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Gen AI: Führungskräfte unter Zugzwang

Für unsere neue globale Gen-AI-Studie haben wir weltweit mehr als 2.800 Führungskräfte befragt. Es zeigt sich, dass Generative Künstliche Intelligenz Entscheidungsträger:innen massiv unter Druck setzt.

Für unsere neue globale Gen-AI-Studie haben wir weltweit mehr als 2.800 Führungskräfte befragt. Es zeigt sich, dass Generative Künstliche Intelligenz Entscheidungsträger:innen massiv unter Druck setzt.

Der Großteil der Unternehmen rechnet aufgrund der zunehmenden Etablierung von Gen AI in naher Zukunft mit tiefgreifenden Veränderungen. Für eine erfolgreiche Handhabung der Technologie mangelt es allerdings meist noch an notwendigem Know-how.

Deloitte GenAI Studie

Key Findings:

  • Tiefgreifender Wandel: 8 von 10 Führungskräften erwarten, dass Gen AI ihr Unternehmen innerhalb von drei Jahren verändern wird
  • Fehlende Ressourcen: Mangel an Tech-Personal und entsprechenden Fähigkeiten sind größte Hürde für die Etablierung der Technologie
  • Gesellschaftliche Auswirkungen: 51 % sind besorgt, dass der breite Einsatz von KI die wirtschaftliche Ungleichheit verstärken wird

Die Anwendungsmöglichkeiten von Generativer KI sind sehr vielfältig. Es ist damit zu rechnen, dass die zunehmende Etablierung eine Innovationswelle lostreten wird, aber auch enormer Handlungsdruck entsteht.

„Für Unternehmen tun sich neue Herausforderungen auf: Einerseits gilt es mit der hohen Geschwindigkeit Schritt zu halten, andererseits muss sichergestellt werden, dass angemessene Governance- und Risikominderungsmaßnahmen getroffen weden.“

Josef El-Rayes, Partner und KI-Experte, Deloitte Österreich.

8 von 10 Führungskräfte gehen davon aus, dass Gen AI in weniger als drei Jahren zu einer erheblichen Umgestaltung ihres Unternehmens führen wird. Im Moment konzentriert sich die Mehrheit jedoch noch auf Aspekte wie Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Strategische Faktoren wie die Förderung von Innovationen und wachstumsbezogene Zwecke sind derzeit noch zweitrangig.

Personalstrategien als Schlüssel

Gen AI wird die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen grundlegend verändern. In vielen Fällen wird es ein Neudenken vorhandener Jobs sowie Aus- und Weiterbildungen brauchen - denn um die Vorteile der disruptiven Technologie optimal nutzen zu können, benötigt man entsprechendes Know-how. Der Mangel an technikaffinen Talenten und entsprechenden Fähigkeiten gilt als größtes Hindernis für die Einführung von generativer KI: Nur 22 % der Führungskräfte sehen ihr Unternehmen hier gut aufgestellt. Gleichzeitig sind nur 47 % der Meinung, dass sie ihre Mitarbeiter:innen ausreichend über die notwendigen Fähigkeiten sowie die Möglichkeiten und Vorteile von generativer KI informieren.

„Je früher die Unternehmen beginnen, ihre Organisation und Belegschaft zukunftsfit zu machen, desto erfolgreicher werden sie den Wandel meistern.“

Anna Nowshad, Partnerin und Future of Work Expertin, Deloitte Österreich.

Um vorhandene Hürden zu überwinden, sind jedoch vielfältige Maßnahmen gefragt: Vom Rekrutieren neuer Talente über das Befähigen der vorhandenen Belegschaft bis hin zum Aufbau eines gemeinsamen Verständnisses und Vertrauens in den Einsatz von Generativer KI. Unternehmen müssen die neue Technologie vollumfänglich in ihrer Personalstrategie mitdenken. Das erhöht nicht zuletzt auch ihre Arbeitgeberattraktivität.

Viele Menschen nutzen Tools wie etwa Chat GPT bereits privat und erwarten im beruflichen Kontext von Arbeitgeberseite transparente Informationen, Regeln und entsprechende Qualifizierungsangebote, die sie bei der Verwendung von Gen-AI-Lösungen unterstützen.

Sorge über größere wirtschaftliche Ungleichheit

Mehr als die Hälfte der Befragten sieht die Auswirkungen der Technologie auf die breite Gesellschaft kritisch. Sie befürchtet, dass der weit verbreitete Einsatz von Gen AI die Machtverteilung innerhalb der Weltwirtschaft weiter zentralisieren und die wirtschaftliche Ungleichheit vergrößern wird. Darüber hinaus gehen 49 % der Befragten davon aus, dass die zunehmende Nutzung von KI-Tools das allgemeine Vertrauen in nationale und globale Institutionen schwächen wird.

Um einen verantwortungsvollen Einsatz der Technologie zu gewährleisten und die potenziellen geschäftlichen Vorteile generativer KI bestmöglich zu nutzen, braucht es eine stärkere globale Regulierung und Zusammenarbeit. Wirtschaft und Politik sind gefordert, gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten.

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