ARFF 2021

Pressemitteilungen

KI in der Musikindustrie

Zwischen Spielerei und Branchenrevolution

  • Von Empfehlungen über Marketing bis zur Komposition: Das Potenzial von künstlicher Intelligenz für die Musikindustrie ist groß und vielfältig.
  • Kritiker befürchten, dass Algorithmen den Trend zu Mainstream-Musik verstärken könnten.
  • KI braucht Daten, doch viele Konsumenten haben Bedenken ihre Nutzungsdaten zu teilen. Die Musikindustrie braucht Konzepte vertrauensfördernde Datenschutzkonzepte.

 

München, 04. August 2021 Künstliche Intelligenz (KI) ist die vielleicht spannendste Technologie unserer Zeit. Die Anwendungsfelder ziehen sich längst durch alle möglichen Branchen. Aber wie gut passen maschinelles Lernen, Natural Language Processing, Deep Learning und Musik, die eng verknüpft ist mit zutiefst menschlichen Eigenschaften wie Kreativität und Emotionalität, zusammen? „Fakt ist, KI ist schon längst in der Musikbranche angekommen: Wer Musikstreamingdienste nutzt, ist schon heute vertraut mit Song-Empfehlungen, die ein Algorithmus ausgesucht hat. Doch das Potenzial der Technologie ist überraschend vielfältig“, erklärt Ralf Esser, Leiter Industry Insights bei Deloitte. „In unserem aktuellen Sector Briefing haben wir uns das Thema genauer angeschaut und Anwendungsfelder sowie entscheidende Erfolgsfaktoren für künstliche Intelligenz in der Musikindustrie identifiziert.“ 

 

Die relevanten Anwendungsfelder von KI in der Musikindustrie lassen sich in drei Kategorien einteilen: 

1. Komposition und Produktion

Basierend auf Machine Learning kann intelligente Software den Mastering-Prozess unterstützen. Zudem nutzen schon heute Künstler KI auch im Kreativprozess, beispielsweise können „virtuelle Musiker“ mit Hilfe von Deep Learning selbstständig Musik erzeugen. Spannende Möglichkeiten bietet KI auch im Bereich der „adaptiven Musik“, also Musik die sich dem jeweiligen Kontext anpasst. So verändert sich beispielsweise der Soundtrack eines Games abhängig von Verhalten und Gesundheit der Spielfigur.

2. Auffindbarkeit und Marketing

Neben der Erstellung von Playlisten und relevanten Musikempfehlungen beim Streaming kann KI auch bei der Suche nach neuen Hits behilflich sein, indem die zahlreichen Songs, die am Tag auf Online Plattformen hochgeladen werden, nach bestimmten Charakteristika abgesucht werden. 

3. Kommunikation und Journalismus

Genau wie es bei Finanznachrichten zum Teil schon heute passiert, kann KI auch im Bereich Musikjournalismus Redakteure unterstützen, indem sie enormen Mengen an Informationen scannt und relevante Datenpunkte bereitstellt. Die so gewonnene Zeit können Redakteure dann für komplexere Recherchen nutzen.

 

Erfolgsfaktor Datenverfügbarkeit

Unverzichtbar für die Umsetzung von KI-Anwendungen ist die Verfügbarkeit relevanter Daten. Ausschlaggebend hierfür sind zwei Faktoren: das Regulierungsumfeld sowie die Aufgeschlossenheit von Mediennutzern, ihre Daten zur Verfügung zu stellen, damit die KI lernen kann. Laut dem aktuellen „Media Consumer Survey von Deloitte“ herrscht bei den deutschen Nutzern noch immer eher Zurückhaltung: Altersübergreifend sind 37% der Befragten bereit, für bessere Content-Empfehlungen ihre Daten zu teilen. Gleichzeitig bleibt der Anteil derer, die der Weitergabe grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen, unverändert hoch. Dennoch ist die Bereitschaft zur Weitergabe von Daten in den vergangenen sechs Jahren signifikant und kontinuierlich gestiegen.

„Künstliche Intelligenz wird sich in den kommenden Jahren in der Musikindustrie weiter durchsetzen, denn viele Zweige der Branche können von der Technologie profitieren“, fasst Klaus Böhm, Leiter des Bereichs Media & Entertainment bei Deloitte, zusammen. „Wie in allen Kreativbranchen gilt es jedoch, KI-Lösungen mit Fingerspitzengefühl. Wichtig wird sein, dass vorhandene Bedenken nicht zu einer ausgeprägten Verweigerungshaltung oder rigiden Regulierungsschritten führen, die den Fortschritt blockieren. Denn die Musik hat schon immer stark von Veränderungen gelebt. KI reiht sich ein in die lange Tradition von Phonograph, Synthesizer und mp3. Zudem bleiben auch in Zeiten von Künstlicher Intelligenz menschliche Kreativität, Emotion und Bauchgefühl unerlässlich für die Musik.“ 

 

Inhaltlich verantwortlich für die Studie sind Klaus Böhm, Leiter des Bereichs Media & Entertainment und Ralf Esser, Leiter Industry Insights bei Deloitte. 

Gerne stehen Ihnen unsere Experten für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. Weitere Informationen zum Sector Briefing „KI in der Musikindustrie“ finden Sie zudem auf unserer Homepage zum Download.

Über Deloitte

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Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf http://www.deloitte.com/de/UeberUns.

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