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Health & Life Sciences Förderungen für österreichische Unternehmen: Innovation fördern, Zukunft gestalten

Global Investment & Innovation Incentives Update

Biotech, Pharmaindustrie und Medizintechnik: Wir freuen uns, Ihnen nachstehend einige interessante Fördermöglichkeiten, insbesondere für Unternehmen in der Life Sciences Branche, vorstellen zu dürfen. Mit 55 Forschungsinstitutionen und einem jährlichen Umsatz von etwa 25 Mrd. Euro zählt der Sektor zu den bedeutendsten Wirtschafts- und Forschungsbereichen in Österreich. Mit rund 1.000 Unternehmen und mehr als 60.000 Beschäftigten ist der Life Sciences Sektor nicht nur ein Innovationsmotor, sondern auch ein stark geförderter Wirtschaftszweig. Unternehmen profitieren von einer breiten Förderlandschaft auf regionaler, nationaler und EU-Ebene, die finanzielle Unterstützung für Forschung, Entwicklung und die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet.

 

Neben der klassischen F&E-Förderung, dem „FFG-Basisprogramm“, das technisch anspruchsvolle F&E bis zum Prototyp mit gehobenem Innovationsgrad fördert, startete die FFG im Jahr 2022 das themenspezifische Programm „Austrian Life Sciences“. Mit einem jährlichen Budget von 15 Mio. Euro bietet es österreichischen Pharma- und Life-Science-Unternehmen die Möglichkeit, bis Ende 2026 laufend Anträge für innovative Projekte einzureichen, um die Branche gezielt auszubauen und zu stärken. Auch auf regionaler Ebene setzen bspw. Bundesländer wie Wien, Oberösterreich und Tirol verstärkt auf Förderprogramme für Forschungsprojekte in der Life-Sciences-Branche.

 

Auch auf europäischer Ebene erwarten Sie aktuell interessante Fördermöglichkeiten mit gesundheitlichem Schwerpunkt. Das größte europäische Förderungsprogramm für F&E und Innovation, „Horizon Europe“, umfasst einen eigenen Cluster für Gesundheitsprojekte. Ergänzend dazu wurde als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie das „EU4Health-Programm“ ins Leben gerufen, das mit einem Budget von 4,4 Mrd. Euro Projekte zur Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und Digitalisierung des Gesundheitswesens unterstützt. Auch die „Innovative Health Initiative (IHI)“ – eine Partnerschaft zwischen der EU und führenden Industrieverbänden der europäischen Life-Sciences-Branche – verfügt über ein Budget von 2,4 Mrd. Euro zur Förderung innovativer Gesundheitslösungen.

 

Nachfolgend finden Sie nähere Details zu den angesprochenen Fördermöglichkeiten, um Ihnen einen prägnanten Überblick der wichtigsten Aspekte zu gewähren: 

  • FFG Austrian Life Sciences
  • FFG Basisprogramm
  • Regionale Förderungen
  • EU-Förderungen

FFG Austrian Life Sciences Programm

Im Jahr 2022 startete Österreich ein neues 50 Mio. Euro umfassendes Förderprogramm für Pharma- und Life-Science-Unternehmen. Das Austrian Life Sciences Programm unterstützt Unternehmen, die innovative Projekte mit Verwertungsaussichten im Bereich Life Sciences umsetzen. Gefördert werden F&E-Projekte in der industriellen Forschung und experimentellen Entwicklung, die sich mit Themen wie der Digitalisierung im Gesundheitswesen (z.B. Diagnostik, Telemedizin, Medizinprodukte), der Entwicklung neuer, wirksamer und sicherer Arzneimittel und Medizinprodukte und der Planung und Durchführung klinischer Studien (Phasen I und II) beschäftigen sowie Leitprojekte im Bereich Digitalisierung und Gesundheitsforschung.

 

Eckpunkte der Förderung:

  • Förderquote: 25%-85% (abhängig von Unternehmensgröße und Projektschwerpunkt)
  • Max. Förderhöhe: EUR 3 Mio., für Leitprojekte EUR 4 Mio.
  • Keine Kooperationen erforderlich
  • Laufende Einreichung bis 18. Dezember 2026

 

 

FFG Basisprogramm

Neben spezifischen Förderprogrammen wie Austrian Life Sciences können Unternehmen auch weiterhin das FFG-Basisprogramm in Anspruch nehmen, das eine breite Palette an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit einem jährlichen Budget von 190 Mio. Euro unterstützt. Es werden themenoffen Entwicklungsprojekte gefördert, die als Ergebnis kommerziell verwertbare Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen hervorbringen. Dabei werden F&E-Projekte bis zum Prototyp mit hohem Innovationsgrad und hohem Risiko
unterstützt. Das Basisprogramm bietet daher eine flexible und weitreichende Unterstützung für Unternehmen aus verschiedenen Sektoren, die innovative Projekte vorantreiben möchten. Für nähere Details zum Basisprogramm lesen Sie gerne unseren diesbezüglichen Beitrag.

  • Förderquote: max. 70% (Mix aus Zuschuss und Darlehen) bzw. zwischen 19% (GU) und 31% (Start-up) Zuschuss
  • Max. Förderhöhe: EUR 3 Mio.
  • Keine Kooperationen erforderlich, aber möglich
  • Laufende Einreichung 

 

Regionale Förderungen: Beispiel Wien

Die Stadt Wien bietet gezielte Förderungen für Forschungsvorhaben in der Humangesundheit. Gefördert werden die Entwicklung von Verfahren oder Dienstleistungen für die Produktion von Arzneimitteln sowie Innovationen in der Diagnostik und Medizintechnik. Digitalisierungsmaßnahmen sind ebenso förderfähig wie Forschungsvorhaben, bei denen Ambient Assisted Living, Bioinformatik mit Bezug zu Healthcare oder Humanmedizin im Fokus stehen.

 

Eckpunkte der Förderung:

  • Förderquote: 25%-80%
  • Max. Förderhöhe: EUR 600.000
  • Keine Kooperationen erforderlich
  • Einreichfrist: 31. März 2025

 

Auch andere Bundesländer wie Oberösterreich und Tirol bieten spezifische Programme für Life-Sciences-Unternehmen, um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen relevanten Akteuren im Bereich Medizintechnik zu fördern.

 

EU-Förderungen (bis 2027)

Horizon Europe

Das wichtigste EU-Programm für Forschung und Innovation ist Horizon Europe, das einen eigenen Cluster für Gesundheitsprojekte umfasst, in dem z.B. die Bekämpfung von Krankheiten sowie die Optimierung von Therapien und Diagnoseverfahren gefördert werden. Darüber hinaus gibt es fünf Missionsorientierungen, darunter die EU-Mission Cancer, die sich auf die Förderung der Früherkennung, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen sowie die Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten konzentriert.

 

Eckpunkte der Förderung:

  • Förderquote: 70%-100% (abhängig von Organisationstyp und Projektart)
  • Kooperationen aus mind. 3 voneinander unabhängigen
    Partnern aus 3 unterschiedlichen EU-Mitgliedsländern
  • Jährliche Einreichfristen verteilt über das ganze Jahr

 

EU4Health Programme

Neben Horizon Europe wurde das EU4Health-Programm ins Leben gerufen, als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie, um die Krisenvorsorge in der EU zu stärken. Die Gesundheitssysteme sollen durch Maßnahmen des Programms stärker, widerstandsfähiger und zugänglicher werden. Mit einem Budget von 4,4 Mrd. Euro unterstützt EU4Health daher Projekte zur Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und Digitalisierung des Gesundheitswesens. Konkrete Zielsetzungen sind die Verbesserung der Gesundheit und Prävention von Krankheiten (z.B. Krebsbekämpfung), die Vorsorge und rasche Reaktion auf grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren, der Zugang zu Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie der Ausbau der Gesundheitssysteme bspw. durch digitale Transformation.

 

Eckpunkte der Förderung:

  • Förderquote: 60%-80% (abhängig von Organisationstyp und Projektart)
  • Kooperationen teilweise erforderlich
  • Jährliche Einreichfristen verteilt über das ganze Jahr

 

Innovative Health Initiative (IHI)

Die Innovative Health Initiative (IHI) ist eine Partnerschaft zwischen der EU und den wichtigsten Industrieverbänden der europäischen Life Science-Industrie mit einem Budget von 2,4 Mrd. Euro. Die Zielsetzungen liegen insbesondere in der Umwandlung von Gesundheitsforschung in Vorteile für Patienten und Gesellschaft, der besseren Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung sowie der Entwicklung von Methoden zur Bewertung innovativer und integrierter Gesundheitslösungen. Gefördert werden Forschungs-, Unterstützungs- und Innovationsvorhaben.

 

Eckpunkte der Förderung:

  • Grundsätzlich themenoffen
  • Förderquote: 70%-100% (abhängig von Organisationstyp und Projektart)
  • One-stage-Calls und Two-stage-Calls
  • Kooperationen aus mind. 3 voneinander unabhängigen Partnern aus 3 unterschiedlichen EU-Mitgliedsländern
  • Einreichfristen zumeist jährlich Ende April

 

Zusätzlich sind österreichische Unternehmen auch für EUREKA Netzwerkprojekte antragsberechtigt, die internationale F&E-Kooperationen der experimentellen Entwicklung fördern.


Fazit

Österreichische Unternehmen im Gesundheits- und Life-Sciences-Bereich haben Zugang zu einer Vielzahl an Förderprogrammen – sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. Die Schwerpunkte reichen von Digitalisierung und Medizintechnik über Arzneimittelentwicklung bis hin zu klinischen Studien. Wer innovative Projekte umsetzt, kann sich durch gezielte Förderungen finanzielle Unterstützung sichern und die Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Markt stärken. Für weiterführende Informationen treten Sie gerne mit uns in Kontakt, wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!

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