Zahlreiche Studien beweisen: Diverse Teams sind erfolgreicher und treffen bessere Entscheidungen. Dennoch ist die Diversität in Österreichs Führungsetagen spärlich ausgeprägt. Laut einer aktuellen Deloitte Umfrage verfügt nur eine Minderheit der Unternehmen über ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis im Management. Auch Personen mit internationaler Herkunft sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sucht man vergebens. Multiple Krisen erfordern aber genau das – diverse Führungsteams mit vielseitigen Lösungsansätzen.
Wien, 27. November 2024 – In Österreichs Führungsetagen mangelt es an Diversität – das zeigt der aktuelle Leadership Survey des Beratungsunternehmens Deloitte. 17% der Unternehmen verfügen derzeit über ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern im Top-Management, bei über 40 % sind Frauen nur vereinzelt oder gar nicht in der obersten Führungsetage vertreten. Auch Personen mit internationaler Herkunft sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sind eine Seltenheit.
„Diverse Führungsteams bringen nachweislich viele Vorteile für Unternehmen:
Unterschiedliche Perspektiven, innovativere Problemlösungen und schlussendlich eine höhere Arbeitgeberattraktivität“, betont Gudrun Heidenreich-Pérez, Partnerin bei Deloitte Österreich. „Allerdings hat die Sicherstellung von Diversität für viele Unternehmen keine Priorität. Das muss sich dringend ändern, gerade um die großen Umbrüche rund um Digitalisierung und Demografie erfolgreich bewältigen zu können.“
Ein Grund für die mangelnde Diversität in den Führungsetagen ist unter anderem unbewusste Voreingenommenheit, auch bekannt als Unconscious Bias. Im Kontext von Personalentscheidungen spielen laut Umfrage vor allem der Sympathieeffekt (73%), also die Bevorzugung von Personen aufgrund persönlich empfundener Sympathie, sowie der Affinity Bias (62 %), also die Bevorzugung von Personen, die einem ähnlich sind, eine große Rolle. Und auch der Confirmation Bias (31 %) und damit die Bevorzugung von Informationen, die die eigene vorgefasste Meinung bestätigen, ist ein zentraler Einflussfaktor.
„Unbewusste kognitive Voreingenommenheit betrifft uns alle und verleitet zu Entscheidungen, die auf unvollständigen und einseitigen Informationen basieren. Im Kontext von Stellenbesetzungen führt das vor allem zu starker Homogenität“, erklärt Gudrun Heidenreich-Pérez. „Um dem zu entgehen, müssen Entscheidungsprozesse reflektiert werden. Und man muss sich Wahrnehmungsverzerrungen und ihrer beeinflussenden Wirkung bewusst werden.“
Führungskräfte stehen zweifellos vor erheblichen Herausforderungen. Zur Bewältigung der Aufgaben sind nicht nur diverse Teams, sondern auch entscheidungsbereite (48 %) und empathische (40 %) Persönlichkeiten gefragt. Verantwortungsbewusstsein (39%) und die Fähigkeit, schnell komplexe Situationen zu erfassen (29 %), gelten ebenfalls als wichtige Eigenschaften. Aspekte wie Mut (7 %), Selbstvertrauen (7 %) und
Risikobereitschaft (1 %) spielen derzeit nur eine untergeordnete Rolle.
Hinsichtlich Kompetenzen haben die Befragten klare Vorstellungen: Ein Großteil (56 %) sucht nach Personen, welche die Fähigkeit haben, andere zu inspirieren und zu motivieren. Aber auch der Bereitschaft partnerschaftlich zu agieren (47 %) sowie strategische Orientierung zu geben und Sinn zu vermitteln (42 %) wird große Bedeutung beigemessen. Dabei haben die Unternehmen die gesuchten Persönlichkeiten häufig bereits im Haus: So geben 42 % der Befragten an, die Top-Managementpositionen der vergangenen Jahre vorwiegend intern besetzt zu haben.
„In der Praxis zeigt sich: Die Identifikation von Talenten innerhalb der Organisationen gewinnt an Bedeutung, gerade vor dem Hintergrund einer
anrollenden Pensionierungswelle“, so Gudrun Heidenreich-Pérez. „Was wesentlich dabei ist: Sowohl bei internen als auch externen Besetzungen ist ein systematisches Vorgehen der Schlüssel, um subjektive Personalentscheidungen zu verhindern. Besetzungen im Top-Management haben hohe Tragweite – sie erfordern eine entsprechend professionelle Vorgehensweise.“
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