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Deloitte Studie: Österreichs Immo-Preise stabilisieren sich

Österreich liegt im Ländervergleich im europäischen Spitzenfeld bei Neubaupreisen

  • Hohes Preisniveau: EUR 5.053,- pro Quadratmeter mussten die Österreicherinnen und Österreicher 2024 im Schnitt für eine Neubauwohnung bezahlen
  • Leistbare Hauptstadt: Im Vergleich zu Luxemburg, Paris oder München bleibt Wien mit EUR 6.432,- pro Quadratmeter attraktiv
  • Marktentwicklung: Die Preise für Wohneigentum in Österreich sind leicht angestiegen, haben sich aber auf hohem Niveau stabilisiert
  • Erschwingliche Bestandmieten: Durchschnittlich EUR 10,80 pro Quadratmeter kostet die Miete in Wien

 

Wohnen im Eigentum ist für viele Österreicherinnen und Österreicher aufgrund des in den letzten Jahren gestiegenen Preisniveaus eine Herausforderung. Trotzdem ist das Eigenheim aufgrund von Einkommenszuwächsen und der Lockerung der Geldpolitik zuletzt leistbarer geworden. Wie eine aktuelle Deloitte Analyse zeigt, liegt Österreich bei den freifinanzierten Neubauwohnungen erneut im europäischen Ländervergleich im Spitzenfeld. Dennoch bietet der österreichische Immobilienmarkt auch weiterhin attraktive Konditionen: Speziell im europäischen Städtevergleich erweist sich der Wohnraum in Österreichs Städten als relativ erschwinglich.

Wien, 29. August 2025 – Das Beratungsunternehmen Deloitte beleuchtet jährlich die Lage am europäischen Immobilienmarkt. Der diesjährige „Property Index“ mit 28 analysierten Ländern aus Europa sowie Israel und der Türkei zeigt: EUR 5.053,- pro Quadratmeter mussten die Österreicherinnen und Österreicher 2024 im Durchschnitt für eine freifinanzierte Neubauwohnung aufwenden. Im europäischen Vergleich bezahlt man nur in Luxemburg mit EUR 8.760,- pro Quadratmeter und dem Vereinigten Königreich mit EUR 5.203,- pro Quadratmeter mehr für Wohnungseigentum. In der Analyse ebenfalls berücksichtigt wurde Israel: Mit EUR 6.131,- pro Quadratmeter befindet sich das Land in Vorderasien an zweiter Stelle im Preis-Ranking.

„Die Preise für Neubauwohnungen haben sich im Jahr 2024 stabilisiert und verzeichneten lediglich einen leichten Anstieg. Dieser begründet sich durch die Inflation und die höheren Kosten für Baumaterialien. Außerdem wurden im vergangenen Jahr insgesamt weniger Baubewilligungen für Wohnungen erteilt – obwohl die Nachfrage vor allem in Ballungszentren stetig wächst“, erklärt Gabriele Etzl, Partnerin und Immobilienexpertin bei Deloitte Legal. 

Dennoch haben reale Einkommenszuwächse und die Lockerung der Geldpolitik den Erwerb von Eigenheimen in Österreich zuletzt wieder leistbarer gemacht. Diese Entwicklungen zeigen, dass weiterhin Dynamik am österreichischen Immobilienmarkt herrscht und Wohnimmobilien immer noch eine gefragte Assetklasse sind.

Gabriele Etzl, Partnerin und Immobilienexpertin bei Deloitte Legal

Wohnraum in Österreichs Städten vergleichsweise attraktiv

Während Österreich im Länderranking zu den teuersten Gebieten Europas zählt, bleibt das Wohnen in den österreichischen Städten vergleichsweise leistbar. Mit EUR 6.432,- liegt der Quadratmeterpreis in Wien zwar 27 % über dem Österreichschnitt, doch im Vergleich zu Städten wie Luxemburg (EUR 11.074,- pro Quadratmeter), München (EUR 10.800,- pro Quadratmeter) oder Paris (EUR 10.760,- pro Quadratmeter) befindet sich die Hauptstadt noch deutlich hinter dem Spitzenfeld. Noch erschwinglicher ist es in Linz oder Graz: Dort kostet der Quadratmeter EUR 4.579,- beziehungsweise EUR 3.838,-.

„In Österreichs Städten ist Wohneigentum im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen vergleichsweise erschwinglich, weshalb Immobilieninvestitionen in Österreichs Städten und Ballungszentren im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten weiterhin attraktiv sind“, so die Expertin.

Bestandsmieten bleiben leistbar

Bei den Mieten macht Wien seinem Ruf als mieterfreundliche Stadt alle Ehre. In Luxemburg, Paris oder Dublin muss man mit Quadratmeterpreisen von teilweise über EUR 40,00 rechnen, in Wien zahlt man pro Quadratmeter im Bestand im Durchschnitt EUR 10,80. Allerdings sind die Mietpreise bei Neuabschlüssen in Wien auf einem höheren Niveau. Zudem sehen sich Wohnungssuchende in vielen Regionen aufgrund des Rückgangs an Baufertigstellungen und der restriktiveren Vergabe von Wohnbaukrediten mit einem immer stärkeren Wettbewerb konfrontiert.

Die Gründe für die niedrigen Durchschnittspreise bei Bestandsmieten in Wien sind vielfältig. Neben dem sozialen Wohnbau sind es vor allem die im Altbau gedeckelten Mieten und das tendenziell mieterfreundliche Mietrecht, die eine Besonderheit darstellen. Im freifinanzierten Neubau sowie bei Neuabschlüssen hingegen liegen die Preise über diesem niedrigen Durchschnittswert.  Die Kombination aus knappen Wohnungen und erhöhter
Nachfrage nach Mietwohnungen macht die Suche nach einer Mietwohnung zusehends schwieriger. Ein Engpass sollte durch rasche Neubautätigkeit daher verhindert werden.

Gabriele Etzl, Partnerin und Immobilienexpertin bei Deloitte Legal