Österreichs Wirtschaftsstandort steht enorm unter Druck – und die Steuerlandschaft bleibt weiterhin ein kritischer Faktor für Unternehmen. Wie der aktuelle Deloitte Tax Survey unter rund 250 Führungskräften zeigt, bewerten mehr als drei Viertel das österreichische Steuersystem im Vergleich zu anderen europäischen Ländern als herausfordernd. Neben der hohen Komplexität der Regelungen belasten globale Risiken und langfristige steuerpolitische Unsicherheiten die Unternehmen. Was es jetzt braucht, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, ist ein steuerpolitischer Neustart.
Wien, 03. September 2025 – Rekordhoch bei Firmeninsolvenzen, anhaltende Rezession und erneut steigende Inflation: Die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Österreich sind derzeit alles andere als einfach. Hinzu kommt, dass die Steuer- und Abgabenquote im Land bis 2026 weiter zulegen soll – und das, obwohl das steuerliche Umfeld einen Großteil der Unternehmerinnen und Unternehmer (79 %) bereits jetzt vor enorme Herausforderungen stellt. Laut einer neuen Deloitte Umfrage unter rund 250 Führungskräften sorgen vor allem häufige Gesetzesänderungen (49 %) sowie unklare, doppeldeutige und widersprüchliche Interpretationen der Regelungen durch die Finanzverwaltung (47 %) bei den Unternehmen für Unsicherheit.
Österreichs Wirtschaft befindet sich auf einem Allzeittief und das schwierige steuerliche Umfeld verschärft die Situation für Unternehmen zusätzlich. So haben sie es hierzulande nicht nur mit komplexen Regelungen zu tun, sondern auch der fünfthöchsten Steuern- und Abgabenquote im OECD-Vergleich. Es braucht jetzt einen steuerpolitischen Neustart mit verlässlichen Strukturen, langfristiger Planbarkeit und zielgerichteten entlastenden Maßnahmen. Nur so kann sich der Standort den multiplen Herausforderungen widersetzen und der Wohlstand langfristig gesichert werden
Herbert Kovar, Managing Partner Tax & Legal bei Deloitte Österreich.
Budgetkonsolidierung benötigt echte Reformen
Obwohl die Steuereinnahmen hierzulande so hoch sind wie noch nie, ist das klaffende Loch im Staatshaushalt nur schwer in den Griff zu bekommen. Über ein Viertel der Steuerverantwortlichen (27 %) hält die geplanten Maßnahmen der Regierung zur Budgetkonsolidierung zudem für völlig ungeeignet, 51 % gehen nur von einer teilweisen Wirkung aus. Brauchen würde es aus Sicht der Befragten vor allem einen Bürokratieabbau auf allen Ebenen (87 %), eine Reform des Gesundheitssystems (80 %) sowie die Entlastung des Faktors Arbeit (77 %). Auch die Reform des Fördersystems (73 %), eine Föderalismusreform (56 %) sowie die Erhöhung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters (50 %) werden als wichtige Hebel gesehen.
Das aktuelle Budgetloch macht deutlich, dass ein `Weiter wie bisher´ nicht mehr möglich ist. Kosmetische steuerliche Maßnahmen wie in der Vergangenheit reichen nicht aus. Es braucht echte, tiefgreifende Reformen und einen offenen Dialog zwischen Wirtschaft und Politik, um sowohl die Budgetziele zu erreichen als auch den Standort nachhaltig zu stärken
betont Herbert Kovar.
Globale Krisen verschärfen Situation
Neben den innerstaatlichen wirtschaftlichen Turbulenzen machen sich auch die globalen Spannungen in der österreichischen Steuerlandschaft bemerkbar. So sehen sich die Befragten insbesondere durch Zölle (47 %) und Ertragsteuern (44 %) betroffen. Auch die Auswirkungen von umweltbezogenen Abgaben (36 %), Verbrauch- (35 %) und Verkehrsteuern (23 %) werden als problematisch eingestuft.
Die Entwicklungen im In- uns Ausland machen deutlich: Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, um den Wirtschaftsstandort Österreich für die Zukunft zu wappnen und die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich zu sichern. Gelingen kann das nur mit Mut zur Veränderung und dem Willen zu echten Strukturreformen
hält Herbert Kovar abschließend fest.
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