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Perspektive für junge Menschen

Deloitte-Stiftung vergibt Auszeichnung für Bildungsinitiativen in Deutschland

  • Der Hidden Movers Award zeichnete am vergangenen Dienstag innovative Bildungsinitiativen aus
  • Ob Studienberatung, Ausbildung, Integration oder Gender-Gap – alle Initiativen fördern Chancengleichheit
  • Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten einen Preisgeld von insgesamt 75.000 Euro, Pro-bono-Beratungsleistungen und Coachings

 

München, 17. November 2022 — Die junge Generation unterstützen und befähigen – in herausfordernden Zeiten wie diesen ist das wichtiger denn je. In Deutschland setzen sich viele kleine Initiativen und Projekte für mehr Chancengleichheit unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein und machen damit einen großen Unterschied. Fünf dieser Bildungsinitiativen wurden am vergangenen Dienstag von der Deloitte-Stiftung mit dem Hidden Movers Award 2022 ausgezeichnet.

Unter dem Motto „Weil alle gewinnen, wenn Bildung gewinnt“ fördert die Stiftung mit dem Hidden Movers Award seit 13 Jahren zukunftsträchtiges Engagement im Bildungsbereich. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden in den Kategorien Innovation, Wachstum und Sprachförderung (Kutscheit-Preis) ausgezeichnet.

„Uns haben die zahlreichen Einreichungen sehr beeindruckt. Überall in Deutschland gehen Initiativen und Projekte neue und mutige Wege, um einzelne Biografien und damit Schritt für Schritt die Chancen einer ganzen Generation nachhaltig zu verändern. Gerade nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen und Homeschooling brauchen junge Menschen Angebote, die ihnen helfen, ihr Potenzial voll zu entfalten“, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Grewe, Vorstandsvorsitzender der Deloitte-Stiftung.


Studienberatung auf Augenhöhe – Gewinnerprojekt Innovation
Ein Drittel aller Studierenden bricht das Studium vorzeitig ab. Mehr Beratung zur Wahl des Faches kann diese Quote reduzieren – davon sind die Gründerinnen und Gründer von „Studyway“ überzeugt. Deshalb hat die Initiative eine innovative Form der Studienberatung ins Leben gerufen: Studierende von heute beraten Studierende von morgen kostenfrei und online. Dabei vermitteln sie einen authentischen Einblick in die Inhalte der Lehrgänge und das Leben an der Universität, um die Auswahl aus den heute mehr als 20.000 Studiengängen zu erleichtern.


GrundgeSÄTZE und MINT für Frauen – Gewinnerprojekte Wachstum
Die Werte des Grundgesetzes erlebbar machen – dies hat sich „GrundgeSÄTZE“ zur Aufgabe gemacht und sich damit in der Kategorie Wachstum durchgesetzt. Die Initiative 10drei e.V. gestaltet mit Unterstützung von qualifizierten Ehrenamtlichen und Lehrkräften Workshops für Schülerinnen und Schüler zu den Grundrechten der Menschen in Deutschland. Durch Alltagsbeispiele werden die zentralen Aussagen des Grundgesetzes verständlicher und greifbarer gemacht. Damit möchte die Initiative die Wertebildung junger Menschen fördern und sie zu mehr Verantwortung und Engagement in der Gesellschaft ermutigen.


Die zweite Auszeichnung in der Kategorie Wachstum fördert Chancengleichheit mit Blick auf den Gender-Gap. Denn obwohl Studien zeigen, dass Schülerinnen in MINT-Fächern mindestens genauso gut sind wie ihre männlichen Mitschüler, wagen sie deutlich seltener den Schritt in ein entsprechendes Studium. Hier setzt das Projekt „proTechnicale“ der Sophia.T gGmbH an. Um das Interesse junger Frauen und ihren Einstieg in technische Berufe zu fördern, stellt „proTechnicale“ Oberstufenschülerinnen in Workshops und Seminaren MINT-Karrieren vor und ermöglicht Mentoring. Zudem bietet die Initiative ein „Gap Year“, in dem Interessierte nach dem Schulabschluss Studiengänge und Berufsfelder intensiv kennenlernen können.


Coachingangebote und literarische Begegnungen – Gewinnerprojekte Sprachförderung (Kutscheit-Preis)
Auch die „Freitagsschule“ des Vereins Bildung für alle e.V. setzt bei der Bildungsgerechtigkeit an. Das Gewinnerprojekt in der Kategorie Sprachförderung richtet sich an zugewanderte Auszubildende zwischen 16 und 30 Jahren. Die ausbildenden Betriebe stellen sie an einem Tag pro Woche frei, um Zeit für gezielte, berufsspezifische Sprachförderung zu ermöglichen. Ganz oben auf der Agenda steht das Erlernen von Deutsch als Fremdsprache und des im Job benötigten Fachvokabulars, aber auch Dialekte werden bedacht. Denn wer die Sprache und den Dialekt der neuen Heimat versteht und spricht, kommt ihr ein gutes Stück näher.


„KulTür.Seeds“ ist der zweite Gewinner der Kategorie Sprachförderung. Für die Initiative steht fest: Lesen bildet und verbindet. Daher bietet „KulTür.Seeds“ Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus sozialen Brennpunkten individuelle und niederschwellige Angebote im Literaturbereich. Durch die Produktion eines Hörspiels, durch Schreibworkshops und -Wettbewerbe oder Lesungen – die Initiative vermittelt Wissen und Schreibkompetenz und fördert dabei soziale Integration.


Bildungsgerechtigkeit verwirklichen

„Unsere Hidden Movers leisten einen erstklassigen Beitrag für die deutsche Bildungslandschaft. Durch gezielte Förderung wollen wir diese Initiativen bundesweit stärken und ihre Sichtbarkeit erhöhen“, sagt Dorothea Schmidt, Partnerin bei Deloitte und ab Dezember Mitglied des Vorstands der Deloitte-Stiftung.

„Unser Ziel ist, die ausgezeichneten Projekte bekannter zu machen, damit sie Vorbilder für weitere Initiativen werden können und somit einen noch größeren Beitrag für mehr Chancengleichheit leisten können.“

Alle fünf Preisträger erhalten eine sechsmonatige Pro-bono-Beratung von Deloitte-Beraterinnen und Beratern sowie ein Coaching durch die Social Entrepreneurship Akademie (SEA). Die Gewinner in der Kategorie Innovation dürfen sich zudem über ein Kommunikationspaket mit Fachexpertinnen und -experten von Deloitte freuen. Die Kategorie Wachstum ist zusätzlich mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Kutscheit-Preises erhalten 25.000 Euro.


Preisverleihung: In München und digital
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Hidden Movers Award wurden am 15. November im Münchner Werksviertel ausgezeichnet. Die Veranstaltung wurde von Tijen Onaran moderiert. Über einen Live-Stream konnten sich Interessierte zuschalten. Christine Regitz, Aufsichtsrätin der SAP SE und Präsidentin der Gesellschaft für Informatik, ist in ihrer Rolle als Keynote-Speakerin auf die digitale Bildungsgerechtigkeit in Deutschland eingegangen.

„Noch immer sind Mädchen und Frauen in MINT-Fächern und -Jobs deutlich schwächer vertreten als Jungen und Männer. Eine möglichst frühe Förderung der Mädchen sowie weibliche Vorbilder und Bezugspersonen können das Interesse der Mädchen an MINT-Fächern nachweislich steigern. Hierfür braucht es Engagement und Initiativen, die Chancengleichheit fördern. Die Hidden Movers haben das Potenzial, einen sehr wichtigen Beitrag zu liefern“, so Regitz.

 

Hier steht Ihnen Bildmaterial von der Veranstaltung zum Download zur Verfügung. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Hidden Movers Award.