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Analysen

Klimawende bis 2050? 

Mögliche Wege zur Erreichung der Pariser Klimaziele in der EU

Gemäß des Pariser Klimaabkommens will die EU bis 2050 mehr oder weniger alle Treibhausgase einsparen. Das Whitepaper "Energie - Grundlage des Klimas 2050" zeigt, welchen Beitrag die Energiewirtschaft zur Erreichung der für 2050 gesetzten Klimaziele leisten kann.

Methodik und zentrale Fragen des Whitepapers

Ob die Energie- und Klimaziele erreicht werden können, hängt von vielen Faktoren ab. Wir wollen hier zwei Dimensionen herausstellen: 

  1. den technologischen Fortschritt bzw. den Nutzungsgrad bestehender und neuer Technologien 
  2. die Konsequenz im politischen Handeln der EU-Mitgliedsstaaten. 

Aus ihrer Kombination ergeben sich vier Szenarien. Diese sind abhängig vom Grad der Anwendung innovativer Technologien und des politischen Engagements der Regierungen, die gesetzten Ziele auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichen Erfolgschancen verfolgen. Grundlagen sind wesentliche Annahmen u.a. zu Elektrifizierung des Straßenverkehrs, Technologiekosten, Kohleausstieg, Gebäudesanierungen und CO2-Bepreisung.

Die vier Szenarien im Überblick:

  • Immer weiter so: In diesem Szenario wird sowohl ein verhaltenes politisches Engagement als auch ein sich nicht beschleunigender technologischer Fortschritt unterstellt.
  • Wir schaffen das: Im zweiten Szenario zeigen die Regierungen sehr große Ambitionen, die Energie- und Klimaziele zu erfüllen. Ehrgeizige und effektive kurz- und mittelfristige Maßnahmen lassen die EU ihre 2030-Ziele bei gleichzeitiger moderater Weiterentwicklung der Technologien annähernd erreichen.
  • Entwickeln und skalieren: Diese Zukunftsvision steht für einen hohen Anwendungsgrad innovativer Technologien gegenüber einem geringen politischen Engagement. Mobilitätskonzepte ändern sich, es wird energieeffizienter produziert, und Technologien, an denen heute noch geforscht wird, halten im industriellen und privaten Umfeld Einzug.
  • Neues grünes Europa: Dieses Szenario ist geprägt von der Kombination aus wirkungsvollen politischen Bemühungen in Verbindung mit innovativen technologischen Entwicklungen. Effizienzsteigerungen und Preissenkungen emissionsfreundlicher Technologien werden durch einen passenden politischen Rahmen begleitet.

Was bedeuten die einzelnen Szenarien für Politik, Industrie und Verbraucher? Welche Implikationen ergeben sich für die Sektoren Strom, Wärme und Transport? 

Klimawende bis 2050? Mögliche Wege zur Erreichungder Pariser Klimaziele in der EU

Die Energiewende als Schlüsselfaktor des Klimaschutzes

Sowohl der Schutz des Weltklimas als auch die Lösung des globalen Energieproblems sind zentrale Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Klimaschutz steht heute ganz selbstverständlich auf der politischen Agenda in Europa. Auch die Bevölkerung wird aktiver, die „Fridays for future“-Bewegung ist nur ein Beispiel hierfür.

Ursache der globalen Erwärmung ist die überproportionale Anreicherung der Erdatmosphäre mit Kohlenstoffdioxid. Das Treibhausgas entsteht v. a. aber durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas. Die Folgen sind vielseitig. Beispiele:

  • zunehmend extremere Wetterereignisse
  • Hochwasser und Anstieg des Meeresspiegels 
  • verstärkte Verbreitung von Krankheiten

Der Gegenspieler zu den fossilen Energieträgern sind die erneuerbaren Energien. In Deutschland liegt Ihr Anteil am Endenergieverbrauch bei 14 %, in der EU bei 17 %. Damit hat sich dieser Anteil von 2005 bis 2017 etwa verdoppelt. In den letzten Jahren wurden einige Weichen in Richtung erneuerbarer Energien gestellt. So kann ein Solarpark heute auch ohne Förderung wirtschaftlich attraktiver als ein Kohlekraftwerk sein.

Allerdings liegt die EU weltweit in Bezug auf den Anteil alternativer Energien gerade einmal im Durchschnitt. Es gibt viele afrikanische Länder mit einem Anteil der Erneuerbaren von über 90 %. Auch Nationen wie Kanada und Schweden können deutlich höhere Anteile an treibhausgasarmer Erzeugung vorweisen. Einen globalen Trend in der Energiewirtschaft hin zu den Erneuerbaren gibt es jedoch bislang nicht. Der Grund: Die neuen alternativen Technologien ersetzen die zurückgehenden traditionellen Energiequellen nur etwa in gleichem Maße, können sie aber noch nicht deutlich überkompensieren.

Zur Eindämmung der globalen Erwärmung ist es entscheidend, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid drastisch zu reduzieren. Der Langzeiteffekt von CO2 in der Atmosphäre (Verweildauer etwa 120 Jahre) und das Missverhältnis zwischen CO2-Emission und der natürlichen Umwandlung zurück in Sauerstoff werden laut Wissenschaftlern sonst zu einem Anstieg der Temperatur von mehr als 2° C führen.  

Klimaziele 2050: Wie kann die Energiewirtschaft ihren Beitrag leisten?

Politische und wirtschaftliche Interessen setzen für die Energiewirtschaft den Rahmen zur Umsetzung der Energiewende. So hat sich Deutschland z.B. bereits für den Ausstieg aus der Kernenergie und schließlich auch für den Ausstieg aus der Erzeugung mittels Kohle grundsätzlich entschieden. Neben der alternativen Stromerzeugung werden z.B. auch neue Konzepte zur Wärmeerzeugung, Mobilität und Gebäudesanierung erforderlich sein, um den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich zu mindern.

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