Der international vereinbarte Übergang zu einem ressourceneffizienten, klimafreundlichen und inklusiven Wirtschaftssystem ist nicht nur mit Risiken für den Finanzsektor und die Wirtschaft verbunden, sondern eröffnet auch vielversprechende Chancen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten wie unter anderem Sustainable Investments, Green Bonds und Green Financing steigt spürbar und erfordert eine Überprüfung der strategischen Produkt- und Marktausrichtung. Nachhaltige Finanzprodukte weisen in den letzten Jahren ein enormes Wachstum auf. So liegt das durchschnittliche jährliche Wachstum von nachhaltigen Investment-Produkten in Österreich bei 35% (inkl. Preiseffekte). Das unkonsolidierte Gesamtvolumen dieser grünen Finanzprodukte hat sich in den letzten 10 Jahren sogar versiebenfacht. Es ist zu betonen, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten bisher überwiegend von institutionellen Anlegern getrieben ist. Durch Steigerung des Nachhaltigkeitsbewusstseins von privaten Anlegern kann das Nachfragepotential weiter verstärkt werden. Außerdem werden Geschäftspartner vermehrt hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit überprüft und ausgewählt, sodass nachhaltiges Handeln von Finanzinstituten, beispielsweise als Ausdruck ihres Nachhaltigkeitsratings, zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es ist davon auszugehen, dass dies auch zunehmend Einfluss auf die Refinanzierungsmöglichkeiten von Finanzinstituten haben wird.
Nachhaltigkeit ist schon längst ein strategischer Differenzierungsfaktor. Finanzinstitutionen, denen es gelingt, Herausforderungen ihrer Kunden durch nachhaltige Produkte zu adressieren, ihre eigene ESG-Positionierung transparent zu machen und ihren Beitrag zum gesellschaftlichen und ökonomischen Wandel zu leisten, werden gestärkt aus diesem disruptiven Wandel hervorgehen.