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KI in der Arbeitswelt

Handlungsbedarf in Unternehmen

Künstliche Intelligenz bestimmt zunehmend unseren Arbeitsalltag und wird Aufgaben übernehmen, die wir jetzt noch selbst durchführen. Für eine erfolgreiche Transformation müssen Unternehmen ihre Organisation und Belegschaft zukunftsfit machen.

Die digitale Revolution ist in der Wirtschaftswelt mittlerweile angekommen, so viel steht fest. Beim Einsatz generativer künstlicher Intelligenz liegt der Schwerpunkt in Unternehmen derzeit vorrangig auf der Verbesserung bestehender Prozesse und Fähigkeiten, insbesondere bezogen auf die Effizienz- und Produktivitätssteigerung. Allerdings wird bei diesem Ansatz ein wesentlicher Erfolgsfaktor oft vernachlässigt, nämlich die menschliche Komponente. Doch Fakt ist: KI wird zunehmend ein Teil unseres Arbeitsalltags und übernimmt gewisse Aufgaben, die bisher von Menschen ausgeführt wurden. Je früher Unternehmen beginnen, ihre Organisation und Belegschaft zukunftsfit zu machen, desto erfolgreicher werden sie den Wandel meistern.

Im Spannungsfeld von Strategie und Umsetzung

Unternehmen treiben die Umsetzung generativer künstlicher Intelligenz derzeit rasch voran, die Auswirkungen auf die Personalstrategie bleiben jedoch häufig auf der Strecke. Dies zeigt beispielsweise die Deloitte Studie “The State of Gen AI in the Enterprise: Now decides next” für die weltweit mehr als 2.800 Führungskräfte befragt wurden. 79 % erwarten demnach, dass generative künstliche Intelligenz ihr Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre verändern wird. Jedoch gaben nur 17 % an, ihre Personalstrategie bereits an die neuen Anforderungen angepasst zu haben. Weitere 71 % planen dies zwar innerhalb der nächsten Jahre, dennoch wird die zeitliche Diskrepanz zwischen Anpassung der Strategie und ihrer Umsetzung deutlich sichtbar. Sind Mitarbeiter:innen nicht entsprechend vorbereitet, kann das volle Potenzial von KI nicht realisiert werden. Und auch das Finden und Halten von Mitarbeitenden mit den richtigen Fähigkeiten sowie Qualifizierungsmaßnahmen sind wesentlich, um sich an die sich verändernden Anforderungen anzupassen.  

Organisationales Lernen verändert sich durch KI

KI hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir im Berufsleben lernen. Damit muss künftig nicht nur Arbeit an sich neu gedacht werden, sondern es gilt auch Jobs neu zuzuschneiden. Bislang war gerade in Einstiegsjobs in Büros das Lernen oftmals von „Learning by Doing“ geprägt, also dem Sammeln praktischer Erfahrung beim Ausführen repetitiver Standard-Aufgaben. Jetzt übernimmt künstliche Intelligenz zunehmend gerade diese Aufgaben. Lernen müssen Mitarbeitende jedoch weiterhin, um im Sinne der Risikominimierung und zur Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen die Fähigkeit zu besitzen, Ergebnisse zu validieren und Entscheidungen zu treffen.

Ungewissheit als Hindernis: Kompetenzerweiterung und Neuqualifizierung in der Warteschleife

Obwohl generative künstliche Intelligenz in einigen organisationalen Bereichen bereits zum Einsatz kommt, stehen Unternehmen in Bezug auf die Kompetenzerweiterung und Neuqualifizierung von Mitarbeiter:innen noch am Beginn. Führungskräfte sind sich häufig noch nicht sicher, welche Auswirkungen generative künstliche Intelligenz auf Jobs, Fähigkeiten und Rollen haben wird. Diese Unsicherheit liegt nicht nur auf der Unternehmensseite, sondern führt häufig zu Verunsicherung bei Arbeitnehmer:innen, die sich die Frage stellen, wie es denn mit dem eigenen Job weitergehen wird.

Mit der Veränderung Schritt halten

Dank der digitalen Revolution wandelt sich die Arbeitswelt gerade grundlegend. Um am Puls der Zeit zu bleiben, können und müssen Unternehmen jetzt handeln, indem sie:

  • einen kollaborativen Ansatz für die Definition der Zukunft der Arbeit wählen: HR und Geschäftsbereiche definieren dabei gemeinsam, wie Jobs unter Einbeziehung der Digitalisierung zukünftig aussehen und gestaltet sein sollen
  • die Personalplanung daraus ableiten: In die Personalstrategie fließen benötigte Fähigkeiten und Ressourcen im Kontext von KI ein.
  • ihre Mitarbeiter:innen schulen: Qualifizierungsmaßnahmen zum Umgang mit Tools sowie zur Analyse und Validierung von KI-generierten Ergebnissen.
  • Unsicherheit nehmen: Veränderungsbegleitung und frühzeitige Kommunikationsmaßnahmen planen, um Vertrauen und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.
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