„Lasst uns froh und munter sein“– oder doch nicht?
Nach den Krisenzeiten der vergangenen Jahre sehnen sich die Österreicher:innen endlich wieder nach einem besinnlichen Weihnachten. Doch trotz sinkender Inflation trüben die anhaltend hohen Preise in den Geschäften die Vorfreude auf das Fest. Das hat Auswirkungen auf die weihnachtliche Kauflust: Viele Konsument:innen wollen bei Geschenken und den Ausgaben für die Festtage sparen. Auch bei den alljährlichen Spendensummen wird der Rotstift angesetzt.
Österreich feiert Festtage auf Sparflamme.
Der repräsentative Christmas Survey von Deloitte Österreich zeigt: Trotz Weihnachtsdekoration in heimischen Schaufenstern hält sich bei Herr und Frau Österreicher die Festtagsstimmung in Grenzen. Grund dafür sind die anhaltend hohen Preise im Handel:
„Weihnachten im
Krisenmodus – daran sind die Menschen hierzulande mittlerweile zwar
gewöhnt. Doch trotz allmählich sinkender Inflation sind es vor allem die
nach wie vor hohen Preise in den Geschäften, die die Vorfreude auf das
Fest für ein Drittel der Befragten dämpfen.“
Harald Breit | CEO | Deloitte Österreich
Die getrübte Stimmung wirkt sich auch auf die weihnachtliche Kauflust aus: Fast ein Drittel (30 %) plant in diesem Jahr weniger Geld für Geschenke auszugeben, 26 % möchten auch die monetären Aufwendungen an den Festtagen selbst reduzieren. Ein erneuter Rückschlag für den Handel, wie Harald Breit analysiert.
Geschenk- und Spendenlaune der Österreicher:innen geht zurück
Völlig auf das Schenken zu verzichten, kommt für die meisten Befragten dennoch nicht in Frage. Unter dem Weihnachtsbaum finden sich auch in diesem Jahr vor allem Klassiker wie Gutscheine (35 %), Spieleartikel (27 %) und gemeinsame Zeit (26 %). Die Auswahl der Geschenke machen viele dabei vor allem vom Preis (59 %), der Qualität (44 %) und der Lieferzeit (22 %) abhängig.
Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich, analysiert: Immerhin 100 bis 499 Euro wollen die meisten heuer für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Ein knappes Fünftel (17%) plant, über 500 Euro auszugeben.
Doch während die Weihnachtsausgaben für das eigene Umfeld gesetzt sind, scheint die Hilfsbereitschaft für fremde Menschen unter den aktuellen Sparabsichten zu leiden. So plant die Mehrheit (56 %) der Österreicher:innen, rund um das diesjährige Fest nichts zu spenden. 11 % jener, die spendenbereit sind, möchte die Summen zudem reduzieren.
Vorweihnachtswunder für den Handel
Der November liefert den Startschuss für dieWeihnachtseinkäufe vieler Österreicher:innen. Ein Drittel (33%) der Befragten geben an, noch im November Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Rund um den Black Friday machen 16% der Österreicher:innen ihre Besorgungen.
„Der amerikanische Konsum-Aktionstag erfreut sich vor allem bei den jüngeren Generationen wachsender Beliebtheit. Ein Drittel der Gen Z und immerhin jede:r Fünfte Millennial besorgt an diesem Datum Weihnachtsgeschenke – Tendenz steigend. Die Händler:innen dürfen sich also an diesem Tag auf ein Umsatzplus freuen.“
Orsolya Hegedüs | Partnerin & Consumer Lead | Deloitte Österreich
Etabliertere Generationen scheinen dabei unbeeindruckt von Black Friday, Cyber Monday und Co.: Nur 13% der Generation X und 4% der Baby Boomer geben an, die Zeit um den Black Friday bewusst für Weihnachtseinkäufe zu nutzen.