Die wichtigsten Ergebnisse unseres Berichts sind:
Die Analyse konzentriert sich auf die sieben Vereine der Schweizer Super League, die in den letzten drei Spielzeiten (Saison 18/19, 19/20 und 20/21) durchgehend in der höchsten Spielklasse vertreten waren.
Die Auswirkungen der Pandemie haben den Schweizer Profifussball vor eine noch nie dagewesene Herausforderung gestellt. Jede Krise bietet jedoch auch die Chance, tief verwurzelte strukturelle Fehler zu korrigieren, die in der Vergangenheit nur schwer zu beseitigen waren, und der Fussball bildet da keine Ausnahme. Um die Herausforderungen der Pandemie bestmöglich zu meistern, ist flexibles Handeln aller beteiligten Akteure (Verband, Liga, Vereine, Spieler, Politik usw.) erforderlich.
Die Pandemie hat die Schweizer Super League in ihrem Kern getroffen. Die Einnahmen aus den Spieltagen brachen ein, weil die Spiele in leeren Stadien stattfanden. Während die Vereine der europäischen Topligen vor allem dank der Vermarktung der Medienrechte weniger abhängig von den Einnahmen aus den Spieltagen sind, ist die Abhängigkeit der Schweizer Vereine von den Zuschauereinnahmen eklatant.
Eine Analyse der Finanzzahlen der Schweizer Klubs, die im Rahmen ihres Lizenzierungsverfahrens in den letzten drei Jahren veröffentlicht wurden, zeigt, dass die lokalen Klubs schon vor der COVID-19 vor wirtschaftlichen Herausforderungen standen. Oft hing das wirtschaftliche Überleben der Klubs von privaten Sponsoren ab. Erfolge auf europäischer Ebene (Teilnahme an der Champions League und/oder Europa League) oder Einnahmen aus Spielertransfers können Einnahmen generieren, die das strukturelle Defizit ausgleichen, aber diese Einnahmen sind uneinheitlich und meist bestimmten Vereinen in der Liga vorbehalten. Dadurch wird die Ungleichheit zwischen den Vereinen noch verstärkt. Darüber hinaus wird die Pandemie wahrscheinlich auch zu einer kurzfristigen Verringerung der auf dem Transfermarkt verfügbaren Gelder führen. Die Pandemie hat auch die finanziellen Risiken im Schweizer Profifußball ans Licht gebracht und die Situation der einzelnen kleineren Vereine verschärft.
Unsere Analyse basiert auf den Finanzzahlen, die von den Vereinen auf der Grundlage der Lizenzierungsbestimmungen der Swiss Football League (SFL) und der UEFA veröffentlicht wurden. Die Hauptanalyse beschränkt sich auf die sieben Vereine der Schweizer Super League, die in den letzten drei Spielzeiten durchgehend in der höchsten Spielklasse vertreten waren. Die in der Studie aufgeführten Gesamteinnahmen beschränken sich auf Spieltagseinnahmen, kommerzielle Einnahmen und Einnahmen aus der Vermarktung von Medienrechten. Angesichts ihrer hohen Volatilität sowie ihrer begrenzten Aussagekraft für die nachhaltige Wertschöpfung von Fussballvereinen wurden die Einnahmen aus Ablösesummen nicht in unsere Analysen einbezogen und werden nur sporadisch im Zusammenhang mit der Entwicklung der Finanzen eines Vereins erwähnt.