Die vergangenen 18 Monate waren in vielerlei Hinsicht beispiellos. Die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen wurde auf die Probe gestellt, während sich das Tempo der technologischen Umwälzungen und der Digitalisierung beschleunigt hat. So ergab eine Umfrage von Deloitte unter Versicherungsunternehmen, dass 79 % der Befragten glauben, die Pandemie habe Mängel in den digitalen Fähigkeiten und Transformationsplänen ihres Unternehmens
aufgedeckt. Gleichzeitig hat die digitale Kundenansprache, insbesondere im Finanzdienstleistungssektor, durch die zunehmende Verbreitung digitaler Produkte und demografischer Segmente einen enormen Aufschwung erfahren. Es überrascht nicht, dass viele Unternehmen die digitale Transformation beschleunigen wollen, um mit den sich ändernden Kundenpräferenzen Schritt zu halten und den erhöhten Kostendruck durch technologiegestützte Lösungen zu bewältigen. Aber wie können sie das tun?
In Interviews, die wir mit Führungskräften aus dem Bereich Finanzdienstleistungen&A und Unternehmensstrategie geführt haben, kam ein starker Konsens darüber zustande, dass strategische Allianzen, wie Joint Ventures, eine wichtige Rolle beim Zugang zu diesen Fähigkeiten spielen werden. Diese Ansicht wird durch unsere kürzlich veröffentlichte CFO-Umfrage bestätigt. Fast die Hälfte (46%) der befragten CFOs in der Schweiz erwägt, strategische Allianzen mit anderen Unternehmen und Start-ups einzugehen.
In unserer zweiteiligen Serie zum Thema 'Strategische Allianzen: die Wunderwaffe, um in der neuen Normalität wieder auf die Beine zu kommen?' wollen wir im ersten Teil untersuchen, wie der heutige Geschäftskontext die Attraktivität strategischer Allianzen beeinflusst, und im zweiten Teil unsere fünf Erfolgsfaktoren vorstellen, um aus strategischen Allianzen Nutzen zu ziehen.
Fast die Hälfte der Schweizer CFOs erwägt, strategische Allianzen einzugehen. Die von uns befragten Führungskräfte aus dem Finanzdienstleistungssektor sind ähnlich begeistert. Aber warum und sollten Sie das auch sein?
Unter den Führungskräften von&A und Corporate Strategy von Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in der Schweiz, mit denen wir für diesen Artikel gesprochen haben, zeichnete sich ein starker Konsens ab, dass strategische Allianzen als Element der Unternehmensstrategie an Bedeutung gewinnen werden.
Die Führungskräfte betonten, dass strategische Allianzen vor dem Hintergrund der rasanten Digitalisierung, einschliesslich der zunehmenden Bedeutung von Marktplätzen, Plattformen und Ökosystemen für den Vertrieb von Produkten, einen schnellen und manchmal weniger riskanten Zugang zu Vermögenswerten und geistigem Eigentum bieten können als "Build"- oder "Buy"-Strategien.
In diesem ersten Teil unserer Serie zum Thema 'Strategische Allianzen: die Wunderwaffe für die Erholung und den Erfolg in der neuen Normalität?' untersuchen wir, wie strategische Allianzen ('to partner') im heutigen Geschäftskontext auf Kosten des organischen Wachstums ('to build') und des traditionellen M&A ('to buy') an Attraktivität gewonnen haben. Wir finden vier Merkmale, die hervorstechen:
Diese vier Merkmale werden den Abteilungen für Unternehmensstrategie und M&A dabei helfen, besser zu verstehen, für welche strategischen Ambitionen strategische Allianzen einen Vorteil gegenüber organischem Wachstum oder traditioneller M&A bieten.