Das betriebliche Steuerrisiko ist von Natur aus ein komplexes Thema, da es tiefgreifende Kenntnisse sowohl der betrieblichen Architektur als auch der lokalen und internationalen Steuerregelungen erfordert.
Operative Steuern reichen von Finanztransaktionssteuern und indirekten Steuern bis hin zu Quellensteuern und Verrechnungspreisen, um nur einige zu nennen. Operative Steuern betreffen Vorgänge wie Wertpapierkäufe, -verkäufe, -übertragungen, gemeinsame Aktionen und Dienstleistungen wie Kreditfazilitäten, Wertpapierleihe und Steuerrückforderung. Bestimmte konzerninterne Aktivitäten können ebenfalls in den Bereich der operationellen Steuern fallen.
Trotz des Risikos, das mit der Handhabung operativer Steuern verbunden ist, haben die Risikomanagementfunktionen oft keinen vollständigen Überblick über die zugrunde liegenden Risiken. Darüber hinaus haben die meisten Finanzorganisationen die Verantwortung für das Thema Steuern innerhalb ihrer Institution verstreut. Dies hat zur Folge, dass keine einzelne Abteilung/Person die Gesamtverantwortung für Steuerangelegenheiten trägt. Dadurch besteht die Gefahr, dass bestimmte Steuerthemen und die damit verbundenen Risiken nicht ordnungsgemäss verwaltet werden.
Eine klare und strukturierte Steuerverwaltung erleichtert eine robuste Risikokultur, die mit den Zielen und der Strategie der Organisation im Einklang steht. Governance-Modelle sollten (i) strategische Richtungen und Richtlinien, (ii) einen Aufsichtsrahmen, (iii) zugängliche interne Berichtswege, (iv) Zuverlässigkeitspläne und (v) praktische Risiken und Kontrollen umfassen.
Sobald der Ton der Unternehmensführung an der Spitze gesetzt ist, sollten die Unternehmen einen Kontrollrahmen einführen, der den gesamten operativen Steuerbereich abdeckt.
Der Aufbau eines Steuerkontrollrahmens kann in drei Schritte unterteilt werden: Risikoidentifizierung, Risikobewertung und Risikomanagement.
Der erste Schritt, die Risikoermittlung, umfasst häufig die Unterstützung durch externe Sparringspartner, um die Vollständigkeit der ermittelten Steuerthemen zu prüfen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass selbst in Unternehmen, die über einen Kontrollrahmen verfügen, Risiken aufgrund von blinden Flecken bei bestimmten Steuerthemen entstanden sind.
Der zweite Schritt, die Risikobewertung, sollte sowohl die Wahrscheinlichkeit des Eintretens des Risikos als auch das potenzielle Risiko berücksichtigen, wobei sowohl die Mechanismen der jeweiligen Steuerregelungen als auch deren Umsetzung in Betracht gezogen werden.
Der dritte und letzte Schritt, das Risikomanagement, sollte ganzheitlich angegangen werden, eingebettet in die gesamten Risikomanagementprozesse, die in der Organisation angewandt werden, und nicht als separater, isolierter Prozess.
Ein solcher Rahmen hilft nicht nur beim Risikomanagement, sondern kann auch für die gesamte Steuerorganisation von Nutzen sein und dazu beitragen, das Profil der Steuerfunktion zu schärfen, wie im folgenden Diagramm dargestellt.
Wir bei Deloitte haben Erfahrung darin, Organisationen bei der Implementierung von Tax-Governance-Modellen zu beraten, die durch robuste Kontrollrahmen für eine Reihe von Steuerthemen untermauert werden. Wir würden uns freuen, Ihnen als Sparringspartner bei der Einführung eines effizienten Ansatzes für das operative Steuerrisikomanagement zur Seite zu stehen und Sie über die beste Lösung zur Konsolidierung dieses Ansatzes im Rahmen der allgemeinen Risiko-Governance Ihres Unternehmens zu beraten.