Hallo, ich bin Tatjana und bin seit 2013 Teil des Regulatory & Legal Support Teams innerhalb von Risk Advisory. Hier gehöre ich dem Servicebereich Financial Industry Risk & Regulatory an, in dem wir primär Banken und Finanzdienstleister bei regulatorischen Fragestellungen unterstützen.
In der Regulatorik ändern sich die Anforderungen der Aufsicht ständig. Das macht meine Arbeit sehr dynamisch und bringt immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Gerade im Bereich Sustainable Finance bewegt sich im Moment viel. Wie das meinen Arbeitsalltag prägt, erzähle ich hier.
Hallo Tatjana, was können wir uns unter dem Bereich Regulatory & Legal Support vorstellen?
Der Bereich Regulatory & Legal Support unterteilt sich in drei Offerings: Financial Crime, Financial Industry Risk and Regulatory (FIRR) und Compliance. Ich gehöre dem Offering FIRR an. In unserem Bereich unterstützen wir primär Banken und Finanzdienstleister bei regulatorischen Fragestellungen. Unser Tätigkeitsfeld ist hierbei sehr vielfältig. Von Modellvalidierung und der Bewertung von Finanzinstrumenten, über die Implementierung neuer Eigenkapitalvorschriften bis hin zur Unterstützung bei der Umsetzung der regulatorischen Melde- und Offenlegungspflichten.
Wie genau sieht deine tägliche Arbeit aus? Mit welchen Themen und Aufgaben setzt du dich in deinem Alltag auseinander? Und wer sind eigentlich deine Kunden?
Eine generelle Beschreibung ist aus meiner Sicht nicht möglich, da jeder Tag anders ist. Der Tag ist aber häufig von Abstimmungscalls mit Mandant:innen und Kolleg:innen geprägt, um die Aufgaben für den Tag abzustimmen. Dazwischen werden die besprochenen Themen dann abgearbeitet. Hinzu kommen interne organisatorische Aufgaben. Sei es die Genehmigung von Schulungen, die Organisation von Learnings oder auch die Auftragsanlage.
Zu meinen Kunden zählen international agierende Finanzdienstleister oder Banken. Häufig beginnt ein Projekt bei uns mit der Veröffentlichung neuer regulatorischer Anforderungen, die es zunächst zu verstehen gilt – insbesondere welchen Herausforderungen unsere Kunden ausgesetzt sind. Sobald diese identifiziert sind, kümmern wir uns mit den Kunden gemeinsam darum, einen Projektplan zu definieren, um zu einem Stichtag die neuen Anforderungen umzusetzen. Häufig beginnen diese Projekte mit einer Bestandsaufnahme und der Identifizierung des Handlungsbedarfs. Anschließend folgt die Implementierungsphase und schließlich der abschließende Test, bei dem wir prüfen, ob die geforderten Inhalte auch wie geplant umgesetzt worden sind.
Derzeit liegt dein Hauptaugenmerk auf den Melde- und Offenlegungspflichten sowie regulatorischen Anforderungen für Banken im Kontext von Sustainable Finance. Kannst du uns genauer erklären, was dahintersteckt und was so spannend daran ist?
Banken sind verpflichtet, der Aufsicht, also der Bundesbank oder der EZB, in regelmäßigen Abständen über ihre Risiken und Finanzausstattung zu berichten. In den vergangenen Jahren hat die Aufsicht den Umfang der zu meldenden Information stark ausgeweitet. Auch die Anforderungen an die Offenlegungsberichte haben sich stetig erweitert. Banken müssen zum Beispiel neben dem Geschäftsbericht auch ihre Risiken in Bezug auf das Aufsichtsrecht offenlegen. Dies bedeutet für Banken häufig, neue Datenanforderungen umzusetzen, damit sie die Informationen in der geforderten Form bereitstellen können. Projekte in diesem Rahmen haben immer eine technische, datengetriebene Komponente und eine fachliche Komponente, denn bevor technisch etwas umgesetzt wird, muss zuerst verstanden werden, was die genauen Anforderungen sind. Die Analyse der neuen technischen Anforderungen, die Implementierung und am Ende der Test machen solche Projekte besonders spannend, denn man sieht zum Schluss den Output der geleisteten Arbeit.
Sustainable Finance ist ein Thema, das seit ein paar Jahren immer stärker in den Fokus der Aufsicht rückt, da Banken einen erheblichen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten können, indem sie u.a. die Kreditvergabe steuern. Ein Beispiel dafür wäre, wenn keine Kohlekraftwerke mehr finanziert werden. Dazu gab es die verschiedensten Veröffentlichungen. Auch die Erwartungshaltung der Aufsicht wurde und wird zukünftig immer konkreter, wie Banken mit ESG-Risiken umgehen sollen.
Die Risiken für Banken sind unter anderem physische Risiken, z.B. wenn die hinterlegten Sicherheiten an Wert verlieren, die Geschäftsgrundlage sich eventuell ändert, aber auch Reputationsrisiken selbst, wenn herauskommt, dass Banken weiterhin unökologische Finanzierungen tätigen. Auch hier spielen Daten eine große Rolle. Um überhaupt die ESG-Risiken messen zu können, müssen sie erst einmal erhoben werden. Ich persönlich finde das Thema spannend, da wir dazu noch viele weitere regulatorische Anforderungen erwarten, wie zum Beispiel erhöhte Offenlegungspflichten und Meldeanforderungen.
Du bist seit 2013 bei Deloitte. Was war dein persönliches Highlight bisher?
Seit 2013 ist viel passiert! Ein Highlight zu nennen, fällt mir tatsächlich schwer. Vieles hat mir in den vergangenen Jahren große Freude bereitet. Vor der Pandemie bestand mein Alltag darin, dass ich in der Regel vier Tage beim Kunden vor Ort war. Die Möglichkeit, in verschiedenen Städten in Deutschland zu arbeiten, hat mir immer große Freude bereitet. Vor allem dann, wenn man mit einem tollen Team vor Ort war und abends nach der Arbeit regelmäßig zusammensaß. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, mehrmals nach Chicago zu fliegen, als wir dort einen Asset-Manager geprüft haben.
Grundsätzlich würde ich aber zusammenfassend meine Kolleg:innen nennen, mit denen ich in den letzten 8 Jahren zusammenarbeiten durfte und viel erlebt habe. Als ich mit 22 Jahren angefangen habe, bei Deloitte zu arbeiten, wusste ich nicht, was mich erwartet. Das Team hat mir geholfen, mich schnell bei Deloitte zurechtzufinden und konnte auf diversen Firmenevents viele Kontakte knüpfen und Freundschaften schließen. Dies wurde insbesondere durch unsere alljährlichen Summer Risk Days auf Mallorca gefördert. Leider haben sich die Zeiten durch die Pandemie geändert, aber ich bin mir sicher, dass wir bald wieder ähnliche Events organisieren werden.
Bei Deloitte stehen einem viele Wege und Türen offen. Man muss diese Wege nur einschlagen, dann kommt man auch weit nach oben.
Was sind die größten Herausforderungen in deinem Beruf und was macht dir besonders viel Spaß an deiner Arbeit?
Eine der größten Herausforderungen war sicherlich die Pandemie. Unser Job besteht vor allem darin, mit unserer Mandantschaft zusammenzuarbeiten. Als dies von heute auf morgen nur noch remote möglich war, mussten neue Wege gefunden werden, die Kontakte ähnlich zu pflegen, wie es vor der Pandemie der Fall war. Vieles musste in die digitale Welt verschoben werden und nach zwei Jahren Pandemie können wir sicherlich alle sagen, dass trotz der unterschiedlichsten Tools nichts über ein physisches Treffen geht.
An meinem Job schätze ich insbesondere die Arbeit mit den unterschiedlichsten Charakteren, seien es die Teammitglieder oder die Mandant:innen. Einer neuen Herausforderung gegenüberzustehen und die Lösung im Team gemeinsam zu erarbeiten, bereitet mir große Freude. Außerdem schätze ich den respektvollen Umgang innerhalb von Deloitte. Wenn man vor einem Problem steht, kennt immer jemand jemanden, der einem helfen kann. Der erfolgreiche Abschluss eines Projekts steht dabei immer im Mittelpunkt.
Häufig erreicht man diese Ziele vor allem dann, wenn das Team zusammenhält und an einem Strang zieht. Daher befürworte ich Teamevents, damit neben dem oft stressigen Alltag auch eine Abwechslung folgt, die die Motivation fördert. Es reicht schon, nach der Arbeit gemeinsam essen oder das bekannte „Feierabendbier“ trinken zu gehen. Wichtig bei all den Dingen ist das Vertrauen untereinander und ein offenes Ohr, um das Gefühl zu vermitteln, dass man für einander da ist, auch in schwierigen oder stressigen Situationen.
Welches Mind- und Skillset sollten Bewerber:innen mitbringen, um im Bereich Regulatory & Legal Support erfolgreich zu sein?
Grundsätzlich gibt es aus meiner Sicht nicht DAS Mind- und Skillset. Wir profitieren von den unterschiedlichsten Charakterzügen. Grundsätzlich sollte man aber gegenüber neuen Themen und Herausforderungen offen sein und in einem dynamischen Arbeitsumfeld arbeiten wollen. Unsere Arbeit ist sehr vielseitig und jedes Projekt birgt neue Herausforderungen. Darüber hinaus ist es sicherlich hilfreich, offen gegenüber Menschen zu sein und eine gewisse Kommunikationsstärke vorzuweisen, denn wir arbeiten häufig eng mit unseren Mandant:innen zusammen.
Wir erwarten von Bewerber:innen nicht, dass sie das volle aufsichtsrechtliche Fachwissen bereits mitbringen. Vielmehr ist es uns wichtig, dass wir die Motivation der Kanditat:innen erkennen, sich mit neuen Herausforderungen auseinander zu setzen. Man hört nie auf zu lernen, und dieses learning findet in häufig on-the-job statt.
Außerdem ist eine generelle Reisebereitschaft sehr willkommen. Ich glaube nicht, dass die alten „Beraterzeiten“ wiederkommen, aber für das eine oder andere Projekt werden wir sicher wieder reisen müssen. Dies soll allerdings nicht abschreckend wirken: Je nach Standort variierte auch vor der Pandemie die Reisetätigkeit stark.
Hast du einen persönlichen Tipp für den Berufseinstieg in deinem Team?
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr hilfreich ist, sich ein breites Netzwerk aufzubauen, um auf die Expertise der Kolleg:innen aufsetzen zu können. Jemand kennt immer jemanden, der einem helfen kann. Außerdem ist Offenheit gegenüber neuen Themen und Fragestellungen wichtig. Ein pauschales „ich kann das nicht, das habe ich noch nicht gemacht“ wird einen auf Dauer nicht weiterbringen. Bei Deloitte stehen einem viele Wege und Türen offen. Man muss diese Wege nur einschlagen, dann kommt man auch weit nach oben. Und das im Team und nicht als Einzelkämpfer.
Erfahre mehr über deine Karrieremöglichkeiten im Bereich Risk Advisory und finde deinen Traumjob bei uns im Regulatory & Legal Support Team!