Mit der „Work toward net zero“-Studie geht das Beratungsunternehmen Deloitte der Frage nach, wie Dekarbonisierung und Klimawandel Branchen und Beschäftigung weltweit beeinflussen. Die aktuelle Untersuchung, die auf der diesjährigen Weltklimakonferenz COP 27 vorgestellt wurde, liefert eindeutige Ergebnisse: Jeder vierte Arbeitsplatz weltweit ist bereits von den Folgen Klimawandels und der notwendigen Transformation hin zu CO2-neutralen Wirtschaft betroffen.
Vor allem die Bereiche Landwirtschaft, Energie und Bergbau, Schwerindustrie und verarbeitendes Gewerbe, Transport sowie Bauwesen sind laut unserer Analyse angesichts der immer größer werdenden Klimakatastrophe besonders fragil. Um hier die wirtschaftliche Disruption zu verringern und neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, braucht es vor allem eines: der rasche Wandel unserer Wirtschaft hin zur Klimaneutralität
Gerhard Marterbauer, Sustainability Experte und Partner bei Deloitte Österreich
Die Vorteile, die ein schnellerer, geplanter Übergang zu einer Net-Zero-Wirtschaft bringen könnte, sind laut Studie zahlreich: So würde eine aktive Gestaltung der Transformation weltweit bis 2050 nicht nur Millionen zusätzliche Arbeitsplätze hervorbringen, sondern auch gerechtere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Arbeitsplatzsicherheit wären positive Effekte.
Um die fortschreitende Klimaerwärmung zu bremsen, wir der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft in den kommenden Jahren zu einer zentralen Voraussetzung. Gelingen kann sie allerdings nur mit einer neuen, „grünen“ Arbeiterschaft, die den Anforderungen der Jobs der Zukunft gewachsen ist.
Die Fähigkeiten dieser Green-Collar-Arbeitskräfte werden zu Treibern des nachhaltigen Wandels. Das Erfreuliche: 80 % der Qualifikationen, die kurz- bis mittelfristig für transformierte oder neue Jobs benötigt werden, sind bereits vorhanden. Statt vollständiger Umschulung können daher die meisten Arbeitnehmer:innen durch Fortbildung in ihrer derzeitigen Tätigkeit bleiben oder eine neue annehmen. Damit das gelingt, sind Investitionen in die Kompetenzförderung der Schlüssel. Sie müssen zu den Top-Prioritäten für Politik und Unternehmen gehören
Anna Nowshad, New-Work-Expertin und Partnerin bei Deloitte Österreich
Der erfolgreiche Übergang zu einer Net-Zero-Wirtschaft erfordert gemeinsames Handeln von Politik und Wirtschaft. Folgende Maßnahmen können die Dekarbonisierung vorantreiben: