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Future of Migration

Welche Zukunftstreiber beeinflussen unsere Gesellschaft, wenn es um das Thema ‚Flucht und Migration‘ geht? Was muss beachtet werden? Wie sollen wir uns verhalten und agieren? Um auf diese Fragen eine Antwort zu erhalten, haben wir, anhand ausgewählter Zukunftstreiber, Szenarien entwickelt.

Center for the Long View - Future of Migration (DE)

Center for the Long View - Future of Migration (EN)

Was sind plausible Szenarien für die Zukunft?

Szenario 1: Entwicklungsunion

Die internationale Staatengemeinschaft verfolgt eine gemeinsame, langfristig ausgelegte Entwicklungsstrategie mit dem Ziel sowohl regionale als auch globale Herausforderungen in Zusammenarbeit zu meistern. Kern der Bemühungen im Bereich Flucht und Migration ist es, die Fluchtursachen in den Herkunftsländern zu bekämpfen. 

Szenario 2: Entwicklungspuzzle

Alle Versuche, eine gemeinsame internationale Entwicklungsstrategie zu verfolgen, sind fehlgeschlagen. Internationale Kooperationen scheitern an Interessenskonflikten in politischen und wirtschaftlichen Fragen. Staaten wollen sich individuell profilieren und internationale Zusammenarbeit wird für die außenpolitische Positionierung instrumentalisiert. Dies hat zur Folge, dass überregionale Probleme in Kleinprojekten mit vielen verschiedenen Partnern bewältigt werden müssen. 

Szenario 3: Zerfall der Entwicklungsarbeit

Innenpolitische Interessen prägen die Entwicklungsarbeit. Projekte werden mehrheitlich bilateral abgewickelt was eine langfristig orientierte, internationale Entwicklungszusammenarbeit erschwert. Richtungsweisend für das Engagement im Bereich Flucht & Migration sind vor allem die Innenpolitik, die öffentliche Meinung und die Medien. Öffentlichkeitswirksamkeit und Pragmatismus sind daher oberste Priorität bei der Wahl der Projekte, wodurch vor allem Partnerschaften mit Schwellenländern von hoher innenpolitischer Relevanz die Entwicklungsarbeit prägen. 

Szenario 4: Entwicklungsmarketing

Aufgrund der innenpolitischen Einflüsse verkürzen sich die Projektzyklen und öffentlichkeitswirksame Initiativen mit schnell messbaren Erfolgen rücken in den Fokus. Lösungen für Flucht und Migration werden im Rahmen von globalen Konferenzen entwickelt, die jedoch von innenpolitischen Agenden dominiert werden. Diskussionen drehen sich um Verteilungsfragen und Maßnahmen mit kurzfristiger Wirkung und hoher Sichtbarkeit, wie beispielsweise die Ersthilfe in nationalen Kontexten.

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