Warum sollten Sie sich bei der Festlegung Ihrer ESG-Strategie auf die ESG-Prozesse und internen Kontrollen Ihres Unternehmens konzentrieren?

In der heutigen Geschäftswelt ist es für Unternehmen, die langfristigen Erfolg und Nachhaltigkeit anstreben, unerlässlich, Umwelt-, Sozial- und Governance-Prozesse (ESG) und interne Kontrollen zu priorisieren. Da sich die Erwartungen der Stakeholder und die regulatorischen Anforderungen weiterentwickeln, müssen Unternehmen robuste ESG-Strategien einführen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, Risiken zu minimieren und einen belastbaren, verantwortungsvollen Ruf aufzubauen. Hier erfahren Sie, warum die Konzentration auf ESG-Prozesse und interne Kontrollen bei der Definition einer ESG-Strategie so wichtig ist:

• Transparenz und Konsistenz der Daten: Genaue und vollständige Daten ermöglichen es der Unternehmensführung und dem Management, fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Art und Weise, wie Unternehmen Nachhaltigkeitsdaten beschaffen, umwandeln und berichten, ist von Anfang an entscheidend, da die jetzt gesammelten Daten die Richtung für die kommenden Jahre vorgeben.
• Risikomanagement: Die Integration klimabezogener Offenlegungsrisiken in die Prozesse des Enterprise Risk Management (ERM) versetzt Unternehmen besser in die Lage, potenzielle Probleme wie Geldbussen, Rufschädigung und rechtliche Verpflichtungen zu verhindern und abzumildern. Ein proaktiver Umgang mit diesen Risiken sichert die langfristige finanzielle Leistungsfähigkeit.
• Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Der Markt verlangt zunehmend eine vergleichbare nichtfinanzielle Berichterstattung, und Regierungen und Aufsichtsbehörden führen strengere Nachhaltigkeitsvorschriften ein. Viele Schweizer Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten in den Nachbarländern werden neue europäische Berichtsstandards einhalten müssen, wie z.B. die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die 2025 für die im Jahr 2026 veröffentlichten Berichte gilt. Die proaktive Einhaltung dieser Anforderungen verringert die Wahrscheinlichkeit, mit rechtlichen und regulatorischen Herausforderungen konfrontiert zu werden.
• Erwartungen der Anleger: Pensionsfonds und Vermögensverwalter beziehen zunehmend ESG-Faktoren in ihre Investitionsentscheidungen ein. Unternehmen mit guten ESG-Leistungen ziehen mehr Investitionen an und sichern sich günstige Konditionen bei Kreditgebern und Investoren.
• Reputation: Das Bewusstsein und die Besorgnis der Verbraucher über die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen nehmen zu. Der Umgang mit diesen Bedenken stärkt den Ruf eines Unternehmens.
• Talentakquise: Arbeitnehmer, insbesondere jüngere Generationen, suchen Arbeitgeber, deren Werte mit ihren eigenen übereinstimmen. Unternehmen mit einer starken ESG-Politik und -Praxis sind besser positioniert, um Top-Talente anzuziehen und zu halten.
  Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es bei der Konzentration auf ESG-Prozesse und interne Kontrollen nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften geht, sondern auch um die langfristige Wertschöpfung, die Verbesserung des Rufs und die Erfüllung der Erwartungen der Stakeholder an nachhaltige Praktiken.

Wie Sie Ihren ESG-bezogenen internen Kontrollrahmen aktiv verwalten

• Governance und Führung: Die Einrichtung einer effektiven Governance legt den Grundstein für nachhaltigen Erfolg, wobei eine klare Führung und die Ausrichtung auf die Interessengruppen im Vordergrund stehen. Die Nutzung des bestehenden Rahmens des Unternehmens zur Schaffung einer soliden Governance-Struktur gewährleistet die Ausrichtung auf übergreifende Ziele. Internationale Standards schreiben eine direkte Beteiligung der Führungsgremien und der Geschäftsleitung an der Erstellung des Fahrplans und der regelmässigen Fortschrittskontrolle vor.
• Change Management und Entwicklung von Rahmenbedingungen: Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Umsetzung von Strategien für das Veränderungsmanagement und die Ausarbeitung von Rahmenwerken, die auf nachhaltige Ziele ausgerichtet sind. Die Einbeziehung ESG-bezogener interner Kontrollen erfordert umfassende Kommunikation, Schulung und einen menschenzentrierten Ansatz, um die Akzeptanz in der Organisation zu fördern. Zu den wichtigsten Schritten gehören die Festlegung des Berichtsumfangs, die Bewertung des aktuellen Kontrollumfelds, die Identifizierung von Lücken und die Umsetzung von Plänen zur Behebung von Mängeln sowie die laufende Überwachung von Transparenz und Wirksamkeit.
• Technologie-Integration: Technologie spielt eine entscheidende Rolle bei der Beschaffung, Umwandlung und Berichterstattung von Nachhaltigkeitsdaten. Überlegungen im Rahmen von Datenverwaltungsrichtlinien sind unerlässlich, um den erhöhten Aufwand für die Berichterstattung im Zusammenhang mit ESG-Informationen zu verringern. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Governance, Menschen, Prozesse und Technologie umfasst, ist für Unternehmen, die sich für nachhaltige Geschäftspraktiken einsetzen, von entscheidender Bedeutung.
• Prozess-Dokumentation: Dokumentieren Sie ESG-bezogene Offenlegungsprozesse umfassend und ermitteln Sie Synergien mit dem bestehenden Rahmenwerk für die interne Kontrolle der Finanzberichterstattung (ICFR). Bestimmen Sie die relevanten Datenquellen, Systeme und Prozessverantwortlichen, um die Abläufe zu rationalisieren und Genauigkeit zu gewährleisten.
• Risikobewertung und Kontrolldesign: Führen Sie gründliche Risikobewertungen durch, um potenzielle Risiken zu identifizieren, die sich auf die klimabezogenen Berichtsziele auswirken. Bewerten Sie den Reifegrad bestehender Kontrollen, um die Datengenauigkeit und -vollständigkeit zu verbessern. Definieren Sie interne Prozesskontrollen und allgemeine IT-Kontrollen (GITCs) und dokumentieren Sie sorgfältig die Methoden zur Datenerfassung, -messung und -schätzung.
• Überwachung und kontinuierliche Verbesserung: Implementieren Sie einen strukturierten Prozess zur regelmässigen Bewertung der Konzeption, Implementierung und operativen Wirksamkeit von Kontrollen. Beheben Sie Kontrolllücken und -mängel rasch und fördern Sie eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. Regelmässige Überwachung sorgt für Transparenz und Effektivität der implementierten Kontrollen.
• Integration mit Enterprise Risk Management (ERM): Integrieren Sie die Kontrollen der klimabezogenen Offenlegung nahtlos in die bestehenden Prozesse des Enterprise Risk Management. Dieser ganzheitliche Ansatz gewährleistet die Anpassung an die umfassenderen Unternehmensziele und verbessert die Fähigkeiten des Risikomanagements.
• Audit-Bereitschaft: Bereiten Sie sich proaktiv mit externen Prüfern auf Audits vor. Dieser kooperative Ansatz gewährleistet die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen und demonstriert Ihr Engagement für Transparenz und Rechenschaftspflicht.