Hallo, ich bin Valentinos und als Senior Consultant im Team Financial Industry Risk & Regulatory innerhalb von Risk Advisory tätig mit Fokus auf den Sektor Banking & Capital Markets.
Ich berate vor allem Banken bezüglich der Umsetzung der UNEP FI Frameworks und des EZB-Klimastresstests. Mein Team und ich haben zum Beispiel ein quantitatives formales Rahmenwerk geschaffen. Damit können wir die Auswirkung eines steigenden Karbonpreises auf Unternehmen und deren veränderte Kreditausfallwahrscheinlichkeit messen und bewerten. Wie das im Detail funktioniert, erzähle ich hier.
Erzähl uns doch, was sich hinter Financial Industry Risk & Regulatory verbirgt, wie du zu Deloitte gekommen bist und was du davor gemacht hast.
Financial Industry Risk & Regulatory hilft Banken, Versicherungen und Asset Managern dabei, ihre finanziellen Risikobereiche durch die Entwicklung und Einführung von Governance, Prozessen, Modellen, Daten, Technologien und Reporting zu steuern. Ich persönlich gehöre einem Bereich an, der vor allem Banken in der Ausrichtung und Umsetzung ihres Risikomanagements berät.
Nachdem ich mein Bachelorstudium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim abgeschlossen hatte, wollte ich unbedingt das Risikomanagement von Banken genauer verstehen und die praktische Arbeit kennenlernen. So bin ich auf Deloitte gestoßen und habe mich erst einmal für ein Praktikum beworben. Im Januar 2021 konnte ich im Team von Stefan Ebenfeld erste Einblicke gewinnen. Gemeinsam haben wir eine Methodik für den EZB-Klimastresstest entwickelt. Die Arbeit im Team und das für mich besonders spannende Themengebiet haben letztendlich zu dem Entschluss geführt, mein eigentlich geplantes Masterstudium nicht anzutreten und stattdessen als Consultant bei Deloitte fest einzusteigen.
Mit deinen erworbenen Kenntnissen in Mikroökonomie und Statistik berätst du auch Banken bezüglich der Umsetzung der UNEP FI Frameworks und des EZB-Klimastresstests. Was genau kann man sich darunter vorstellen?
Die UNEP FI ist eine globale Partnerschaft zwischen dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen und dem privaten Finanzsektor. Besonders wichtig für meine Arbeit ist das daraus entstandene UNEP FI Framework. Es ist im Jahr 2018 erschienen und stellt eine Blaupause dar für die Integration von Klimarisiken in das allgemeine Risikomanagement von Banken. Dabei wird zwischen physischen und transitorischen Klimarisiken unterschieden. Transitorische Klimarisiken entstehen durch politische und gesellschaftliche Reaktionen auf die globalen Klimaveränderungen und drücken sich in erster Linie durch eine Erhöhung des Karbonpreises, also den Preis pro emittierter Tonne CO2, für Unternehmen aus. Die zusätzlichen Emissionskosten der Unternehmen bergen wiederum Risiken für Banken, die betroffene Unternehmen finanzieren. Um die Auswirkungen auf Unternehmen und Banken zu messen, bedient sich das UNEP FI Framework eines Ansatzes aus der Mikroökonomie, der auf einer Preiselastizitätsmodellierung beruht und mit dem ich als Volkswirt natürlich vertraut bin.
Mein Team und ich haben diese qualitativ beschriebene Grundidee aufgegriffen und daraus ein quantitatives formales Rahmenwerk geschaffen. Damit sind wir nun in der Lage, die Auswirkung eines steigenden Karbonpreises auf Unternehmen zu messen und daraus eine veränderte Kreditausfallwahrscheinlichkeit betroffener Unternehmen abzuleiten. Um unsere Rechnungen durchführen zu können, müssen wir große Mengen an Daten verarbeiten und statistisch auswerten. Dabei kommen mir die Statistikmodule aus dem Studium zugute.
Ich arbeite mich täglich in neue Sachverhalte ein und habe eine große fachliche Abwechslung, mit der ich meine Neugier stillen kann. Gleichzeitig trage ich meinen Teil dazu bei, diese Welt ein bisschen grüner zu machen.
Mit deinem Schwerpunkt bist du auch Teil des Sektors Banking & Capital Markets. Mit welchen weiteren Themen beschäftigst du dich und mit welchen Lösungen unterstützt du Kunden?
Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem EZB-Klimastresstest. Daneben begleite ich aber auch noch weitere Themen im Risikomanagement, hauptsächlich mit dem Fokus auf ESG. Besonders wichtig ist unseren Kunden die Integration von Klimarisiken in den ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) und die Durchführung von klimabedingten Szenarioanalysen.
Was macht die Arbeit in diesem Sektor für dich so spannend? Was sind die Highlights deines Berufsalltags und was die größten Herausforderungen?
Das innovative Arbeiten innerhalb meines Teams gefällt mir besonders gut. Wir bewegen uns vor allem mit dem Klimastresstest auf einem neuen Gebiet, das in den nächsten Jahren erst noch erschlossen wird. Ich arbeite mich täglich in neue Sachverhalte ein und habe eine große fachliche Abwechslung, mit der ich meine Neugier stillen kann. Das weiß ich sehr zu schätzen. Gleichzeitig trage ich meinen Teil dazu bei, diese Welt ein bisschen grüner zu machen.
Was sind die Erwartungen an Neueinsteiger:innen?
Speziell in meinem Bereich brauchen Neueinsteiger:innen einen soliden quantitativen Background. Ein Mathematik- oder Physikstudium ist von Vorteil, aber quantitativ ausgerichtete Wirtschaftswissenschaftler:innen sind ebenso willkommen wie Bewerber:innen anderer Fachrichtung mit statistischen oder mathematischen Kenntnissen. Neben akademisch angeeignetem Wissen sind technisches Know-how und Programmierkenntnisse in Python oder R essenziell für Neueinsteiger:innen. Über die fachliche Expertise hinaus zeichnet sich Deloitte auch durch ein angenehmes Miteinander aus. Für die tägliche Arbeit ist deswegen gutes Teamwork unabdingbar. Einzelgänge kommen so gut wie nie vor.
Warum kannst du einen Einstieg in deinem Team auch anderen Absolvent:innen nur weiterempfehlen?
Absolvent:innen würden in meinem Team auf geballte Kompetenz treffen und davon sehr stark profitieren. Darüber hinaus habe ich in meiner bisherigen Zeit eine sehr große Hilfsbereitschaft meiner Kolleg:innen erleben dürfen. Durch unsere offene Diskussionskultur und ein überaus spannendes und innovatives Themengebiet kann ich allen Absolvent:innen den Einstieg in mein Team auf jeden Fall empfehlen.
Was ist dein persönlicher Rat an alle Bewerber:innen: Wie können sie von sich überzeugen?
Bewerber:innen können von sich überzeugen, indem sie sich für unsere Themen begeistern und ein Grundverständnis für die Tätigkeit in der Beratung mitbringen.
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