteil von 85 Prozent. Und auch für die Arbeitsmärkte bietet der grüne Wasserstoffmarkt Chancen: Bis 2050 können bis zu zwei Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.
Der Einsatz von Wasserstoff, hergestellt aus erneuerbaren Energien, ist für die rasche Klimawende ein wichtiger Schlüssel. Mit 42 % prognostizierter Nachfrage aus der Industrie und 36 % Nachfrage aus dem Verkehrssektor wird es dafür laut unseren Berechnungen in den kommenden Jahrzehnten besonders emissionsintensive Abnehmer geben. Insgesamt können so bis 2050 kumulativ bis zu 85 Gigatonnen CO2 eingespart werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind Investitionen in Höhe von 9,4 Billionen US-Dollar in die Wasserstoffversorgungskette erforderlich, davon 3,1 Billionen US-Dollar in den Entwicklungsländern. Im Durchschnitt sind das rund 375 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Dieser Betrag liegt deutlich unter den jährlichen weltweiten Ausgaben für Öl- und Gasförderung, die sich 2022 auf rund 417 Milliarden US-Dollar beliefen.
46 % der weltweiten Wasserstoffproduktion und 90 % des Handels werden bis 2050 auf die vier großen Regionen Nordafrika (44 Millionen Tonnen), Nordamerika (24 Millionen Tonnen), Australien (16 Millionen Tonnen) und den Nahen Osten (13 Millionen Tonnen) verteilt werden. Europa hingegen wird neben Japan, Korea und Indien die Rolle eines der wichtigsten Importzentren zukommen.
Um die Versorgungssicherheit durch Wasserstoffimporte sicherzustellen, gilt es jetzt die notwendige Infrastruktur aufzubauen. Für den rasanten Anstieg des Wasserstoffhandels braucht es bis 2050 nicht nur hunderte neue Tanker der höchsten Größenklasse, sondern auch den Ausbau der Hafeninfrastruktur in Europa sowie der Infrastruktur für den Weitertransport in die Industriezentren. Nur so kann grüner Wasserstoff auf dem Weg zur Klimaneutralität einen veritablen Beitrag leisten.
Um den Ausbau der Infrastruktur sicherzustellen und grünen Wasserstoff nachhaltig zu fördern, ist entschlossenes Handeln von Politik und Industrie gefragt. Folgende Maßnahmen sollten laut Deloitte jetzt gesetzt werden: