Direkt zum Inhalt

Wie die Innovationskultur der Schweiz die fortschrittliche Fertigung vorantreibt

Fabienne Chevalier, Direktorin des Genfer Kundeninnovationszentrums bei HPE Schweiz, und Anthony Palmieri, Chief Business Innovation Officer bei HPE Schweiz, sprechen über die wichtigsten Komponenten der Schweizer Innovationslandschaft und neue Trends in der fortschrittlichen Fertigung.
Aufstrebende Technologien in der Schweiz Video-Serie

Dieses Video ist Teil unserer fortlaufenden Serie über neue Technologien. Sehen Sie sich die anderen Innovationstrends an, die die Zukunft der Schweiz prägen.

Nach den USA und Singapur ist die Schweiz das dritte IoT-Zentrum von HPE in der Welt. Warum haben Sie die Schweiz als Standort gewählt?

 

Fabienne Chevalier: Das Genfer Büro von Hewlett Packard Enterprise beherbergt sowohl das Schweizer Team von HPE, das sich auf Schweizer Kunden und Partner konzentriert, als auch das internationale Team von HPE, das global oder regional tätig ist. Ein Teil des globalen Teams in Genf ist das Customer Innovation Centre, in dem wir Kunden aus allen europäischen Ländern für ein- bis zweitägige Briefings empfangen, entweder persönlich oder zwei bis drei Stunden virtuell. Während dieser Sitzungen stellen wir HPE Produkte und Lösungen vor. Aus historischer Sicht hat HPE also eine sehr lange Geschichte in der Schweiz. Das Gebäude, in dem ich mich gerade befinde, wurde 1968 erbaut und war eines der ersten HPE-Büros im Ausland hier in Europa. Von der Lage her ist das Genfer Büro sehr günstig, denn wir sind nur 15 Minuten vom Flughafen entfernt, was es unseren internationalen Kunden sehr einfach macht, uns zu besuchen.

Wie würden Sie die Innovationslandschaft der Schweiz charakterisieren und wie könnte sie verbessert werden, um mehr Innovationen zu fördern?

 

Anthony Palmieri: Die Schweiz ist definitiv eines der innovativsten Länder der Welt. Das zeigen verschiedene Rankings, wie der Global Innovation Index der Weltorganisation für geistiges Eigentum, der die Schweiz in seinem jüngsten Bericht erneut auf den ersten Platz setzt. Eine florierende Wirtschaft, politische Stabilität und talentierte internationale Arbeitskräfte sind die wichtigsten Zutaten, die den Erfolg des Schweizer Innovationsrezepts erklären helfen. Die Innovation in der Schweiz wird von bedeutenden Unternehmen in starken Branchen wie dem Bankwesen, dem Gesundheitswesen und der Pharmaindustrie oder der verarbeitenden Industrie hervorgebracht. Darüber hinaus stellen akademische Einrichtungen von Weltrang wie die EPFL in Lausanne oder die ETH in Zürich großartige Talente zur Verfügung und arbeiten mit dem Privatsektor zusammen, um die Innovation zu fördern. Auch dies ist ein wichtiger Aspekt des Erfolgs der Schweiz. Eine der Herausforderungen besteht darin, gemeinsam zu innovieren und gleichzeitig die Sicherheit der Daten in einer Welt der Datensouveränität zu gewährleisten. Es ist wichtig, einen Rahmen zu haben, einen klaren Rahmen, in dem Sie innovativ sein können und gleichzeitig Ihre Daten sicher sind. Und genau das tun wir auch in der Schweiz mit unseren Kunden: Wir helfen ihnen bei dieser Herausforderung der Datensouveränität, ihre Daten zu schützen und ihre Innovationsfähigkeit in einem sicheren Umfeld zu steigern.

HPE wurde als Start-up im Silicon Valley gegründet. Wie arbeiten Sie jetzt als weltweit führendes Technologieunternehmen mit Start-up-Unternehmen zusammen?

 

Anthony Palmieri: Im Jahr 1939 gründeten zwei Freunde namens Bill Hewlett und Dave Packard ein Unternehmen namens Hewlett Packard. Sie wussten nicht, dass sie gerade das Silicon Valley erfunden und das erste grosse Technologieunternehmen gegründet hatten. Mehr als 80 Jahre später haben wir nicht vergessen, dass wir eines der ersten Start-ups der Welt waren, und wir lieben es, mit Start-ups zusammenzuarbeiten, um bahnbrechende Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Von lokal - mit unserem Schweizer Start-up-Programm - bis global - mit unserem Corporate-Venture-Arm, HPE Pathfinder, arbeiten wir täglich mit Start-ups und Scale-ups zusammen, von der geschäftlichen Zusammenarbeit bis zu gezielten Investitionen. Auf lokaler Ebene arbeiten wir mit akademischen Einrichtungen in der Schweiz zusammen, um die besten Start-ups in den Bereichen KI und IoT zu finden, und wir kooperieren mit ihnen und auch mit Inkubatoren aus dem privaten Sektor, wie zum Beispiel F10 von der SIX Group im Bankensektor. Von der Null-Fehler-Fertigung bis hin zur Neuerfindung des "phygitalen" Kundenerlebnisses in Geschäften oder sogar der Ermöglichung von Blockchain in Unternehmen - wir arbeiten mit Start-ups zusammen, und zwar wirklich und für einen guten Zweck.

In Ihrem Ausstellungsraum empfangen Sie produzierende Unternehmen aus der Schweiz und aus anderen europäischen Ländern. Welches sind die häufigsten Herausforderungen, mit denen Ihre Kunden konfrontiert sind?

 

Fabienne Chevalier: Die Gespräche hängen von der Reife des Projekts ab. In der sehr frühen Phase führen wir eher "awareness" Gespräche - es geht darum, unseren Kunden zu inspirieren. Wenn das Projekt reifer wird, können wir auch tiefer gehende Gespräche über spezielle Lösungen führen. Bei all diesen Gesprächen können wir gemeinsame Herausforderungen erkennen. Die Herausforderungen auf der Edge-Seite sind auf die zunehmende Komplexität der Datenart und der Datenquellen zurückzuführen, die generiert werden. Auf der Cloud-Seite läuft eine grosse Anzahl von Anwendungen immer noch ausserhalb der Cloud, entweder um in der Nähe der Daten zu bleiben oder aus Gründen der Latenz, der Abhängigkeit oder der Einhaltung von Vorschriften. Daher haben Unternehmen zwei unterschiedliche Modelle in Betrieb: eines in der Cloud, eines vor Ort, und es kostet sie viel mehr, beide zu unterhalten. Unternehmen generieren und sammeln zwar riesige Datenmengen, aber sie führen diese Daten nicht zusammen, um zeitnahe Erkenntnisse und Massnahmen zu gewinnen. Alles verlagert sich zu 'as-a-service': Kunden wollen IT 'als Service' nutzen. Ein weiterer Trend in all den Gesprächen ist die Sicherheit. Das ist ein sehr wichtiges Thema, wenn es darum geht, wie man eine sichere Verbindung zwischen dem Edge und der Cloud herstellen kann.

Welche neuen Trends sehen Sie in der modernen Fertigung und im IoT?

 

Fabienne Chevalier: Die Edge-to-Cloud-Strategie von HPE kommt bei Kunden aus der Fertigungsindustrie gut an. Das Edge bringt Rechenkapazitäten dorthin, wo die Daten erzeugt werden. Künstliche Intelligenz ist auch ein wichtiger Aspekt bei der Diskussion über mehr Automatisierung und Vorhersagemöglichkeiten. Wir führen viele Gespräche über intelligentere autonome Operationen, die die Geschäftskontinuität sicherstellen. Zustandsüberwachung und vorausschauende Wartungsmöglichkeiten sind konkrete Beispiele. Der Showroom, den wir hier in Genf haben, ermöglicht es uns nicht nur, über Innovationen zu sprechen, sondern sie auch live zu demonstrieren.

Anthony Palmieri: Wir helfen Unternehmen ganz konkret bei der Umstellung auf Industrie 4.0. Eines unserer konkreten Beispiele ist die Qualitätssicherung. Traditionell analysieren die meisten Unternehmen die Qualität immer noch auf die alte Art und Weise, hauptsächlich durch Menschen und Augenkontakt. Und das kann zu einigen Qualitätsproblemen führen. Was wir tun, ist die Einführung von Technologie in die Fertigung. Und so funktioniert es: Im Grunde nutzen wir IoT-Funktionen wie eine IoT-Kamera, mit der wir die Datenbilder aufnehmen und an einen Edge-Server übertragen, wo Sie dank eines Algorithmus für maschinelles Lernen sofort erkennen können, ob Ihr Produkt von guter Qualität ist oder ob es ein Problem gibt. Und dann können Sie das Problem sofort beheben - das steigert die Produktqualität, und Sie können die Qualität Ihrer Produkte insgesamt deutlich erhöhen. So machen Sie Ihre Kunden zufriedener und können natürlich auch Ihre Kosten deutlich senken.

Über Fabienne Chevalier

 

Fabienne ist Direktorin des Genfer Kundeninnovationszentrums und der Global Demo. Ihre Organisation entwirft, verwaltet und moderiert Führungskräfte-Briefings für Kunden und Partner zur Erkundung von Lösungen sowie Produkt- und Technologie-Deep-Dive-Sessions. Ihr Team implementiert innovative Anwendungsfälle, die das HPE Portfolio und die Lösungen von Partnern nutzen. Diese Anwendungsfälle werden während des Briefings genutzt und auf dem HPE Demo Portal zur Verfügung gestellt.

Über Anthony Palmieri

 

Anthony ist Chief Business Innovation Officer für HPE in der Schweiz. Er vertritt HPE Innovation bei Schweizer Institutionen und konzentriert sich auf die Schaffung von Geschäftswert in bestimmten Branchen wie Gesundheit, Finanzen, Fertigung, Einzelhandel oder Smart Cities für HPE Kunden. Als Leiter des Start-up-Programms in der Schweiz ist es sein Ziel, mit dem Team die relevantesten Start-ups zu finden, die an Themen der Geschäftsinnovation arbeiten und mit der Expertise von HPE Technologies & Services zusammenarbeiten, um paketierte und angepasste ergebnisorientierte Lösungen für HPE Kunden zu schaffen.

Fanden Sie dies hilfreich?

Vielen Dank für Ihr Feedback