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"Die Welt befindet sich in einem sich stetig beschleunigenden Wandel. Insbesondere technologische Veränderungen sind tiefgreifend. Consulting-Firmen müssen in der Lage sein, ihre Kunden auf diesen Transformationen zu begleiten."

Nicolai, Managing Partner für das Business Consulting, berichtet, wie er bei seiner Arbeit den Spagat schafft, Kunden und Kolleg:innen gleichzeitig zufrieden zu machen.

Hallo, mein Name ist Nicolai und ich leite als Managing Partner den Bereich Consulting bei Deloitte.
Im Consulting unterstützen wir Kunden bei wichtigen Entscheidungen und begleiten sie durch Veränderungsprozesse. Das sind die beiden wesentlichen Aufgaben – gestern, heute und morgen. Wie ich die vergangenen 20 Jahre bei Deloitte erlebt habe und wie ich mir die Zukunft vorstelle, erzähle ich euch gerne hier im Blog. 

Wie hat alles für dich angefangen bei Deloitte, was hat dich all die Jahre gehalten und was hält dich noch heute?
Der Anfang war ein unfreiwilliger: Ich hatte bei Arthur Andersen angefangen. Als die Firma aufgelöst wurde, wechselte der gesamte Consulting-Bereich zu Deloitte. Groß gefragt wurde ich nicht … aber natürlich habe ich mich selbst gefragt, ob ich mitgehe oder nicht. Der Grund, damals mitzugehen, waren meine Kolleg:innen. Und das ist auch der Hauptgrund, der mich all die Jahre bei Deloitte gehalten hat: Ich konnte mir nie vorstellen, woanders vergleichbare Kolleg:innen zu finden. Das kollegiale Umfeld ist entscheidend für die Zufriedenheit im Job. Das bezieht sich übrigens nicht nur auf die Kolleg:innen in Deutschland, sondern weltweit. Ich finde es faszinierend, was für tolle Menschen auf der ganzen Welt für Deloitte arbeiten.

Was sind deine Aufgaben als Managing-Partner und was gefällt dir am meisten daran?
Meine Aufgaben sind ganz vielfältig. Zusammengefasst geht es darum, Kunden und Kolleg:innen zufrieden zu machen. Am meisten gefällt es mir, wenn ich merke, dass ich wirklich etwas verändern konnte.

Was bewegt die Consulting-Branche zurzeit?
Die Welt befindet sich in einem sich stetig beschleunigenden Wandel. Insbesondere technologische Veränderungen sind tiefgreifend. Consulting-Firmen müssen in der Lage sein, ihre Kunden auf diesen Transformationen zu begleiten – von der ersten Idee bis zur operativen Umsetzung. Das fordert von uns nicht nur neue Kompetenzen, sondern auch andere Formen der Leistungserbringung. Hier haben wir gleichermaßen einen Qualitäts- und einen Preis-Wettkampf. Das ist eine große Herausforderung, aber auch sehr spannend. Ich bin froh, dass ich diese Veränderungen als Teil von Deloitte aktiv mitgestalten kann und nicht in einem Beratungsunternehmen arbeite, das von den Veränderungen überrollt werden wird.

Wo siehst du Consulting in den nächsten 2-3 Jahren? Welche Änderungen werden auf die Branche zukommen? Was werden vielleicht neue Schwerpunkte sein?
Schon vor 20 Jahren wurden Consultants für zwei wesentliche Aufgaben beauftragt: erstens zur Entscheidungsunterstützung und zweitens zur Veränderungsbegleitung. Das wird in 20 Jahren auch noch so sein. Was sich verändern wird, sind die Inhalte und die Arbeitsweisen. Wir werden noch viel stärker ganz unterschiedliche Fachbereiche zusammenbringen müssen in integrierten Teams. Die einfache Trennung von „Strategen“ und „Tekkis“ ist heute schon nicht mehr angebracht und wird in 3 Jahren noch viel unpassender sein. Ohne Verständnis für Technologie kommt keiner mehr voran – und ohne Übersetzungs- und Kommunikationsfähigkeit auch nicht.

Die Welt befindet sich in einem sich stetig beschleunigenden Wandel. Insbesondere technologische Veränderungen sind tiefgreifend. Consulting-Firmen müssen in der Lage sein, ihre Kunden auf diesen Transformationen zu begleiten.

Unter Berücksichtigung der gerade aufgezeigten Transformation: Welche Profile sucht ihr aktuell und in Zukunft – sowohl auf dem Level Berufseinsteiger:in als auch auf dem der Berufserfahrenen?
Es ist sicherlich keine Überraschung, wenn ich sage, dass wir sehr unterschiedliche Profile brauchen. So unterschiedlich, dass ich es gar nicht in vereinfachter Form erklären kann, ohne den Rahmen komplett zu sprengen. Daher an dieser Stelle meine Empfehlung: Schaut euch auf unserer Consulting-Jobbörse um. Auch wenn ihr in der Jobbörse keine passende Rolle für euch finden solltet, kann es sein, dass ihr gut zu uns passt – bewerbt euch in diesem Fall einfach initiativ.

Welche Fähigkeiten und Eigenschaften sollten Neueinsteiger:innen deiner Meinung nach mitbringen, um eine erfolgreiche Karriere im Consulting zu machen? Wer passt gut in euer Team?
Hier gilt auch wieder das, was immer schon im Consulting galt: Das bestehende Fachwissen ist gar nicht so entscheidend. Es geht darum, dass man sich schnell neues Wissen aneignen kann. Man muss komplexe Sachverhalte erfassen und vereinfachen können. Dazu gehören auch immer mehr Verständnis für Technologie und Statistik, weil die Welt so datengetrieben geworden ist.

Wichtig sind aber auch die sogenannten Soft Skills: Offenheit für Neues, kein Schubladen-Denken, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, die Fähigkeit, sich selbst und auch andere zu motivieren – und vor allem Humor!

Dieses Jahr war für uns alle ein besonderes – sowohl privat als auch beruflich. Was konntest du für die Ausrichtung des Consulting-Bereichs aus dieser Zeit mitnehmen?
Mein Lebensmotto ist „Geht nicht gibt’s nicht“. Ich konnte aus dieser Zeit etwas mitnehmen, was mich schon länger umgetrieben hat: „Consulting ohne ein hohes Maß an Reisetätigkeit geht nicht?“ – „Geht doch!“

Hat 2020 eher einen süßen oder einen bitteren Beigeschmack für dich? Warum?
Beides!

Süß: Ich habe vieles gelernt, was bisher undenkbar schien, zum Beispiel dass Consulting mit mehr Zeit zu Hause und weniger CO2-Ausstoß möglich ist. Bitter: Gleichzeitig habe ich viele Aspekte, die den Spaß an unserer Arbeit ausmachen, nicht erleben dürfen.

Bitter: Ich musste im Sommer Entscheidungen zu Boni und Gehaltserhöhungen treffen, die mir sehr schwergefallen sind, weil sie für alle enttäuschend waren. Süß: Es hat mir noch einmal klar gemacht, dass Deloitte eine Größe und Substanz hat, in der wir aktiv Entscheidungen zur Krisenbewältigung treffen können und nicht direkt in Turbulenzen geraten, die weit schlimmere Maßnahmen zur Folge gehabt hätten, wie Kurzarbeit oder Kündigungen.

Süß: Ich konnte bei meinen Töchtern mal wieder in die Rolle des Lehrers schlüpfen. Das war eigentlich seit Fahrradpass und Seepferdchen vorbei. Bitter: Wir hatten dieses Jahr zwei tolle Reisen vor, die beide nicht möglich waren.