Interview mit Anna Pereguda
Verrechnungs- oder Transferpreise sind diejenigen Preise, die zwischen verschiedenen Bereichen eines Unternehmens oder zwischen verschiedenen Gesellschaften eines Konzerns für innerbetrieblich ausgetauschte Güter und Dienstleistungen (z.B. Warenlieferungen, Lizenzen, Darlehen) verrechnet werden. Die Besonderheit von Verrechnungspreisen besteht darin, dass sie sich nicht auf einem Markt durch das Kräftespiel zwischen Angebot und Nachfrage bilden, sondern von Unternehmen individuell festgesetzt werden. Insbesondere wenn der innerbetriebliche Austausch grenzüberschreitend erfolgt, müssen Verrechnungspreise zwischen verbundenen Unternehmen so ausgestaltet sein, wie zwischen fremden Dritten, also unabhängigen Unternehmen. Ansonsten könnte man Gewinne teilweise ins Ausland verschieben. In Unternehmen sollte also ein adäquates Verrechnungspreissystem existieren, damit die Rahmenbedingungen für Verrechnungen eindeutig geklärt sind und es nicht zu einer späteren möglichen Doppelbesteuerung kommt. Wir analysieren genau diese „Fremdüblichkeit“ und sehen uns an, wie die konzerninternen Preise festgesetzt worden sind, oder ob etwas am Verrechnungspreissystem geändert werden muss, um hier bei internationalen Betriebsprüfungen keine bösen Überraschungen zu erleben.