Zum Hauptinhalt springen

Impact Stories

Insights unserer Kolleg:innen zu unseren
Nachhaltigkeitsaktivitäten im Geschäftsjahr 2023

Unsere engagierten Teams treiben tagtäglich die nachhaltige
Entwicklung von Deloitte voran – von ökologischen und sozialen
Projekten über die Stärkung unserer Unternehmenskultur hin zur
ESG-Transformation für Kunden. Ausgewählte Impact Stories geben einen Einblick in die Vielfalt unserer Themen.

Wissen, was sich regulatorisch tut. Und das weltweit.

 

 

AI-gestütztes Monitoring für ESG-Regulatorik 

Welche Arbeitszeitregelungen gibt es eigentlich in Produktionsstätten in Bangladesch? Und was bedeutet das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz für südamerikanische Zulieferer?  

Weltweit sind in den letzten Jahren unterschiedlichste Gesetze zu ökologischen und sozialen Standards verabschiedet worden, quasi täglich kommen weitere hinzu. Diese Masse an Regulatoriken permanent zu erfassen, ist für international tätige Unternehmen zeitintensiv, teuer und komplex. Für einen typischen deutschen Mittelständler, der in einigen Dutzend Ländern tätig ist, Komponenten auf der ganzen Welt einkauft und über eine durchschnittlich ausgestattete Rechtsabteilung verfügt, ist es de facto unmöglich.   

Wer aber ohne dieses Wissen im Blindflug unterwegs ist, geht enorme Compliance-Risiken ein. Genau da setzt unser ESG RegMonitoring Tool „RegMon“ an, das wir gemeinsam mit Kolleg:innen aller Geschäftsbereiche in der Tax & Legal Garage entwickelt haben.   

Das technologiegestützte Tool scannt kontinuierlich regulatorische Entwicklungen in den für Kunden relevanten Rechtsbereichen, Regionen und quasi in Echtzeit. Möglich macht dies eine Kombination aus juristischer Deloitte-Expertise und Generative AI. Durch automatisiertes Monitoring erkennt RegMon Rechtsänderungen in unterschiedlichen Jurisdiktionen und extrahiert ausgewählte Informationen. Die Erkenntnisse werden von unseren Kolleg:innen qualitätsgeprüft und bewertet, bevor wir sie an Kunden weiterreichen. Und das zeitnah, kundenindividuell und zu überschaubaren Kosten.   

Der Mehrwert besteht also in konzentrierter Information, höchster Relevanz, Passgenauigkeit sowie maximaler Aktualität. Aber auch Umwelt und Gesellschaft profitieren: Denn erhöhte Standards in einem Teilbereich werden von Unternehmen häufig zum Anlass genommen, ihre Standards in verwandten Bereichen ebenfalls anzuheben.     

Wir haben es hier deshalb mit einem umgekehrten Innovation Funnel zu tun: Strengere Regulatorik in einem Teilmarkt kann im besten Fall nachhaltige Innovationen triggern, die sich schließlich im Gesamtmarkt durchsetzen.  

Kristiina Coenen leitet die Tax & Legal Garage. Diese begleitet die digitale Transformation der Steuer- und Rechtsabteilungen durch Entwicklung nachhaltiger Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. In ihrer Freizeit engagiert sich die Steuerberaterin gegen Lebensmittelverschwendung.

Klaus Gresbrand ist als Jurist in der gesellschaftsrechtlichen Beratung tätig. Zu seinen Fokusthemen zählt unter anderem Legal Technology. Durch den Einsatz neuer Technologien treibt er Innovation und Digitalisierung für unsere Kunden voran.

„Die Dekarbonisierung des Stahls ist ein gewaltiger Hebel – gerade wird er umgelegt.“

Wegweisendes Transformationsprojekt in der Stahlbranche 

Dass die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland nur durch nachhaltige Transformation erhalten werden kann, ist mittlerweile allen Akteuren bewusst. Doch wie gelingt es, einen der aktuell größten CO2-Verursacher in Deutschland zukunftssicher aufzustellen?  

Thyssenkrupp, mit rund 11 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr Deutschlands größter Stahlproduzent, will den ersten seiner vier kohlebasierten Hochöfen am Duisburger Standort durch eine sogenannte Direktreduktionsanlage ersetzen, die mit Wasserstoff betrieben werden kann. Stellt man diesen mit erneuerbarer Energie her, wird daraus klimafreundlicher Stahl – für thyssenkrupp ein potenzieller Wachstumsmarkt mit hohem Einsatz. Die rund 2,5 Milliarden Euro für den ersten Hochofen gelten als eine der größten Klimaschutzinvestitionen der deutschen Industrie.  

Deloitte darf dieses faszinierende Transformationsprojekt bereits seit seiner Frühphase begleiten. Aktuell beschäftigt sich ein multidisziplinäres Team unseres thyssenkrupp Green Steel Accelerators unter anderem mit der Modellierung des Wasserstoff- und Grünstahlmarkts, der Erfüllung der Förder- und Compliance-Vorgaben sowie Zeitplan- und Budgettreue. Entsprechend vielfältig sind die Kompetenzen der beteiligten Kolleg:innen. Ihre gemeinsame Aufgabe: maximale Robustheit und Transparenz des Großvorhabens sicherzustellen.  

Das Projekt ist ein ideales Beispiel dafür, wie wir die Breite an Kompetenzen und die tiefe Sektorexpertise unserer Organisation zum Einsatz bringen. Für mich persönlich ist unsere Duisburger Mission unglaublich motivierend, schließlich begleiten wir hier den klimafreundlichen Umbau eines der größten deutschen CO2-Einzelemittenten. Und mehr noch: Perspektivisch wird die Grünstahlanlage mehr als 140.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr verbrauchen. Sie dürfte daher den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und damit indirekt auch des Erneuerbare-Energien-Sektors spürbar beschleunigen. 

Christian Grapatin leitet bei Deloitte den Bereich Customer Green Growth. Zu seinen Spezialgebieten gehören grüne Transformationsprojekte in der Energiewirtschaft, die sektorübergreifende Energiewende und das Thema Wasserstoff.

„Informationsfairness und Transparenz sind die Basis für erfolgreiche CO2-Reduktion“

Emissionstracking mithilfe der Cloud 

Wie macht man aus Strategie Praxis? Oder in unserem Fall: aus einem Reduktionsziel tatsächliche Dekarbonisierung? Dafür gilt es, Nachhaltigkeit in die entscheidenden Prozesse zu integrieren, Transparenz über Emissionstreiber herzustellen und alle Parteien der Wertschöpfungskette zu involvieren.

Mit der Net Zero Cloud haben wir als Key Alliance Partner von Salesforce als eines der ersten Unternehmen weltweit ein Tool implementiert, das genau dies möglich macht. Gleichzeitig entwickelt Deloitte das Tool seitdem intern weiter. Eingebettet in unser Customer-Relationship-Management-System tracken und visualisieren wir Emissionsdaten von Account- bis Projektebene. 

Etwas akademisch würde ich sagen, wir schaffen damit „Informationsfairness“ – stellen also allen aktiv in die Dekarbonisierung involvierten Parteien die notwendigen Informationen zur Verfügung: unserem ESG Competence Center, den Projekt- und Accountteams und unseren Kunden. Gerade Letztere fragen immer häufiger nach den Emissionsmengen, die durch unsere Projekte und Prüfungen entstehen, um die CO2-Bilanz ihrer eigenen vorgelagerten Wertschöpfungskette besser zu verstehen, zu erfassen und schließlich mittelfristig zu verkleinern. 

Für eine zielgerechte Reduktion ist es notwendig, Emissionen granular und mit Realdaten zu berechnen – also weg von umsatzbasierten Emissionsberechnungen und hin zu produkt- und servicebasierten Kalkulationen. Wir tracken dafür beispielsweise auf Monatsbasis alle Reiseaktivitäten, die bei einem Projekt anfallen, von der Taxifahrt über die Hotelübernachtung bis zum Flug.

Mit diesem Wissen lässt sich die Dekarbonisierung projektbasiert steuern. Außerdem können Fortschritte über eine unternehmensweite Senkung der Gesamtbilanz hinaus messbar gemacht werden. Das ist ein großer Schritt in die Richtung, die für uns alle in den nächsten Jahren selbstverständlich werden wird – und schafft Zusammenarbeit für mehr Nachhaltigkeit über das eigene Unternehmen hinaus.   

Ihre Promotion schrieb Dr. Annika Götz vor einigen Jahren über die Konstitution öffentlicher Interessengruppen am Beispiel von Umweltbewegungen. Als Co-Lead des Bereichs Internal Sustainability treibt sie das Thema Klima- und Umweltschutz nun auf Unternehmensseite voran.

„Wir wussten gar nicht, was alles in uns steckt“

Durch Mitarbeiterengagement in eine nachhaltige Zukunft 

Ein paar Dutzend Kolleg:innen, die mit Greifzangen und Müllsäcken ausgerüstet das Ufer des Berliner Landwehrkanals von Abfall befreien. Eine weitere Gruppe, die mit Kanus paddelnd Unrat aus der Spree fischt: Was auf den ersten Blick wie die beherzte Clean-up-Aktion einer Umweltorganisation anmutete, war in Wirklichkeit Teil des ersten Deloitte Better Futures Day. Und damit Gegenstand einer wachsenden unternehmensinternen Initiative, deren Wirkung weit über den Tag hinausweist. 

Los ging es an diesem Frühseptembertag 2022 mit geballtem Input zu Nachhaltigkeitsthemen wie Green Buildings, E-Mobility oder Fair Fashion. Dabei stets im Fokus: Wissen über nachhaltige Zusammenhänge mit konkreten Handlungsideen zusammenzubringen – und dann selbst ins Handeln zu kommen. Und zwar nicht nur im Hier und Jetzt, sondern auch im beruflichen oder privaten Alltag. Wie einfach es beispielsweise sein kann, bei unvermeidbaren Dienstfahrten auf E-Autos umzusteigen, haben viele Kolleg:innen aus einer Präsentation beim Better Futures Day mitgenommen – und bringen dieses Learning jetzt arbeitstäglich auf die Straße.  

Entstanden sind die mitarbeiterinitiierten Aktionstage aus einem Green Team heraus. Innerhalb dieser „grünen“ Teams arbeiten Mitarbeiter:innen selbstorganisiert und bereichsübergreifend daran, nachhaltige Ideen am Arbeitsplatz umzusetzen. Dadurch haben wir erst gemerkt, wie viele verschiedene Erfahrungen in unserer Organisation schlummern. Diese Vielfalt an Kompetenzen wartet quasi nur darauf, vernetzt und verstärkt zu werden. Und so wie uns ging es vielen Kolleg:innen, die nach der Berliner Premiere eigene Aktionstage an ihren Standorten organisiert haben. Der Better Futures Day ist für uns ein starkes Zeichen, dass wir durch verantwortungsbewusstes Verhalten kollektiv etwas verändern können. 

Was wir gemerkt haben: Bislang sind es vor allem Jüngere, die die Initiative ergreifen. Künftig wollen wir versuchen, Kolleg:innen über alle Altersklassen und Level hinweg zu motivieren. Zweites Learning: Der Organisationsaufwand ist erheblich. Aber er lohnt sich! 

Victoria Seck hat neben ihrer Haupttätigkeit im Cyber Team von Deloitte eines der Green Teams mitgegründet, den Better Futures Day in Berlin mitorganisiert und unterstützt Kolleg:innen an anderen Standorten bei ihren BFD-Initiativen.  

Lars Hendrichs, IT-Experte bei Deloitte, hat sich vom „Petrol Head“ (Selbstbeschreibung) zum Fan elektrischer Mobilität gewandelt. Und freut sich, dass sich nun immer mehr Kolleg:innen bei ihm nach grünen Fortbewegungsmöglichkeiten erkundigen.

„Jede Organisation muss sich heute fragen, wie inklusiv sie wirklich ist“

Mitarbeitenden-Netzwerke für Vielfalt und Toleranz 

Allein eine Regenbogenflagge zu hissen und Gesichter aus der LGBTQ+ Community zu präsentieren, reicht für zukunftsgewandte Unternehmen nicht mehr aus. Denn Vielfalt muss nicht nur nach außen, sondern vor allem innerhalb einer Organisation gelebt werden. Bei Deloitte setzen wir uns daher für eine Unternehmenskultur ein, in der sich jede:r frei entfalten kann und respektiert wird.

Um diese Überzeugung tiefer in unserer Organisation zu verankern und tagtäglich zu leben, wurden ganz unterschiedliche D&I-Mitarbeitenden-Netzwerke gegründet: Eines davon ist die Globe Pride Initiative, in der ich mich seit 2021 engagiere. Auch Kolleg:innen, die nicht Teil der LGBTQ+ Community sind (sogenannte Allies), sind darin aktiv. 

Gemeinsam setzen wir eine Vielzahl von Maßnahmen in die Tat um: darunter regelmäßige Pride Talks, die interessierten Kolleg:innen Themen wie Trans* Awareness oder Regenbogenfamilien näher bringen, sowie Rainbow Talks exklusiv für Community-Mitglieder, in denen wir uns unter anderem zu persönlichen Erlebnissen oder dem Bedarf an weiterführender Aufklärungsarbeit austauschen. Zudem veranstalten wir die Pride Innovation Challenge. Dabei haben interne und externe Teilnehmer:innen die Möglichkeit, durch Design Sprints mit unseren Innovationsexpert:innen kreative Lösungen für die Herausforderungen der LGBTQ+ Community zu entwickeln. 

Weitere zentrale Elemente unseres Engagements sind die Teilnahme an Recruiting-Veranstaltungen und die inhaltliche wie organisatorische Mitgestaltung des Deloitte-Auftritts beim Berliner Christopher Street Day. Darüber hinaus führen wir Workshops z. B. zu inklusiver Sprache durch und planen Get-togethers der Netzwerkmitglieder.

Ich fühle mich wirklich privilegiert, Teil einer Organisation zu sein, die ebenso glaubwürdig wie nachdrücklich für Rechte und Respekt aller einsteht. Natürlich gibt es auch bei uns noch viel zu tun. Vor allem wünsche ich mir noch mehr Kolleg:innen, die Inklusion offen vorleben und der LGBTQ+ Community als Allies ihre Stimme leihen. Denn in Momenten der Diskriminierung können sie für die Gruppe eintreten, was für sie meist viel einfacher ist als für die Betroffenen selbst. Auf diese breite Masse an Unterstützer:innen kommt es an. 

Franziska Hack ist Co-Lead der Globe Pride Initiative, die sich für Awareness, Toleranz und Anerkennung der LGBTQ+ Community bei Deloitte einsetzt. Mit einem Fokus auf IT-Beratung begleitet sie Kunden bei digitalen Transformationsprojekten.

„Wir alle füllen unsere Ethik jeden Tag neu mit Leben“

Ethisches Verhalten im Kern unserer Unternehmenskultur 

Die Rolle der Ethikbeauftragten bei Deloitte ist schon lange keine neue mehr. Doch worin liegen eigentlich ihre Aufgaben? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich vor Augen führen, dass in unserem Unternehmen mehr als 12.500 Menschen unterschiedlichsten Alters, Hintergrunds und Mindsets zusammenarbeiten. Da kann es natürlich vorkommen, dass es unterschiedliche Vorstellungen von angemessenem Verhalten gibt.  

Bei Deloitte haben wir uns als Gemeinschaft zu Grundsätzen wie Integrität, Qualität, Objektivität oder Vertraulichkeit verpflichtet. Wir stehen für eine inklusive Unternehmenskultur ein, gehen respektvoll miteinander um und fahren weder intern noch extern die Ellenbogen aus. Werte wie diese gilt es zu (be)wahren. Dafür setzen wir uns tagtäglich ein.  

Als wir gefragt wurden, ob wir das Ehrenamt der Ethics Officer übernehmen würden, haben wir beide trotz unserer aktuellen Rollen sofort zugesagt. Denn um die Themen zu verstehen, die unsere Kolleg:innen beschäftigen, ist die unternehmensinterne Perspektive, die wir aus dem Tagesgeschäft in diese Rolle mit hinein nehmen, enorm wichtig. 

Wir sind Ansprechperson und Vermittler:in, beraten Mitarbeiter:innen und helfen, ethikkonforme Entscheidungen zu treffen. Hinweisen auf Fehlverhalten gehen wir sorgfältig nach und prüfen, welche Schritte gegebenenfalls einzuleiten sind. Damit die Kolleg:innen uns auch mit sensiblen Anliegen betrauen, müssen wir als Ethics Officer nicht nur präsent, sondern ebenso vertrauenswürdig wie empathisch sein. 

Wir wünschen uns Meldungen der Mitarbeiter:innen, auch wenn sie zweifeln, nehmen diese ernst und behandeln sie mit absoluter Vertraulichkeit. Unsere Arbeit unterstreicht, welch hohe Bedeutung Ethikstandards bei Deloitte zukommt – in jeder Situation und über alle Hierarchielevel hinweg.  

Ethik ist ein entscheidender Teil unserer Unternehmenskultur. Diese prägen wir alle unweigerlich. Tag für Tag. Negativ oder positiv. Es kommt also darauf an, dass jede:r bei Deloitte unsere Werte mit Leben füllt – und wir als Ethikbeauftragte helfen dabei. 


Birgit Gillar
 ist Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin. Sie verantwortet unter anderem die Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen international tätiger Industrieunternehmen.
 


Tim Hagemann
 leitet bei Deloitte Digital den Bereich Advertising, Marketing & Commerce und verbindet darin kreative Vorgehensweisen mit Strategie und Implementierung im Rahmen digitaler Transformationen.